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                 Wir sind bereits am Ende der Ausstellung angekommen und gerade dabei, das Museum zu verlassen, als es geschieht. Keine Ahnung was der Auslöser dafür war. Vielleicht hat ein verrückter Fan es getwittert. Vielleicht einer der Angestellten Oliver erkannt und es weitererzählt. Ein verrückter Paparazzo davon Wind bekommen.

Doch als wir aus dem Schutz des Museumsgebäudes treten, sind wir auf einmal umzingelt von Menschen. Größtenteils Mädchen, aber nicht ausschließlich. Alle haben ein Handy oder ein anderes kameraartiges Gerät in den Händen und als sie Oliver erblicken, kreischen sie im Chor los und drücken den Auslöser.

Eine Flut an absolut identischen Fotos, die innerhalb von Sekunden auf Twitter, Instagram, Snapchat und sämtlichen anderen Social Media Seiten erscheinen wird.

Doch ich habe gar keine Zeit, zu sehr darüber nachzudenken, wo diese Fotos alle auftauchen werden. Dazu ist mein natürlicher Trieb mich von Menschenmengen und jeglicher Aufmerksamkeit so gut wie möglich fernzuhalten, einfach zu gut ausgeprägt. Während Oliver immer noch hilflos vor der riesigen Menschentraube steht und droht von ihr verschluckt zu werden, drehe ich mich um und laufe zurück ins Museum - ohne, mich nochmals nach ihm umzusehen. Als auch in Oliver endlich wieder Leben kommt, habe ich bereits einen gewaltigen Vorsprung. Obwohl ich eigentlich gar nicht wirklich weiß, wo ich überhaupt hinlaufe. Doch mein Instinkt sagt mir - Lauf weg. Und meine Beine gehorchen.

Glücklicherweise ist Olivers Bodyguard - Tiny, wie er ihn liebevoll nennt - ordentlich auf Zack und wartet bereits an der hinteren Notausgangstür mit einigen Sicherheitsleuten des Museums auf uns. Oder wohl viel eher auf Oliver als auf mich. Denn das erste, das er mir entgegenruft, als er mich auf ihn zueilen ist, ist „Wo ist er?".

Ich bin so aus der Puste, dass ich erstmal nichts weiter als ein Schnaufen hervorbringe. Dann deute ich in den Gang hinter mich und gerade als ich anfangen will zu erklären, kommt Oliver um die Ecke geschlittert und ruft „Weg hier!".

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                 Die Fahrt zum Hotel ist wieder still. Tiny manövriert uns über zig verschiedene Umwege dorthin zurück, um zu verhindern, dass uns irgendjemand folgt.

Fast fühle ich mich so, als wäre ich mit einem gesuchten Verbrecher und nicht mit einem Superstar unterwegs.

Doch obwohl die Fahrt ewig zu dauern scheint und ich mich mit jedem Meter, den wir uns von der Menschenmasse entfernen, beginne mehr zu entspannen, hat uns dieser unerwartete Zwischenfall ziemlich aus der Bahn geworfen.

Wir wechseln kein Wort miteinander. Geschweige denn sehen uns an.

Es ist, als hätte dieser wilde Mob von Olivers Fans all die Gelassenheit und Vertrautheit, die ich durch den Ausstellungsbesuch erlangen konnte, sich in Luft auflösen lassen. Als hätte er mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Mir gezeigt wieso ich von Anfang an wusste, dass die Sache mit Oliver und mir keine gute Idee ist.

Ich kann mir schon vorstellen, wie die Klatschmagazine überquellen werden mit der neuen Sensation. Will mir gar nicht ausmalen, welche haarsträubenden Gerüchte bereits durch die sozialen Netzwerke spuken.

Als wir endlich beim Hotel ankommen und ich ohne ein Wort aus dem Auto steige und mich in Richtung Aufzug mache, scheint Oliver bereits zu ahnen, was ich vorhabe.

„Ava, warte." Er kommt mir nachgeeilt und holt mich ein, gerade als ich den Knopf drücke, der die Aufzugtüren zum Schließen bringt. Durch einen engen Spalt zwängt er sich zu mir in den, ansonsten leeren, Aufzug. Die Türen schließen sich mit einem Pling und schon sind wir ganz alleine.

„Ava. Es tut mir leid, was da gerade im Museum passiert ist. Keine Ahnung wie es dazu kommen konnte." Er fährt sich immer wieder durch seine Haare und sieht mich fast ein wenig verzweifelt dabei an.

„Oh, ich schon." Meine Stimme ist eiskalt und schneidend, wie ein frisch geschliffenes Messer. „Du bist ein verdammter Superstar, der hier in der Stadt gleich zwei Konzerte geben wird und von jeder verdammten Reklametafel runtergrinst." Zische ich aufbrausend und füge dann etwas leiser - doch keineswegs weniger kalt - hinzu. „Ich wusste von Anfang an, dass das nicht gut gehen kann."

Der Aufzug hält in meinem Stockwerk und ohne Oliver eines weiteren Blickes zu würdigen, steige ich aus und eile in die Richtung von meinem Zimmer.

„Was hast du jetzt vor?" Höre ich ihn fragen, als er mir hinterherkommt und mich schließlich einholt, als ich mein Zimmer, das ich nicht mal benutzt habe, da ich die Nacht in seiner Suite verbracht habe, aufschließe.

Die Tür schwingt auf und ich trete ein. Meine Tasche steht gepackt auf dem Bett, so als hätte sie nur darauf gewartet von mir geholt zu werden. So als hätte sie gewusst was passiert und würde mich daran erinnern wollen, dass ich es auch gewusst habe.

Mit einem Ruck schwinge ich sie mir über die Schulter und will das Zimmer gerade verlassen. Doch ich habe nicht mit Oliver gerechnet, der im Türrahmen lehnt, einen besorgten Ausdruck in seinen Augen, und mir den Weg versperrt.

„Ava. Wo willst du hin?"

„Weg von diesem ganzen Tumult. Zurück nach Hause." Und fast hätte ich gesagt Weg von dir. Doch im letzten Moment klappe ich meinen Mund wieder zu und sehe Oliver einfach nur stumm an. Warte darauf, dass er mir aus dem Weg gehen wird.

„Was? Aber wieso denn?"

„Weil genau das der Grund dafür ist, wieso es zwischen uns nicht funktionieren wird. Wieso das mit uns einfach nicht klappt. Weil du verdammt nochmal nicht mir alleine gehörst. Du gehörst der ganzen scheiß Welt." Und ohne auf seine Reaktion zu warten oder Rücksicht zu nehmen, stoße ich ihn ein Stück zur Seite und zwänge mich durch die Tür nach draußen.

Mein Instinkt sagt lauf. Und wieder gehorchenmeine Beine ihm aufs Wort.

a/n: weil ich gerade gute laune habe (fragt mich nich wieso bei dem wetter und dem tempo, das diese woche an den tag legt) hier ein außertourliches doppelupdate - wuhu.

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