- Einhunderttausend Feuerwerksraketen -

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Ich lehne mich zu ihm. „Danke nochmal fürs Hochtragen, Carlo.“ flüstere ich ihm zu. „Ach, es hat der Madame also doch gefallen. War klar.“ sagt er selbstsicher. Wieder brechen wir beide in einen Lachanfall aus. Ich erinnere mich daran, dass die Treppe noch einen Stock weiter nach oben ging, aber ich wollte nicht nervig werden und hakte nicht noch einmal nach. Wird er mir schon noch erzählen, wenn es soweit ist. Oh Gott, wie ich schon wieder rede.
Wir sind doch nicht einmal ein Paar. Oder doch? Ich lehnte immer noch an seiner Schulter. Ich könnte ewig so dasitzen. Für immer. Diesen perfekten Moment genießen. Am nächsten Morgen wache ich in seinem Bett auf. Ich blinzle kurz und fasse Carlo vor mir auf. Ich lege meine Arme um ihm und gebe ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Jetzt öffnet auch er seine Augen langsam. Ich habe bei Carlo Waibel, in seinem Bett, geschlafen. Wow, ich muss das kurz realisieren und schlucke. Ich schaue an mir runter und sehe etwas, was mich erleichtert. Das, was ich mir damals immer so sehnlichst gewünscht habe, ist zu meinem Glück nicht passiert. Ich habe nicht mit ihm geschlafen, sondern nur bei ihm. Gott sei Dank. Ich schaue in seine Augen und mir fällt etwas ein. „Hast Du dich etwa zu mir ins Gästeapartment geschlichen? Man, das geht doch nicht. Denkst Du, Du kannst dich jetzt gleich an mich ranmachen?“ sage ich frech zu ihm. „Der gleiche Humor wie ich. Das gibt’s auch nicht oft!“ sagt er lächelnd zu mir. Er gibt mir einen Kuss auf die Wange. Wieder einmal durchfährt mich das Gefühl von Feuerwerksraketen, die gerade alle samt in meinem Körper explodieren. Das müssen hunderte in mir seien, die alle gleichzeitig explodieren. Er fährt über meinen Bauch und ich bekomme eine immer stärkere Gänsehaut. „Findest Du das etwa gut? Gib´s doch zu!“ lächelt er mir entgegen. Er will also wieder ein Spiel spielen? Na gut, da spiele ich gerne mit. Ich fahre mit meiner Hand unter seinen Pulli und über seinen Bauch, sodass ich jeden einzelnen Muskel von ihm spüren kann. Okay, diese Aktion ging wohl eher nach hinten los, denn das, was ich spüre, löst wohl in mir noch einmal mindestens einhunderttausend Feuerwerksraketen aus.

du bist und bleibst für immer ein teil von mir.Where stories live. Discover now