Mein Blick wanderte über die unzähligen Becken, gefüllt mit Embryos. Sie waren durch Schläuche an das Hauptsystem angeknüpft, um weiter am Leben erhalten zu werden.
Schockiert zog ich die Luft ein und wanderte gelähmt durch die breiten Gänge. Von allen Seiten entdeckte ich generierende Körper.
Starr und unbeweglich schwammen sie in einer Flüssigkeit, die ich nicht mit Wasser identifizieren konnte.
Ein eiskalter Windhauch strich mir über die zarte Haut und ließ mich erschaudern. Als ich am Ende des Ganges angekommen war, überwand ich zitternd meine Angst und begab mich in die nächste Station.
Im Gegensatz zu den anderen Räumen, wurden die Körper hier in gewaltigen Glaskästen aufbewahrt. Ich strich mit meinen gefrorenen Fingerkuppeln über die Behälter, doch traute mich nicht ein Blick hinein zuwerfen.
Meine Schritte hallten durch den Raum, während ich die einzelnen Monitore inspizierte. Auf ihnen wurden die Daten der Verstorbenen gespeichert.
Als ich bei Nummer 156 angekommen war, überkam mich eine Welle der Neugier, es war mehr wie ein leichtest Ziehen in der Brust, das Gewissen jemanden vorzufinden, den man zu schätzen weiß oder sogar noch mehr als das. Also zwang ich mich dazu einen Blick auf die Experimente zu werfen. Langsam beugte ich mich über den Monitor und schnappte entsetzt nach Luft, als ich die Person darin erkannte.
Es war er, der Junge der unter meinen Armen starb. Der tief in meine Augen blickte, bevor das Virus ihn von innen auffraß. Der Junge, der niemals wieder leben würde, aber jetzt reglos vor mir lag. Fassungslos taumelte ich ein paar Schritte zurück und krallte mich am Monitor fest. Ich rang ununterbrochen nach Luft, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Dabei schossen mir unzählige Ideen durch den Kopf, doch nur eine würde ich in die Tat umsetzen.
Nach einer halben Ewigkeit, schleuste ich mich über mein Smartphone in das System ein, um die Alarmanlage zu deaktivieren, sowie die Sperre für den Glaskasten des Jungens.
Ich hievte ihn aus der Vorrichtung und warf ihn über die Schulter. Er war ziemlich schwer, weshalb sich die langen Trainingsstunden gut auszahlten. Meine Muskeln spannten sich an und ich setzte meine Beine in Bewegung. Schwer atmend lief ich aus dem Gebäude und suchte Schutz im Schatten der Häuser Londons. Die Dunkelheit legte ihre Silhouette um mich und verschlang unsere Körper. Meine leichten Bewegungen wurden Teil der Nacht. Der Mond beschien meinen Weg und ich schlängelte mich gekonnt an den Wachen vorbei, die um diese Uhrzeit auf den Straßen patrouillierten.
Lachend legte ich meinen Kopf in den Nacken und krallte meine Fingernägel in den kalten Körper des Jungen, um ihn ja nicht fallen zu lassen.
Ich blickte noch ein weiteres Mal zum unscheinbaren Gebäude zurück und fragte mich, wie etwas so kleines, nur solch ein großes Geheimnis bewahren konnte.
Doch letzten Endes würde es an die Öffentlichkeit gelangen, egal auf welche Art un d weise
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No human love
Science Fiction,,Wie definiert man Schmerz?" verwundert drehte ich mich in seine Richtung und warf ihm einen eindringlichen Blick zu. ,, Du wirst es nie erfahren und das ist das Schöne daran unmenschlich zu sein!"- ,,Nein ist es nicht, denn ich will nicht nur eine...