Stalker

Kapitel 50 : Störung

***Seine Sicht***

Ich wache auf. Selin schläft in meinen Armen. Sind wir jetzt eigentlich zusammen? Hat sie gestern nur die Geschichte gemeint? Ich erwische mich selbst, wie ich grinse. Es fühlt sich... anders an.
Sie wacht auf und schaut mir in die Augen. Ich frage mich, an was sie gerade denkt.

***Ihre Sicht***

Ich wache auf. Ich fühle mich sehr gut.
Als ich um mich herum schauen wollte treffe ich auf seine Augen. Sind wir jetzt zusammen? Er hat mir ja nur gefragt, ob ich ihm vertrau aber genau weiß ich es nicht. Ich frage mich, was er gerade wohl denkt.

"Guten Morgen Schöhnheit", flüstert er.
"Guten Morgen Hässligkeit", flüstere ich zurück.
"Och. Ich habe gedacht, dass hätten wir hinter uns", sagt er und schaut traurig.
Ich setze mich auf.
"Oh du Armer", sage ich und streiche seine Wange. Meine Hand lasse ich dort. Er vergräbt sein Gesicht in meiner Hand und küsst sie anschließend. Ich ertappe mich, wie ich lächeln muss.

"Weißt du, ich könnte mich daran gewöhnen Schöhnheit", sagt er.
Ich lache. Was soll ich darauf antworten?
Er schaut abwechselnt auf meine Lippen und in meine Augen. Als er sich nähert, klingelt es.
"Ich gehe die Tür öffnen", sage ich und stehe auf.

Ich öffne die Tür und es ist Cem.
Er umarmt mich. "Na, gut geschlafen?"
"Ja. Aber was hast du gestern gemacht?"
"Ach lange Geschichte"
"Muss ich mir Sorgen machen?", frage ich ihn.
"Nein nein", antwortet er und da kommt auch schon Demir.

Scheiße! Cem schaut ihn und mich schokiert an. Demir ist Oberkörper frei.
Ich deute es ihm und endlich merkt er es.
"Ehm.. S-Selin ich habe den Orangensaft auf mein T-Shirt geschüttet jetzt gerade eben"
Puh!
"Ehm.. I-Ich werde i-ihn dir waschen. Passt schon"
Das war knapp. Wenigstens hab ich etwas gescheites an.

Wir setzen uns an den Esstisch und frühstücken. Ich bin echt froh, dass ich die beiden habe.
"Mira war gestern hier"
Cem verschluckt sich und hustet.
Ich reiche ihm ein Glas Wasser und er trinkt daraus.
"W-Was hat sie d-dir gesagt?"
"Sie hat mich verraten", sage ich gespielt froh.
"Sie war gestern, als wir angekommen sind auch da. Bzw. sie stand vor der Tür"
Ich zucke nur die Achseln.

Mira ist mir egal. Ich wüsste gerne wie SIE reagieren würde, wenn ich soetwas gemacht hätte. Sie hatte schon fast Kontakt abgebrochen, nur weil ich ihr etwas verleugnet habe.

"Ich weiß nicht, was ich der Schule sagen soll", sage ich, weil es mir plötzlich eingefallen ist.
"Heute ist Freitag und dan Wochenende. Ich regel das", sagt Cem.
"Danke"
Warum habe ich kein gutes Gefühl dabei?

Ich traue mich schon seit gestern nicht diese eine bestimmte Frage zu stellen. Aber ich tue es jetzt einfach.
"W-Was habt ihr mit diesem D-Derek gemacht?"
Beide schauen sich an. Das sieht garnicht gut aus.
"Was habt ihr gemacht?", frage ich vorsichtig.
Demir hustet und versucht anzufangen.
"Wie du weißt, habe ich ihn erschossen"
"Ja und denk nicht, dass das in Ordnung ist! Und dann?"
"Der Rest ist Cems Part"
Ich schaue wartend zu Cem.
"Ich höre"
"Ehm.. Meine Jungs kümmern sich um ihn"
"Wie kümmern? Versorgen und heilen oder abschaffen?", frage ich aggressiv.
Und dann macht es klick.

