Ich schüttelte den Kopf und verwarf diesen Gedanken schnell. Das kann es nicht gewesen sein. Oder doch?
Taddl rieb sich die Augen und schielte zu mir. Ich lächelte ihn an und hoffte, dass es ihm besser geht. Ihn so verzweifelt zu sehen tut irgendwie weh. Und das obwohl ich ihn grade mal seit ein paar Stunden kenne. Schon ein paar mal ist mir sowas passiert. Eine Person ist mir viel zu schnell, viel zu wichtig geworden. Im Endeffekt ging es nie gut aus, aber bei Taddl hab ich irgendwie ein gutes Gefühl. Er weiß doch wie es ist allein gelassen zu werden. Ich denke nicht, dass er mein Vertrauen ausnutzen wird.
Taddl stand auf und lief Richtung Schreibtisch. Er nahm einen Zettel, schrieb kurz und überreichte ihn mir mit einem sanften Lächeln.
Tut mir leid, dass ich so ein Spaßverderber bin. Ich war nur ziemlich von mir selbst überrascht.
Ich wusste genau was er meinte und seine dunkle Stimme hallte erneut in meinem Kopf umher. „Ich verstehe es nicht... wieso konntest du auf einmal etwas sprechen?" fragte ich verwirrt. Wieder schreib er etwas.
Vielleicht weil ich mir in dem Moment Sorgen gemacht habe...
„Sorgen? Worüber denn?"
Er grinste & schrieb dann:
Na um dich, du Trottel. Ich weiss, dass es sich naiv anhört, aber du bist mir jetzt schon irgendwie wichtig. Du verstehst mich und akzeptierst mich.
Mein Herz schlug so laut, dass ich Angst hatte, das er es hört und meine Lippen formten sich zu einem breiten Grinsen. Er denkt genauso wie ich...
„Das ist wirklich süß Taddl. Weißt du, bis grade eben dachte ich auch, dass ich aufpassen sollte und dir nicht zu schnell vertrauen sollte. Aber ich bin mir sicher, dass du mein Vertrauen nicht ausnutzen würdest. Du bist mir auch wichtig."Er wurde rot. Man, er sieht so gut aus. Ohne wirklich zu realisieren, was ich da grade tue, stand ich auf und umarmte ihn innig. Er roch nach einem wunderschönen Winterabend am Kamin. Am liebsten hätte ich mich niemals von ihm gelöst, jedoch tat ich das nach einigen Sekunden. Er strahlte eine unglaubliche Wärme aus und nachdem ich mich löste fühlte es sich an, als stände ich nur in Shirt bekleidet im eisigen Novemberwind. Er grinste und rieb sich verschlafen die Augen. Wieder nahm er seinen Block zur Hand und schrieb etwas.
Sollen wir schlafen gehen? Du kannst dir aussuchen wo du schläfst. Entweder einfach in meinem Bett oder auf meiner Couch. Letzteres kann ich aber nicht empfehlen, ist ziemlich unbequem.
Ich warf einen Blick zur Couch und lachte trocken auf. Auf ihr hätte ich vielleicht im Sitzen schlafen können. Deswegen antwortete ich mit:"Ich möchte lieber im Bett schlafen. Es ist ja groß genug für uns beide, oder?". Taddl nickte lächelnd und lief Richtung Kleiderschrank. Währenddessen er sich im Bad neben an umzog suchte ich mein Zeug zusammen. Jedoch scheiterte ich dabei und bemerkte, dass ich mein Schlafshirt garnicht eingepackt habe. Fuck, was mach ich denn jetzt? Ich hatte ein Hemd an, darin könnte ich nicht schlafen. Und wenn ich den Pullover anziehe, dann habe ich nichts mehr für morgen. Ich ließ mich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und überlegte, ob ich nochmal schnell nach Hause ging.
Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht klopfte es an der Tür. „Ja?" sagte ich laut. Clara streckte ihren Kopf zur Tür rein und lächelte mich lieb an. Sie ist wirklich ein netter und gutherziger Mensch.
„Na Großer? Alles okay bei euch?" fragte sie.
„Oh, äh... Ja alles okay" flunkerte ich. Ich wollte nicht zugeben, dass ich etwas vergessen hatte. Das war so typisch für mich!
„Ist Taddl in Bad?"
„Ja".
„Hm, okay. Also ich gehe gleich schlafen. Wann wollt ihr ungefähr ins Bett?". Irgendwie fand ich das süß. Sie ist genauso überfürsorglich wie meine Mom.
„Jetzt gleich, sobald Taddl fertig ist" sagte ich. Verwirrt musterte sie mich.
„Willst du etwa in deinem Hemd schlafen? Och Ardian, hast du deine Schlafsachen vergessen?" fragte sie tadelnd. Auf ein peinlich berührtes Nicken meinerseits bedeutete sie mir, dass ich ihr folgen soll. Sie ging mit mir in eine Waschküche und kramte in einem Korb herum. Sie zog einen grauen Pullover hervor und reichte ihn mir.
„Von wem ist der?" fragte ich.
„Oh, der ist von Taddl. Aber er mag diesen Pullover nicht wirklich, deswegen kannst du ihn ruhig anziehen". Dankend nahm ich an und lief zurück zum Zimmer. Kaum hatte ich mir den viel zu großen Pulli über den Kopf gestrichen, kam auch schon Taddl wieder. Als er mich in diesem Oversize Pulli sah musste er grinsen. (Übrigens riecht dieser Pulli nach ihm, was mich komplett um den Verstand brachte).Ich wurf mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht, was aber auch nicht half. Ich könnte im stehen einschlafen. Ich trottete zurück in Taddls Zimmer und ließ mich neben ihn aufs Bett fallen. Ich legte mich hin und er deckte uns beide zu. Nun lagen wir mit dem Gesicht zum jeweils anderen gerichtet und sahen uns lächelnd an. Schon nach wenigen Sekunden bin ich eingeschlafen.
Erschrocken schnellte ich hoch. Mein Herz raste wie wild und ich war komplett aus der Puste. Nur schwer bekam ich Luft. Scheisse. Es war genau das passiert, wovor ich Angst hatte.
-
Ende im Gelände :c
Naja, für heute zumindest.
Verzeiht mir Rechtschreib- und Grammatik Fehler, ich bin schau müde xd.
Peace out.
(Dieses Kapitel widme ich übrigens @dreamxbyxyou , ‚meiner ersten (& einzigsten xd) Leserin <3)853 Wörter.
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Wie hört sich eigentlich Stille an? (Tardy Ff)
FanfictionSeit nun einem Jahr weiß Ardy, dass er schwul ist. Mittlerweile haben alle sich damit abgefunden, doch einen Freund hatte er noch nicht. Wird sich das bald ändern? Und wie hört sich denn nun Stille an? {Die Idee kommt von mir. Ich habe noch keine an...