Minute 5

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11.12.2015

Der kalte Schnee knirschte bei jedem Schritt unter meinen durchnässten Schuhen. Ich war früh heute, als ich die Bahnstation erreichte zeigte die Tafel noch 4 Minuten Wartezeit an. Ungeduldig tapste ich hin und her um mich ein wenig warm zuhalten. Es war schrecklich kalt geworden. Die Schneeflocken vielen vom Himmel. Es waren so viele heute, das die Nacht mehr Weiß wirkte als Schwarz. Es war wunderschön.

Mit einem lauten Quietschen kam die Bahn zum halten. Schnell hatte ich einen Platz gefunden und mein Buch aufgeschlagen. Der wunderschöne Schnee machte es mir heute schwer zu lesen, da ich mich immer wieder dabei erwischte Blicke aus dem Fenster schweifen zu lassen.

„Du hast den Regen zu Schnee verwandelt" ertönte die Stimme von Sebastian. 

Dieses Mal hatte er sich gegenüber von mir hingesetzt. Seine langen Beine kreuzten sich mit meinen. In der Bahn war alles so schrecklich eng, dass es fast unmöglich war sich nicht zu berühren, wenn man sich direkt gegenüber saß.

Ich wandte meinen Blick nicht vom Fenster ab. 

„Ich kann Regen nicht zu Schnee verwandeln" stellte ich nach einer Weile stille fest.

Sebastian lachte kurz Rau „Offensichtlich schon, sonst würde es noch immer Regnen"

2:17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt