Kapitel 35 : Not now

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Ich laufe nach Hause und er sitzt da...

"Was willst du jetzt schon wieder?"
"Darf ich hier nicht sitzen?"
"Eh.. NEIN?!?"
"Warum das denn?", fragt er, steht auf und kommt einen Schritt näher.
"Ach komm. Lass mich einfach in Ruhe", sage ich und gehe an ihm vorbei.
Plötzlich packt er mich am Handgelenk, dreht mich um und zieht mich an sich. Er legt seine Stirn auf meine und schaut mir in die Augen.
Warum reagiere ich nicht? Er hat mich stehen gelassen. Und jetzt wagt er es, mich wann er will, zu küssen und mitzuschleppen. Das wird mir zu viel.
Ich befreie mich aus seinem Griff und schubse ihn zur Seite.
"Lass mich verdammt nochmal in RUHE!", schreie ich und knalle die Tür zu.
Irgendwann geht diese Tür noch kaputt. Warum kann ich nicht gegen ihn ankämpfen? Ihn ignorieren? Das klingeln unterbricht meine Gedanken.
"Ich habe dir doch gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst", brülle ich.
"Selin, öffne sofort diese Tür"
"Nö"
"Selin"
"NEIN!"
Plötzlich knallt es. Ich renne sofort zur Tür. Ich fasse es nicht!
"Warum wundert mich das nicht? Ich wusste, dass ihr irgendwann die Tür kaputt macht"
"Anders hättest du sie nicht geöffnet"
Er steht jetzt direkt vor mir.
"Super. Da hast du die Ehre, diese Tür zu bezahlen"
"DEINE Tür bezahle ich liebend gerne", sagt er und setzt sich auf das Sofa.
"Möchtest du vielleicht noch Kaffe und Kuchen dazu?", frage ich sarkastisch
"Nein danke. Komm setz dich hin", antwortet er und klopft neben sich.
"Raus hier. Sofort"
"Nein"
"Das ist mein Haus. Du kannst hier nicht bleiben!"
"Warum? Schon vergeben?", sagt er und lacht.
"Ja. Irgendwas zu sagen?", antworte ich ernst.
"Ha ha! Dieser Witz war echt gut!"
"Welcher witz?"
"D-Das du v-vergeben bist"
"Was war daran jetzt Witzig?"
"Was?"
"Das war mein ERNST! Und jetzt RAUS HIER!", sage ich und zeige zur Tür. Naja. Dahin, wo mal eine Tür war.
Seine Miene verändert sich schlagartig.
Er spannt sein Kiefer an und bällt seine Hände zu Fäusten so fest, das man seine  weißen Knöchel sieht.
Jetzt ist er richtig angepisst.
"Dieser Cem oder? Ich wusste es Anfang an, dass er nicht dein Bruder ist"
"Schön für dich. Raus jetzt"
"Das war dein größter Fehler"
"Ach ja? Warum?"
"Weil niemand mein Besitz berühren darf"
"Und was ist dein Besitz?"
"Du", sagt er und geht.
Was hat er gerade gesagt?
Ich renne hinter ihm her doch er ist schon verschwunden.
Niemand kann mich sein 'Besitz' nennen. Seh' ich aus wie ein Gegenstand oder was?!?
Wenn der noch einmal hierher kommt, dann zeig ich es ihm. Von wegen, ich gehöre ihm. Pff.
In dem Moment kommt auch schon Cem.
"Was ist hier denn passiert?"
"Frag am besten garnicht"
"Schieß los!"
Ich erzähle ihm die ganze Geschichte.
Seine einzige Reaktion: er lacht.
"Was lachst du jetzt so?"
"Er denkt jetzt, dass wir zusammen sind?" Ihm kommen schon Tränen vor lachen.
"Dein ernst?! Ist das, das Einzige, was du gehört hast?"
"Ja", sagt er und lacht weiter.
Ich fange auch an zu lachen.

Nachdem wir uns zusammenreißen sitzen wir still da.
"Ich habe hunger. Sollen wir essen gehen?", unterbricht er die Stille.
"Zu Essen sage ich niemals nein"
Also gehen wir essen.
Beim essen bekomme ich eine Nachricht.

Steh dort auf und geh! Sonst wirst du es noch bereuen!
Unbekannte Nummer

Demir ich weiß, dass du es bist!

Schön für dich aber steh da jetzt sofort auf!

Vergiss es!

Der soll mich mal in Ruhe lassen.
"Mit wem schreibst du da?"
"Demir"
"Was sagt er?"
Ich zeige ihm den Chat.
Cem spannt sein Kiefer an und hört auf zu essen.
"Demir halt. Ich werd nicht darauf eingehen und schon ist es vergessen", sage ich, um ihn zu beruhigen.
"Ok"

Nachdem wir gegessen haben und zum Auto gehen wollten, musste Cem nocheinmal auf die Toilette. Jetzt muss ich auf ihn warten.
Plötzlich hält mir jemand von hinten den Mund zu und drückt mir ein Tuch auf die Nase. Oh gott! Nein! Nein! Nein! Bitte nicht schon wieder!
Doch in dem Moment wird alles schwarz und ich nehme nurnoch wahr, wie ich getragen werde.









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