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Mit gesenktem Kopf huschte ich schnell über den Flur, um unbemerkt an meinem Arbeitsplatz zu gelangen.

Ich wurde in der Firma ziemlich gemobbt, doch zum Chef konnte ich damit nicht, denn der Übeltäter war sein Sohn und stellvertretender Geschäftsführer Constantin Sanders.

Schon seit Beginn meiner Ausbildung ärgerte er mich. Ich wusste nichtmal, was denn sein Problem war.

Naja, eigentlich wusste ich schon wo das Problem lag:

Das Wochenende, bevor ich meine Ausbildung anfing, war ich noch mit meinen Freunden in einem Klub und hab gefeiert. Besoffen bin ich am Ende mit einem ziemlich attraktiven Kerl im Bett gelandet.

Am Montag wurde dieser Kerl mir als mein Chef vorgestellt.

Das erste was er mir sagte, war eine Drohung, das ich gefälligst meine Klappe über dem, was an Wochenende vorgefallen war, halten soll.

Ab dem Moment ärgerte er mich. Zwar brachte er mir das, was ich wissen musste, äußerst gut bei, jedoch war da diese angespannte Stimmung zwischen uns.

Ab dem Moment hielt ich mich auch von One Night Stands fern.

Sprich, seit einem Dreiviertel Jahr hatte ich keinen Sex mehr.

Das schlimme, egal wie sehr er mich schikanierte, wie oft er mir blöde streiche spielte und wie sehr ich ihn hasste, Constantin war einfach attraktiv.

Zudem wusste ich leider, wie verdammt gut er im Bett ist.

Das war keine gute Mischung, zusammen mit meinem Überdruck.

Aber auf noch so eine unschöne Begegnung, nach einem Ones, hatte ich definitiv keine Lust.

Der halbe Tag verging zum Glück sehr schnell und ich stand mit ein paar Kollegen im Pausenraum und nippte an meinem Kaffee.

„Der geht mir so auf die Nerven!" schnaubte eine Kollegin, die gerade den Raum betrat.

„Wer?" fragte ein anderer.

„Ne wer schon, Herr Sanders Junior!" schnaubte sie verachtend. „Meint mir meine Arbeit erklären zu müssen!"

„Nur weil er Sohn ist, bildet er sich sonst was ein!" meinte wieder der andere Kollege.

„Meistens hat er ja recht..." meinte ich schulterzuckend. Er war verdient auf dem Platz des stellvertretenden Geschäftsführer. Das hatte nichts mit seiner Verwandtschaft zum Chef zu tun.

„Das du ihn verteidigst?" meinte sie erstaunt, „Gerade du müsstest ihn doch hassen!"

„Natürlich hasse ich ihn, aber das ändert nichts daran, das er gut in seinem Job ist!" meinte ich.

Hätte ich nur gewusst, das der Senior Chef um der Ecke stand und das Gespräch mit anhörte...

Unverhofft kommt oft!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt