Kapitel 23

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2 Stunden später, betrat ich den Hangar um zu sehen, ob Poe vielleicht meine Hilfe braucht oder ob alles nach Plan lief.
Ich hatte Poe aufgetragen, einen x-Flügler zu reparieren und so am Hangartor stehen zulassen, dass es aussähe, als würde er am nächsten Tag noch weiter daran arbeiten wollen.
Und da stand er. Keine 300 Fuß vom Tor entfernt. Perfekt.
Ich tat als würde ich jemanden suchen und sah mich auffällig um. Dann ging ich zu einem der Ingenieure und fragte ihn nach Poe. Es musste alles total normal und unauffällig wirken. Ich bedankte mich für seine Auskunft und verließ den Hangar wieder.
Nun war es Zeit für meinen Part.
Ich ging zu Kylos Kammer und trat ein. Kylo erhob sich aus einem der Sessel und kam auf mich zu.
"Hat alles geklappt?" Fragte er vorsichtig und Strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
Ich klemmte seine Hand zwischen meine Wange und meine Schulter und küsste seine Handinnenfläche. Dann sah ich ihn an.
"Es ist alles bereit." Mein Magen krampfte sich bei den Worten zusammen, doch ich ignorierte es.
Kylo stutze, als ich ihm die Gelenkfesseln entgegen streckte, die ich heute Mittag hatte mitgehen lassen.
"Es muss echt wirken." Sagte ich ohne ihn auszusehen.
"Falls etwa schief läuft."
"Schon Okay." Gab Kylo zurück umd hielt mir seine Arme hin.
"Sie wären vermutlich sowieso kein all zu großes Hindernis." Fügte er hinzu, als ich die Schnallen zu schnappen ließ.
Jetzt sah ich ihn doch an. Ich sah in seine wunderschönen Augen und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
"Wir müssen uns beeilen." riss ich mich von ihm los und ging entschlossen Richtung Tür, kurz vorher blieb ich nocheinmal stehen und atmete tief ein, dann trat ich hindurch.
Kylo folgte mir in kurzem Abstand und die Wachen vor der Tür legten ihre Blaster an. Ich konzentrierte mich und gab dann allen Soldaten gleichzeitig den Befehl die Waffen zu senken und uns ohne Probleme passieren zu lassen. Natürlich wäre das ohne den Einsatz der Macht niemals möglich gewesen und ihnen einzuschärfen, keinen Alarm zu schlagen, war dann auch kein großes Problem mehr.
Ich hatte ein bischen das Gefühl, als hätte Kylo etwas geholfen, aber daran wollte ich mich jetzt nicht stören.
Wir gingen den leeren Koridor entlang, zu dieser Zeit gab es gerade Essen im Gemeinschaftsraum, weshalb wir keine Schwierigkeiten kriegen sollten.
Wir hatten den Hangar schon fast erreicht, als ich plötzlich mit jemandem zusammen stieß.
"Jetzt bleib doch bitte stehen." Keuchte eine Stimme hinter der nächsten Ecke und ich sah Poe, der atemlos hinter Finn her gerannt war.
Finn hielt mich am arm, damit ich nicht nach hinten fiel, doch er hätte mich fast augenblicklich fallengelassen, als er sah, wer hinter mir stand.
Ich rechnete es ihm hoch an, dass er es nicht getan hatte.
Ich fand mein Gleichgewicht wieder und stellte mich zwischen die Beiden.
"Bitte Finn," flehte ich. "Bitte lass uns einfach vorbei." In seinen Augen sah ich Verwirrung und Zorn und ich konnte es ihm nicht mal Verdenken, stand er doch gerade vor dem Nummer-eins-Feind des Widerstandes. Dem Mann der so viel Schreckliches getan hat, der seinen eigenen Vater getötet hatte.
Ich wusste, Finn würde nie begreifen, wieso ich Kylo half. Und so machte ich mich bereit, in seinen Verstand zugreifen und seine Erinnerung an diese Begegnung zu löschen, als Finn plötzlich zusammen sackte. Erschrocken blickte ich auf das Rohr in Poes Händen, mit dem er Finn bewusstlos geschlagen hatte.
"Wir kümmern uns später um ihn, aber die Zeit läuft uns sonst davon. Die Ersten beenden schon ihr Essen, bald wimmelt es hier nur wieder so von Rebellen." Scheuchte uns Poe.
Wir liefen weiter in den Hangar und auf den vorbereiteten Flieger zu.
Poe blieb einige Schritte hinter uns, um alles zu sichern. Ich öffnete die Luke und nahm Kylo die Gelenkfesseln ab.
Er rieb sich die leicht geröteten Knöchel und nahm dann mein Gesicht in seine Hände. Meine Stirn berührte seine und ich schloss meine Augen.
"Komm mit mir." Flüsterte Kylo an meinem Gesicht.
Mein Herz wurde schwer und ich musste mich zwingen ihm in die Augen zugucken.
Ich hob den Kopf um ihn anzuschauen, als neben mir ein Plasma Blitz vorbei schoss. Ich drehte mich um und wurde gerade noch von Kylo zur Seite gezogen, als ein weiterer Blitz auf uns zu kam.
Man hatte unseren Fluchtversuch bemerkt, aber wie? Waren einige der Rebellen vom Essen direkt hier her gekommen und hatten uns gesehen? Hatte die Manipulation der Wachen nicht richtig geklappt? Oder hatte Finn uns verraten?
Mir schwirrte der Kopf und ich wusste nicht was ich jetzt tut sollte, als ich am Arm gepackt und hinter den X-Flügler gezogen wurde.
Ich sah Kylo an und erkannte in seinem Blick die gleiche Ratlosigkeit, die ich auch in mir selber spürte.
Und plötzlich wurde alles um mich herum und auch in mir drin ganz still und ich hörte mein Blut durch meine Adern rauschen.
Ich schloss die Augen und trat wieder vor den Flieger. Ich hatte so ein seltsames Gefühl in mir. Ich streckte leicht meine Finger aus und überließ diesem Gefühl den Rest.
Weder hörte, noch sah Ich, was um mich herum geschah, ich konzentrierte mich nur auf dieses eine Gefühl und als ich die Augen wieder öffnete, kniete ich auf dem Boden. Es schoss jedoch keiner, wie ich es erwartet hätte. Alles war weiterhin ganz still.
Kylo kniete sich neben mich und auch Poe kam auf mich zu gelaufen.
"Ray." Stieß er hervor und es war das erste Wort das ich seit einer gefühlten Ewigkeit wieder hörte. Natürlich hatte das ganze nicht wirklich so lange gedauert, aber mein Kopf pochte, als würde ich nun zu ersten mal in meinem Leben Geräusche wahrnehmen.
Ich sah mich um.
"Was ist passiert?"

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