Kapitel 22

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Ich lief über die Gänge der Basis, ohne wirklich zu wissen, wo ich anfangen sollte. Ich hatte Kylo etwas versprochen, ich hatte versprochen, dass ich ihm zur Flucht verhelfen würde. Doch ich hatte noch keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen sollte.
Ich wusste bloß, dass ich ein Schiff brauchen würde, es müsste voll getankt und funktionstüchtig sein. Ich müsste es unauffällig startbereit machen und Kylo ohne Aufsehen aus seinem Quartier und  zum Hangar bringen. 'Ist doch gar kein Problem.' Dachte ich etwas sarkastisch. 'Das alles schaffe ich nicht ohne eine Ablenkung', das war mir klar. 'Ich brauche mehr Zeit.'
Ich lief zurück zum Hangar, wo Poe mittlerweile die restlichen Flieger inspiziert hatte und nun den Droiden Anweisungen zuteilte die technischen Schäden zu beheben.
Es war riskant ihn einzuweihen, doch was hatte ich für eine Wahl? Ich hatte alle Möglichkeiten auf dem Weg hierher, im Kopf durchgespielt. Es gab genau zwei.
Entweder Poe verriet mich, dann würde wohl nicht nur Kylo exekutiert werden, sondern auch ich würde als Sympatisantin der ersten Ordnung hingerichtet werden. Die Alternative gefiel mir da doch deutlich besser. In der, würde Poe mir helfen, einfach weil er mir vertraute, weil er ein Hitzkopf ist und weil er Kylo unbedingt von hier fort bringen will. Vielleicht könnte ich ihn überzeugen, dass Kylo, würde er noch lange hier bleiben, alle Geheimnisse des neuen Rebellenstützpunktes herausfinden könnte. Würde er dann fliehen, hätte er alle erforderlichen Informationen, um uns zu vernichten, bevor wir alles hier in Gang gebracht hätten.
'Ganz so abwegig war dieser Gedanke gar nicht, da sich Kylo noch immer mit der dunklen Seiten verbunden fühlt.' Dachte ich beim Laufen, schob ihn allerdings beiseite, als ich vor Poe stehen blieb.
"Da bist du ja wieder." Begrüßte er mich und gab dem letzten Droiden seinen Auftrag.
Sein Blick wurde kühl als er mich ansah. Ich wusste, dass er es nicht gut fand, dass ich bei Kylo war, doch das störte mich jetzt nicht. Im Gegenteil, es kam mir bei meinem Plan sogar einbisschen entgegen.
Ich zog Poe mit mir in einen kleinen Lagerraum. Er sah mich verwirrt an, als ich ihm dann jedoch von meinem Plan, Kylo bezüglich erzählte, verwandelte sich sein Gesichtsausdruck von Verwirrung in großes Entsetzen.
Ehe er Einwände hätte erheben können, fuhr ich fort.
"Ich kann Kylo mit Hilfe der Macht vergessen lassen, was er hier gesehen hat. Kann ihm falsche Erinnerungen einpflanzen. Noch geht es, da er noch nicht so lange hier ist. Nur eine kleine geographische Veränderung, das wäre alles. Behalten wir ihn hier, wird die erste Ordnung früher oder später nach ihm suchen und irgendwann, werden sie dann auch uns finden.
Es ist die einzige Chance die wir haben, diese Situation unbeschadet zu überstehen.
Die beschädigten Flieger müssen noch repariert werden, unsere Krankenstationen sind völlig überfüllt und es laufen immer noch nicht alle Maschinen. Wir müssen so schnell es geht  Herr über die Lage werden, sonst entgleitet uns noch alles." Als ich fertig gesprochen hatte, hielt ich gebannt den Atem an. Jetzt würde sich der Ausgang meines Plans entscheiden.
"Was hällt Comander Leia von dem Plan?" Fragte Poe und ich wurde von Sekunde zu Sekunde unruhiger. Doch dann atmete ich tief durch und antwortete: "ich habe ihr nichts davon erzählt, Kylo ist schließlich ihr Sohn und auch wenn sie es leugnen würde, glaubt sie noch daran, dass Ben zu ihr zurückkehren wird." Poe überlegte eine gefühlte Ewigkeit, in der niemand von uns etwas sagte. Es war zum verrückt werden, diese Stille machte mich fertig...
"Naschön." Gab Poe endlich die Antwort, auf die ich so gehofft hatte.
"Ich will den Kerl so schnell wie möglich von hier weg haben."
Ich atmete erleichtert aus und musste mich zusammenreißen, um nicht zu begeistert auszusehen.
Ich bedankte mich bei Poe mit den Worten, dass wir Einzelheiten später klären würden, drehte mich um und verließ Poe mit einem großen Lächeln im Gesicht in Richtung Gemeinschaftsraum. Ich brauchte jetzt etwas Ablenkung und lockere Gesellschaft.
Aber ich hatte einen Plan und das fühlte sich gut an.

Star Wars - Zwei Seiten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt