Kapitel 6

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Ich saß eine Weile einfach so auf dem Bett, ließ meinen Blick an den schwarzen Wänden entlang gleiten und ging das eben Erlebte im Geiste noch einmal durch.
'Wieso? Wieso hat er mich in dieses Zimmer bringen lassen?' Als ich merkte, dass ich mir selbst auf diese Frage wohl keine zufriedenstellende Antwort geben konnte, beschloss ich duschen zu gehen und mein Gesicht zu waschen.
Ich trat durch die schmale Tür und stand in einem ebenfalls schwarzen aber mit Silber verzierten Badezimmer. Ich sah eine Dusche, eine Badewanne, eine Toilette und ein kleines Waschbecken. Alles was man halt so braucht. Auf dem Rand der Wanne, lag ein Stapel schwarzer Tuniken, in verschiedenen Varianten. Ich schlüpfte unter die Dusche und ließ meine alte Tunika in der Wanne einweichen, damit sich der Schmutz löste und ich sie so bald wie möglich wieder anziehen konnte.
Als ich nach einiger Zeit und mehrfachem, gründlichem Abschrubben meines Körpers aus der Dusche trat, ging ich zu dem Stapel Tuniken hinüber und griff nach der einfachsten, die ich finden konnte.
Sie schmiegte sich an meinen Körper und passte wie angegossen. Ich trat vor den Spiegel und betrachtete mich...
Es war ein ungewohntes Bild. Ich in dieser, trotz ihrer Schlichtheit, eleganten, schwarzen Tunika.
Nebenan wurde die Tür zu meinem Zimmer geöffnet. Ich fuhr herum. Im Türrahmen zum Bad stand Kylo Ren. Er trug seinen Helm, trotzdem spürte ich wie er mich musterte. Ich rührte mich nicht. Ich wusste nicht ob ich etwas sagen sollte, oder wenn, was ich sagen sollte.
Ich drehte mich wieder zum Spiegel und spürte seinen bohrenden Blick im meinem Rücken.
Die Stille erschien mir ewig lang, bis Kylo endlich etwas sagte.  "Komm" sagte er und drehte sich um. "Nein." Ich wusste nicht woher ich die Kraft für dieses Wort nahm, denn meine Beine hatten unter Kylos Anwesenheit angefangen zu zittern. "Ich will wissen, was jetzt mit mir passiert." Sagte ich mit fester Stimme. Kylo hatte sich wieder zu mir umgedreht. "Nimm deine Maske ab und sag mir wo du mich hin bringst." Mein Atem ging unfassbar schnell und flach, als Kylo einen Schritt auf mich zu machte. Gerade als ich dachte er würde mich schlagen oder seine Macht an mir demonstrierten, griff er an seinen Helm und hob ihn vom Kopf. Seine schwarzen Haare fielen ihm ums Gesicht und er blickte mir direkt in die Augen. Ich blickte zurück, blickte in diese unfassbar schönen Augen und drohte erneut mich in ihnen zu verlieren, doch ich riss mich zusammen. Kylo war einen weiteren Schritt auf mich zu gekommen, ich wich zurück, nur um mit dem Rücken gegen das Waschbecken zu stoßen und zu bemerken, dass ich nicht weiter kam. Kylo ging weiter auf mich zu, bis ich seinen Atem auf meiner Haut spüren und den etwas muffigen Geruch seines Umgangs riechen konnte. Er sah zu mir hinunter und ich blickte zu ihm auf. Mein Herz schlug schneller, weil ich wusste was nun gleich geschehen würde. Mein Körper verriet es mir und sein Körper verriet es mir ebenfalls. Unsere Körper bebten, wie wir uns da so eng aneinanderedrückt gegenüberstanden. Und dann beugte er seinen Kopf noch ein Stück hinunter und ich reckte mich ihm entgegen. Unsere Lippen trafen sich und ein wildes Verlangen erwachte in uns beiden. Ich hatte keine Ahnung ob das richtig war, denn das war es bestimmt nicht, aber es war mir egal. Ich spürte wie Kylo seinen Körper gegen meinen presste und ich hob meine Arme, mit denen ich mich am Waschbecken festgehalten hatte und schlang sie um seinen Hals. Er griff um meine Taille und hob mich hoch. Ich saß nun vor seiner Brust, die Beine um ihn geschlungen um ihn ja nie wieder loslassen zu müssen. So umschlungen und ohne unseren  Kuss zu beenden, trug er mich aus dem Badezimmer zum Bett. Er legte mich auf den Rücken und setzte sich auf mich. Keuchend lösten wir uns ein Stück von einander. Ich sah ihn an und er lächelte. 'Konnte das sein? War da tatsächlich ein Lächeln auf seinem Gesicht?
Dann war das Gute in ihm vielleicht wirklich nicht verloren.'
Er beugte sich runter, um mich erneut zu küssen, als es an der Tür klopfte. Innerhalb eines Wimpernschlages, verschwand sein Lächeln, als wäre es nie da gewesen. Er sprang vom Bett auf und griff nach seinem Helm, der noch im Bad auf dem Boden lag. "Was gibt es?" Brüllte er zur Tür. Sein so plötzlicher Stimmungsumschwung machte mir Angst.
Die Tür öffnete sich und Armitage Hux trat in den Raum. "Der oberste Anführer Snoke verlangt nach uns."

Star Wars - Zwei Seiten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt