Kapitel 4

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Am nächsten Morgen wachte ich davon auf, dass Lexie Frühstück machte. Die Kaffeemaschine war so laut, dass ich sie bis ins Zimmer hörte.

Ich stand also auf und lief ohne mich umzuziehen nach unten und ging den Geräuschen nach. Ich sah wie Lexie schon komplett umgezogen vor der Kaffeemaschine stand und wartete bis der Kaffee durchgelaufen war.

Ich schlich mich an sie heran und schlang meine Arme um ihre Taille, dann flüsterte ich ihr mit einem überheblichen Unterton ins Ohr:"Und? Machst du mir Frühstück?"

Sie drehte sich zu mir um, schob mich weg und meinte:"Sei nicht so arrogant, langsam nervt das", dann drehte sie sich wieder zur Kaffeemaschine um.

Kurz blieb ich verwirrt stehen. Ich kam mir plötzlich ziemlich dumm vor und fing an darüber nachzudenken, warum ich mich eigentlich so verhielt, obwohl Lexie ziemlich nett war... Naja vermutlich, weil ich nichts wirklich Gutes gewohnt war von Leuten, die mich mit zu sich nach Hause nahmen...

Ich nahm mir vor ab jetzt etwas netter zu sein. Naja mir war jetzt schon klar, dass das nicht klappen würde, aber ich hatte schließlich nichts zu verlieren, früher oder später würde ich ohnehin wieder auf der Straße landen.

"Lexiiiiiiie?", fragte ich langgezogen und als sie mich anguckte machte ich einen Schmollmund.

Sie seufzte und fragte dann:"Was denn Cara?"

"Ich hab Hunger", sagte ich gespielt traurig und starrte auf meine Füße,"Und mir ist kalt".

Sie zog zweifelnd die Augenbrauen hoch, dann meinte sie:"Okay, geh hoch ich bring dir was".

Ich überlegte kurz, aber beschloss dann sie noch ein wenig mehr zu reizen um zu sehen wie weit ich gehen konnte. Also meinte ich:"Aber Lexie, ich kann nicht laufen, meine Füße tun weh... Ich glaub du musst mich hochtragen"

Provozierend lächelte ich und sie zog die Augenbrauen zusammen und blickte mich nachdenklich an wobei sie den Kopf schief legte.

"Komm schon, dir hat das gestern doch auch gefallen, dann kannst du mir jetzt auch helfen", lächelte ich zuckersüß. Wenn schon ausnahmsweise Luxus - für mich war das hier schließlich Luxus - dann auch richtig.

Sie guckte mich wieder durchdringend an, meinte aber dann mit übertriebener Nettigkeit:"Ich könnte dir ja den gleichen Gefallen tun wie du mir, wäre das nicht fair?"

Ich lachte spöttisch:"Ich glaub kaum, dass du das schaffen würdest. So von der Qualität her meine ich"

"Warum glaubst du das?"

"Naja... Also sagen wir so, für mich ist guter Sex, wenn man am nächsten Tag auch noch was davon merkt. Und das haben bis jetzt nur Jungs bei mir geschafft, also versuchs garnicht erst", meinte ich eingebildet, um sie noch mehr heraus zu fordern.

Sie meinte wieder so übertrieben freundlich, nur diesmal mit einem Hauch Ironie in der Stimme:"Okay, dann helf ich dir mal hoch, was?"

Triumphierend ließ ich mich von ihr im Brautstyle hoch tragen. Oben angekommen legte sie mich herzlos aufs Bett und ging runter um unser Frühstück zu holen.

Da ich noch relativ müde war, schloss ich meine Augen und schlief ein...

Ich wachte langsam auf, als ich nah an meinem Ohr ein Klicken hörte. Als ich mir meine Haare aus dem Gesicht streichen wollte spürte ich plötzlich einen Widerstand.

Ich blickte an meinen Händen hoch und sah wie Lexie grinsend meine Hände ans Bett gefesselt hatte.

Ich hasste es erniedrigt zu werden.

Vor allem von ihr, sie schien so unschuldig und ich hätte nichtmal  gedacht, dass sie sowas wie Handschellen überhaupt besitzt.

"Lexie! Lass den Scheiß!", meinte ich genervt und zog an den Handschellen.

Sie ging nicht auf mich ein und meinte:"Vorab, ich mache sowas eigentlich nicht und finde das auch nicht anturnend oder so, aber deine Arroganz nervt langsam."

Mit den Worten nahm sie eine Art Tuch und Band es mir um die Augen.

Ich wurde nervös und versuchte mich zu befreien, doch ich schaffte es nicht. Ich hasste dieses Gefühl. Ich konnte mich nicht wehren und nicht einmal sehen, was Lexie mit mir anstellte.

Ich spürte wie sie anfing mich zu küssen und mir Knutschflecken verpasste. Dann merkte ich wie sie langsam weiter hinunter wanderte und bereute es, keine Hose an zu haben.

Was dann geschah bekam ich nur noch halb mit. Ich weiß nur, dass es ziemlich lange gedauert hat und, dass ich nicht nur einmal gekommen bin. Ich hatte keine Ahnung was Lexie gemacht hatte und welche Hilfsmittel sie benutzt hatte, aber ich war wirklich fertig danach.

Irgendwann nahm öffnete sie sanft meine Handschellen und nahm mir das Tuch ab. Dann legte sie sich neben mich und ich kuschelte mich sofort an sie.

Das letzte was ich hörte bevor ich einschlief waren ihre leisen Worte:"Soviel zu ich würde das nicht schaffen. Ich hoffe das hat deine Arroganz ein wenig gemildert" dann kicherte sie.

Ich wachte über den Tag verteilt mehrmals auf, aber manchmal schlief Lexie noch und manchmal war sie nicht da, aber ich war so fertig, dass ich meistens sofort wieder einschlief.

Am nächsten morgen wachte ich schon relativ früh auf, weil ich ja eigentlich nur geschlafen hatte.

Lexie lag halb auf meinem Arm und schlief. Ich blickte mich auf der Suche nach einer Uhr im Zimmer um. Stattdessen fiel mir etwas anderes ins Auge.

Ihr Portemonnaie.

Mir war klar, dass das ein großer Fehler war und das ich wenn sie mich erwischte sofort hier rausflog, aber das würde ich vermutlich ohnehin.

Außerdem wenn ich wieder draußen landen würde wäre ein wenig Geld gar nicht so verkehrt.

Ich blickte mich also nochmal nach Lexie um und schob sie vorsichtig von meinem Arm. Dann nahm ich mir so leise wie möglich ihr Portemonnaie und öffnete es.

Ich nahm mir ein paar Scheine raus und versuchte das Portemonnaie so leise wie möglich wieder zu zu machen.

Als ich mich jedoch umdrehte um mich wieder hinzulegen, zuckte ich kurz zusammen.

Lexie starrte mich an.

Ich sah keine Wut in ihrem Gesicht, sondern nur Enttäuschung. Das war viel schlimmer als wenn sie mich einfach nur angeschrien hätte. Ich hasste es jemanden zu enttäuschen und erst recht Menschen die mir wichtig waren.

Das war der Moment in dem ich merkte, dass Lexie mir wirklich etwas bedeutete.

Nur leider war es nun zu spät.

Homeless | GirlxGirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt