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Still schweigend saßen wir nun im Riesenrad und teilten uns die Zuckerwatte. Es herrschte eine unangenehme Stille und ich wartete die ganze Zeit nur darauf endlich dieses Riesenrad zu verlassen. Das Gefühl das hinter diesem Ausflug mehr dahinter steckte verschwand nicht. Yoongi saß dicht neben mir und unsere Beine berührten sich. Natürlich war in der Gondel noch mehr als genug Platz. Seine Wärme strahlte auf mich über und es fühlte sich irgendwie gut an.  ,,Sojin ich muss dir etwas sagen. Wir kennen uns noch nicht so lange aber ich will dir sagen das ich dich-..."

Das Riesenrad hielt an, denn die Fahrt war zu Ende.  ,,Sag's mir gleich, lass uns eben aussteigen." Wir stiegen aus und als wir vor dem Riesenrad dann standen wollte ich wissen was er mir vorhin sagen wollte.  ,,Ach ist nichts wichtiges gewesen." Wies er mich ab, doch ich hatte das Gefühl das es IHM sehr wichtig gewesen war. Ich beließ es dennoch dabei, da ich ihn nicht bedrängen wollte.

,,Wohin geht's jetzt?" Fragte ich und lächelte Yoongi breit an. Er überlegte einen Augenblick, doch dann blieben seine Augen an einem riesigen Turm hängen. Oh Himmel Herr Gott, bitte nicht. Ich wusste jetzt schon das das Ding schnell und hoch war.  ,,Na komm, sei kein Angsthase, lass uns da rein. Der Tower macht Spaß." Sagte er und riss mich plötzlich hinter sich her.

Wir saßen nun auf unseren Plätzen im Tower und warteten darauf das die Höllenfahrt los ging. ,,Du bringst mich noch um." Quengelte ich und krallte mich an der Halterung fest.  ,,Immerhin sterben wir dann zusammen." Witzelte er und wir fuhren nun langsam nach oben.  ,,Ich habe übrigens eine Menge Spaß hier." Merkte er an. Ich konnte mich aber nur darauf konzentrieren das es immer höher wurde und ich immer mehr Angst bekam. 

,,Das ist echt schön für dich. Mir war das Riesenrad ganz symphatisch." Sagte ich leidend. Wenn es eine schlimme Kombi gab, dann war es Höhe und Schnelligkeit. Yoongi lachte und auf einmal blieben wir stehen. ,,Ist das Ding kapu-..." Weiter kam ich nicht, denn mein Schrei war alles was diesen Satz beendete. Wir fuhren rasant wieder runter und kurz wieder hoch und wieder schnell runter. Das war ein ätzendes Hin und Her.

Mit Übelkeit verlies ich das Horror Teil und setzte mich erst mal auf eine Bank. Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche und fand eine Nachricht meiner Mutter vor.  Oh je. Wir wurden auf eine Feier eingeladen. Mein Vater hatte ein Bauprojekt am Laufen gehabt und nun war es fertig. Wie üblich fand gerade bei öffentlichen Gebäuden eine große Eröffnung statt. Sehr nobel und sehr schnöselig. Yoongi kam nun auch zu mir und hielt zwei Eis in seiner Hand. Ich nahm ihm meins ab und verkündete direkt die Neuigkeit.

,,Wir wurden von meinen Eltern zu einer Eröffnungsfeier eingeladen. Hast du einen Anzug?" Fragte ich ihn.  ,,Ja klar hab ich einen. Wann ist denn die Eröffnung? Wir müssen in drei Tagen wieder arbeiten. Der Chef hat mich kontaktiert und gesagt das wir wieder eher kommen dürfen. Die Suspendierung wurde also aufgehoben." Erklärte er mir. Das passte alles. Ich sagte ihm das die Veranstaltung eh erst an einem Samstag war.  ,,Du siehst nicht so aus als hättest du noch Lust hier auf irgendwas drauf zu gehen." Merkte Yoongi an und verdrehte genervt die Augen.  ,,Gut erkannt Sherlock." Sagte ich wiederrum genervt. Das war alles was wir sagten bevor wir den Freizeitpark verließen.

Wir fuhren nun ins Schwimmbad, doch die Fahrt dorthin redeten wir relativ viel. Er erzählte von seinen Hobbys, was er gerne macht und mag. So lief das abwechselnd. Er erzählte von sich und dann erzählte ich von mir. Dann kamen wir zum Thema Familie. Warum ich unbedingt bei meinen Eltern raus wollte.  ,,Es ist nicht so als hätten wir ein schlechtes Verhältnis, aber sie sind entweder zu aufdringlich oder interessieren sich dann überhaupt nicht für mich. Dieses hin und her nervt, außerdem wollte ich unabhängig sein. Auf eigenen Beinen stehen." Erzählte ich. 

,,Und dann bist du leider bei mir gelandet." Sagte er etwas betrübt. Klar nervte Yoongi manchmal, aber ich hasste ihn nicht und naja eigentlich fand ich das wir ganz gute Freunde geworden waren. ,,Am Anfang war es schrecklich für mich, vor allem weil wir uns immer gestritten haben, aber mittlerweile finde ich das wir gute Freunde geworden sind." Yoongi lächelte breit, was mich ansteckte.

Als wir im Schwimmbad waren verging die Zeit sehr schnell. Yoongi drückte mich dauernd im Wasser runter und ärgerte mich. Dann spritzte ich Wasser in sein Gesicht und sprang auf seinen Rücken, was eine blöde Idee war denn er lies sich nach hinten ins Wasser fallen. Als die Sonne unterging machten wir uns auch wieder auf den Weg. Unser Kinofilm war eine romantische Komödie und auf die freute ich mich wie verrückt. Es war ein wahres Wunder das er sich darauf eingelassen hatte.

Im Kino kaufte Yoongi, der heute irgendwie alles bezahlte, die Karten und die Snacks. Wir setzten uns in den Kinosaal nebeneinander und warteten darauf das der Film begann. Yoongi futterte in der Zeit schon das Popcorn.  ,,Du erfüllst echt dieses Klischee das die Snacks vor dem Beginn des Films schon weg sind." Sagte ich leise lachend und trank einen Schluck von meiner Cola.  ,,Ist doch nicht meine Schuld das die immer so lange brauchen bis der Film beginnt und die die Snacks so lecker machen." Schmollte er und stopfte eine Hand voll von dem Popcorn in seinen Mund.

Der Film begann und wir rutschten tiefer in den Sessel. Yoongi und ich teilten uns eine Armlehne, so dass sich unsere Unterarme berührten. Während des Films merkte man das dieser Yoongi nicht gefiel, denn er rutschte nervig im Sitz hin und her, schnaufte die ganze Zeit genervt und führte sich generell auf wie einer dieser Typen die von ihrer Freundin in eine Schnulze gezerrt werden.  ,,Okay, möchtest du vielleicht schon mal nach Hause gehen?" Fragte ich ihn genervt und hoffte einfach das er "Ja" sagte.

Muss er denn so deutlich machen das er keinen Bock hatte? Das fand ich sehr arschig.  ,,Nein, tut mir leid." Sagte er und versuchte sich auf den Film zu konzentrieren. Der Rest des Films verlief ruhig, doch irgendwann ergriff Yoongi meine Hand und hielt sie. Mein Herz raste wie von einer Tarantel gestochen und mein ganzer Körper kribbelte. Wieso fühlte ich mich neuerdings so seltsam bei ihm? Ich tat aber auch nichts dagegen. Ich lies ihn meine Hand halten und genoss die wohlige Wärme seiner Hand. Vor Nervosität musste ich zu ihm Aufsehen und spürte wie rot ich wahrscheinlich gerade wurde.

Er bemerkte das ich ihn anstarrte und wir sahen uns tief in die Augen. Yoongi lächelte leicht und näherte sich mit seinem Gesicht. Er platzierte seine andere Hand an meiner Wange und kam mit seinem Gesicht dem meinem immer näher. Kurz bevor sich unsere Nasenspitzen berühren konnten stoppte er und strich mit seinem Daumen über meinen Mundwinkel.  ,,Du hattest da einen Krümel hängen." Sagte er leise und lies sich zurück in seinen Sessel fallen. Yoongi hatte einen sehr amüsierten und zufriedenen Gesichtsausdruck im Gesicht. Wieso dachte ich auch er würde mich küssen? Was hätte ich denn dann getan? Wollte ich das er mich küsste? Ich ahnte schlimmes was meine Gefühle anging...

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Jo Jo Jo Menschis es kommen mehr Gefühle ins Spiel ^-^ war ein längeres Kapitel, hoffe es hat euch gefallen :3

My Hateful RoommateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt