Kapitel 8

837 61 10
                                    

Ich ging mit ihr bis zu der Laube im Garten. Als Lexie sah, was ich vorbereitet hatte, fragte sie überrascht:"Hast du das gemacht?"

Stolz meinte ich:"Jaa" und lächelte sie an.

Auf dem kleinen Tisch der in der Laube stand, waren zwei Teller, Blumen aus Lexies Garten und ein paar Kerzen, die ich in Lexies Schränken gefunden hatte. Der Kerzenschein ließ alles romantischer wirken und das Essen auf den Tellern roch wirklich gut.

"Hast du das gekocht?", fragte die skeptisch, aber immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Äh...naja...Ich hatte nicht mehr so viel Zeit.... Das ist bestellt", grinste ich.

Lexie lachte und umarmte mich:"Du bist süß"

Dann setzten wir uns gegenüber und begannen zu essen und uns weiter zu unterhalten.

Als wir fertig waren, fing ich nervös an, Lexie mein 'Liebesgeständnis' zu machen. Jetzt wo ich wusste, dass die Blumen nicht von jemand anderem waren, fiel mir das wesentlich leichter.

"Lexie... Ich muss dir mal was erzählen... Also, du weißt ja, dass ich am Anfang ziemlich äh arrogant war und so...", sie nickte und verdrehte gespielt genervt die Augen, dann kicherte sie und ich fuhr fort,"Das lag daran, dass ich irgendwann angefangen habe Menschen nicht mehr zu vertrauen und meine Arroganz eben wie eine Schutzmauer für mich war. So konnte mich niemand mehr richtig verletzen und ich kam klar damit. In der Nacht, als du mir geholfen hast, da habe ich dich von Anfang an gemocht. Du warst und bist die schönste und gutherzigste Person, die ich je kennenlernen durfte. Meine größte Angst war nur eben, dass du mich nach einer Nacht wieder auf die Straße setzt und ich glaube das hätte ich nicht verkraftet, verstehst du?
Als ich dann nach der ersten Nacht aufgewacht bin und du noch geschlafen hast, da hab ich fest damit gerechnet, dass ich eben nach dieser Nacht wieder gehen müsste und dann habe ich eben dein Geld gesehen und mir gedacht, dass ich ohnehin nichts zu verlieren hätte. Im Nachhinein habe ich dann gemerkt, dass ich doch sehr viel zu verlieren hatte, aber da war es dann schon zu spät und ich stand unten und wusste nicht wohin ich gehen sollte. Einerseits wollte ich die ganze Zeit vor deiner Tür warten bis du rauskommen würdest und es dir vielleicht anders überlegst, oder ich dich wenigstens sehen könnte. Aber andererseits musste ich natürlich gucken, dass ich da draußen überlebte... Und Überleben draußen ohne Geld ist nicht leicht. Dann nahm Jackson mir diese Entscheidung ab und ich dachte, dass jetzt alles wieder so wird wie früher. Du musst wissen, ich war mit ihm zusammen, aber unfreiwillig. Er hat mich mehrmals vergewaltigt und erniedrigt. Es war schrecklich. Irgendwann konnte ich abhauen und ich lief so weit ich konnte. Deshalb war er auch so wütend als er mich da unten sah, vermutlich dachte er ohnehin dass ich tot sei und die Kälte nicht überlebt hätte. Aber bevor er irgendetwas machen konnte, warst du da und hast mich gerettet, obwohl ich dich vorher beklauen wollte und echt nicht nett zu dir war. In dem Moment wusste ich dann, dass ich ohne dich nicht mehr leben will. Du bist in nur ein paar Tagen der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden und ohne dich wäre ich wahrscheinlich wieder bei Jackson, oder bei diesen anderen Typen auf dem Marktplatz. Ich will einfach nicht mehr ohne dich. Immer wenn ich dich sehe werde ich automatisch glücklich und kann nur noch daran denken, dass ich dich am liebsten küssen oder umarmen will. Wenn ich dich küsse oder mit dir in einem Bett schlafe, dann habe ich die ganze Zeit dieses Kribbeln im Bauch und es hört einfach nicht auf. Ich weiß jetzt, dass ich noch nie in meinem Leben wirklich verliebt war, auch nicht in Jackson, obwohl ich das anfangs dachte, aber ich bin mir sicher, dass ich jetzt verliebt bin.
Ich habe mich in dich verliebt Lexie...
Lexie, ich liebe dich!"

Als ich geendet hatte holte ich tief Luft und schaute sie an. Sie sah ziemlich überrascht aus und ich bekam Angst. Was, wenn sie mich nicht liebte und das alles nicht so sah? Ich glaube ich würde das nicht überleben.

"W....wenn du", meine Stimme zitterte,"du nicht s....so fühlst, dann sag das ruhig"

Ich versuchte nicht anzufangen zu weinen. Sie saß jetzt bestimmt eine Ewigkeit da und schwieg.

Dann fing sie an zu reden:"Cara.... Es... Es tut mir leid. Ich hätte dir das viel früher sagen müssen..."

Ich konnte nicht mehr reden. Hätte ich es versucht, hätte ich wahrscheinlich angefangen zu heulen.

"Ich... Ich habe eine Freundin. Es tut mir leid, Cara"

Homeless | GirlxGirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt