Eine ganze Weile waren wir nun schon draußen und unterhielten uns. Es war wirklich interessant mit ihm zu reden. Aber auch einfach still zu sein mit ihm war angenehm. Es war keine peinliche Stille, es war vielmehr beruhigend. Meine Laune ist es schon deutlich besser und ich konnte mir eine Freundschaft mit Thaddeus gut vorstellen.
Irgendwann kamen meine Mutter, Clara und Lirabelle auch raus. Als unsere Eltern sahen, wie wir uns unterhielten, freuten sie sich sehr. „Ich störe euch nur ungern, aber es ist Zeit zu gehen, Ardian" sagte meine Mom. Beleidigt verzog ich das Gesicht, bis Clara dann plötzlich sagte:"wenn Taddl das auch möchte, könntest du auch bei uns übernachten, Ardian". Sie schaute ihren Adoptivsohn an, der wild nickte. Mir gefiel die Idee auch und ich freute mich. Meine Mama hat schon recht, einen guten Freund könnte er gut gebrauchen. Ich sah ihn an und bemerkte wie breit er grinste. Auch mir lockte dies ein Lächeln von den Lippen.
„Okay. Ich geh eben meine Sachen holen" sagte ich an Clara und an ihn gerichtet.
Thaddeus zückte seinen Block & schreib kurz etwas. Er hilt es erst Clara und dann mit hin.Darf ich mitkommen?
Clara nickte lächelnd, genau wie ich.
Mom und Lirabelle verabschiedeten sich noch schnell von ihr & wir stiegen zusammen mit Thaddeus ins Auto. Diesmal saß Lira allerdings vorne.Die ganze Autofahrt über war es still, da jeder irgendwie mit sich selbst beschäftigt war. Mom fuhr, Lira hörte Musik und las, Thaddeus starrte aus dem Fenster und schaute sich wahrscheinlich noch seine neue Wohngegend an und ich zerbrach mir den Kopf über alles mögliche. Durch einen Ruck wurde ich jedoch aus meinen Gedanken gerissen. Sofort fing meine Mutter an zu fluchen. Selbst Lira nahm kurz ihre Kopfhörer ab. „Mom?" fragte ich besorgt. „Sorry Kids, der hat mir die Vorfahrt genommen. Alles ist gut" sagte sie genervt.
Ich vernahm ein lautes, unregelmäßiges Atmen und schielte zu Thaddeus rüber. Dieser verzog das Gesicht und hielt sich seinen Kopf. „Oh Thaddeus! Ist alles in Ordnung?" rief ich sofort panisch auf. Ein ungutes Gefühl breitete sich sofort in mir aus. Leicht benommen blickte er mich an und nickte. Er kramte nach seinem Block, schien ihn aber nicht zu finden und biss sich peinlich berührt auf die Lippen. „vHast du dich gestoßen?" fragte ich verständnisvoll.
Wieder nickte er und lächelte schief, was verdammt süß aus sah. Als mir klar wurde, was grade durch meinen Kopf ging wurde ich sofort Kirschrot. Ich richtete meinen Blick auf meine Hände und vermied weiteren Blickkontakt. Kurze Zeit später kamen wir auch schon an. Wir alle gingen rein, wo uns auch schon Phoebe freudig begrüßte. Thaddeus Augen blitzen wortwörtlich auf als er die kleine Hündin sah. Als sie dann auch noch auf ihn zu kam und um seine Beine hetze, war es um ihn geschehen. Er ließ sich grinsend auf den Boden fallen und begrüßte den kleinen Engel. Bei dem Anblick würde mir warm und es kribbelte unter meiner Haut. Er sieht grade so glücklich aus. Ich ließ ihn einfach dort sitzen und ging schnell in mein Zimmer um meine Sachen zu packen.
Grade als ich meinen Bordeauxroten Lieblingspullover einpacken wollte, würde ich ganz leicht von hinten umarmt. Erschrocken drehte ich mich um und sah direkt in zwei strahlend blaue Augen, die mich lieb ansahen. Sofort löste er sich wieder von mir und streckte mir einen Zettel entgegen, denn er wahrscheinlich schon vorher geschrieben hatte.Sorry. Brauchte das jetzt... bist du endlich fertig?
Ich grinste während ich das las und sagte dann:"Sooo lang hab ich garnicht gebraucht". Mein neuer Freund schaute mich mit einem ‚ist-das-dein-Ernst?' Blick an, was mich zum Lachen brachte. Er jedoch grinste nur, was schon wieder neue Fragen zu seiner Krankheit aufwarf. Konnte er überhaupt richtig lachen? Was wenn er sich erschrickt? Kommen dann trotzdem Laute von ihm? Schon wieder zerbrach ich mir den Kopf über diesen mysteriösen Jungen. Ich schüttelte meinen Kopf und verwarf diese Gedanken schnell wieder. Ich nahm meine fertig gepackte Tasche und lief ins Wohnzimmer, wo meine Mutter grade saß und las.
„Mom? Ich bin fertig. Wir gehen jetzt."
Sofort sprang die zierliche Frau auf und umarmte mich hastig.
„Viel Spass, mein Schatz. Schreib mir sobald ihr angekommen seit. Hab dich lieb" flüsterte sie mir ins Ohr. Ich war froh, dass die dies nicht laut aussprach. Klar, es war süß, aber vor meinem neuen Kumpel wäre das echt peinlich gewesen.
Ich schnappte mir meine Tasche und Thaddeus und ging raus. Kaum war die Tür geschlossen seufzte ich tief. Auf Thaddeus fragenden Blick erwiderte ich allerdings nichts. Es wäre unfair gewesen, wenn ich mich bei ihm über die Übervorsorge meiner Mutter beklagt hätte. Also schüttelte ich einfach stumm den Kopf und lief los.Den kompletten Weg über waren wir beide still. Weder er, noch ich wollten ein Thema anfangen. Doch das änderte sich kurz bevor wir da waren, als er stehen blieb und sein Zeugs rausholte. Er schrieb kurz, überreichte mir den Zettel und ging, ohne eine Reaktion von mir abzuwarten, einfach weiter. Ich stolperte ihm hinterher und las währenddessen, was er mir sagen wollte.
Erzähl mir von deinem Liebesleben.
Sofort lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich schluckte schwer. Fuck. Was soll ich jetzt sagen? Wäre er tolerant, wenn ich ihm sagen würde, dass ich schwul bin? Ich versuchte seinen schnellen Schritten hinterher zu kommen, was aber komplett scheiterte. „Äh, I-Ich... AUTSCH!"...
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Ow, so ein gemeiner cut :(
Sorry :(
Das nächste Kapitel wird coool :c
Diese Ff wird übrigens keinen Smut beinhalten. Bin nicht gut darin 🤷🏽♀️(900 Wörter)
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Wie hört sich eigentlich Stille an? (Tardy Ff)
FanfictionSeit nun einem Jahr weiß Ardy, dass er schwul ist. Mittlerweile haben alle sich damit abgefunden, doch einen Freund hatte er noch nicht. Wird sich das bald ändern? Und wie hört sich denn nun Stille an? {Die Idee kommt von mir. Ich habe noch keine an...