Ich stehe auf und schaue beide fassungslos an.
"Eine Operation. Naklar. Was bist du Cem? Mörder? Mafia? WAS-BIST-DU?"
"Selin, du solltest dein Bruder ruhig anh-", sagt Demir.
"Sag mir nicht, was ich tun soll Demir!", unterbreche ich ihn.
Er bleibt stumm und schaut zu Boden.

Ich möchte nicht aggressiv werden aber sie lassen mir keine andere Wahl.
1 Mal kann ich es lassen, 2 Mal kann ich es lassen aber beim 3.Mal qualmt es raus.
"Sag doch was!", schreie ich.
Er steht auf und geht Richtung Tür.
"Du kannst nicht einfach so gehen!
Willst du wieder verschwinden?", schrei ich.
"Bruder", füge ich hinzu und er bleibt stehen.
Er dreht sich langsam um und schaut mich an.
"Ich erwarte eine Antwort! Du musst sie mir geben!"
"Ich gehe. Ich werde dich immer im Auge haben Schwesterherz. Pass auf dich auf", sagt er. Ich sehe nurnoch wie eine Träne über seine Wange rollt, bevor er sich umdreht und geht.

Ich lasse mich auf den Stuhl fallen und weine. Demir kommt zu mir rüber und umarmt mich.
"Warum geht alles noch mehr in die Brüche, wenn es einmal gut ging?
Warum wird alles schlimmer, nachdem es besser war? Warum Demir?", frage ich weinend.
Ich fahre fort: "Auch wenn ich es nicht realisieren konnte bzw. akzeptieren konnte, war er mein Bruder und IST mein Bruder. Da kommt auch schon wieder das Thema: Meine Eltern"
Bei dem Wort "Eltern" spannt Demir sich an.

***Seine Sicht***

"[...] Da kommt auch schon wieder das Thema: Meine Eltern"
'Ach Selin, wenn du nur wüsstest', füge ich in Gedanken hinzu.

Nachdem sie sich beruhigt hat, räumen wir die Wohung auf und setzen uns hin.
Ich schaue sie an. Ich könnte das stundenland, jahrelang, eine Ewigkeit machen.
"Willst du etwas sagen?", fragt sie mich und reißt mich aus meinen Gedanken.
"Nein, wie kommst du darauf?"
"Weil du mich konzentriert anschaust"
"Darf ich dich nicht anschauen?", frage ich.
"D-Doch aber ich habe gedacht du möchtest vielleicht et-"
Ich lege meine Lippen auf ihre.

Sie schaut mich schokiert an. Ich glaube das kam plötzlich.
"Du hättest nicht aufgehört zu erzählen", erkläre ich ihr.
"Soll ich also aufhören zu reden?"
"Haha Nein! Rede. Ich könnte dir stundenlang zuhören. Du hast zuviel erklärt. Ich habe es verstanden"

Ich schaue sie intensiver an und bleibe an ihren Lippen hängen. Ich muss lachen.

***Ihre Sicht***

Er schaut mich durchdringlich an bis seine Augen bei meinen Lippen stehenbleiben. Er lacht.
"Warum lachst du?"
"Du hast da Nutella", sagt er und zeigt auf sein Mundwinkel.
Ich wische es weg.
"Nein, warte", sagt er und rückt zu mir.

Er wischt mir an der Lippe und schaut mich an. Und im selben Moment spüre ich seine Lippen auf meinen. Ich erwiedere den Kuss.
Der Kuss wird intensiver bis die Tür klingelt.
Wir lösen uns.
"Warum wundert mich das nicht?"
Ich muss lachen. Beim Aufstehen gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange und gehe zur Tür.
Ich bin leicht schokiert, als ich sehe, wer vor der Tür steht.

Wiedermal stört jemand😂