Kapitel 1

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Ein markerschütternder Schrei, durchbrach die nächtliche Stille und ließ mich schweißgebadet hochfahren.

War es etwa wieder so weit, war die nächste Welle der Seuche bereits in den Städten angekommen? Nervös zupfte ich an meiner frischgewaschenen Bettdecke und lauschte den panischen Schreien der Bewohner.

Sorgenvoll warf ich einen Blick zu Val, meiner Zimmergenossin, die trotz des Lärms der draußen herrschte, tief und fest schlummerte.
,,Val? Schläfst du schon?" wisperte ich leise. Keine Antwort. ,,Hast du das gehört?" Daraufhin wieder keine Antwort.

Schnaubend drehte ich mich um und griff nach meinem Kopfkissen.

Nachdem ich weit ausgeholt hatte, um es mit einem Satz in ihre Richtung zu schleudern, schreckte sie auf und blickte mich empört an.

Verärgert streckte ich ihr die Zunge entgegen und verschränkte beleidigt meine Arme. Das passierte wenn man mir nicht zuhörte und ich hatte sie längst davor gewarnt.

Aufgebracht fauchte sie: ,, Was ist in dich gefahren du Geistesgestörte?! Hab ich dir etwa erlaubt mich aufzuwecken?! Nein, das hab ich nicht und hast du auf mich gehört? Nein natürlich nicht, denn Ashlynn Riverdale braucht selbstverständlich eine extra Einladung, weil sie etwas ganz Besonderes ist. Hab ich glatt vergessen!".

,,Das ist nicht mein Problem, denn ich bin nicht diejenige die schläft, während sich das nächste Virus in den Städten ausbreitet und die Menschen infiziert! Heiliger Scheißdreck, es hat wieder begonnen, Val und wir müssen den anderen Bescheid geben, bevor das hier im Chaos ausartet!" entgegnete ich gereizt.

Mit geweiteten Augen starrte sie mich ungläubig an und zerrte mich auf die gegenüberliegende Zimmerseite. Als ich neben ihr saß, beugte sie sich tief zu mir vor und brüllte mich hysterisch an. ,,Was hast du eben gesagt?! Ashlynn, verdammt nochmal, wenn du die Wahrheit erzählst, stecken wir in mächtigen Schwierigkeiten! Was machen wir, wenn das hier kein Traum ist, wenn alles was gerade geschieht und was du mir sagst, real ist! Mist, wir sind verloren?!"

Ihre spitzen Fingernägel krallten sich panisch in meine Haut und hinterließen dort rote Schrammen. Während sie immer weiter in ihr altes, verrücktes und nahezu krankes Muster fiel, schnappte ich unauffällig eine Beruhigungsspritzen auf ihrem Nachttisch und rammte sie ihr in den Oberschenkel. Ein schmerzvoller Schrei entwich ihren Lippen, bevor sie halbherzig in ein tiefes Betäubungskoma fiel. „Es ist nur zu deinem Besten.",hauchte ich ihr ins Ohr. Sanft streifte ich die Bettdecke über sie und schnappte mir mein Gewehr. Mit gezielten Schritten, schlich ich durch die unterirdischen Gänge und alarmierte jedes Zimmer sofort die Quarantäne-Masken aufzusetzen, da das Virus ein weiteres Mal ausgebrochen war.

Hastig eilte ich zur Haupt-Kommando-zentrale und sendete einen alarmierenden Befehl aus: „Begebt euch unverzüglich mit euren Schutzmasken in Raum B24, Achtung, Achtung, ich wiederhole begebt euch unverzüglich in Raum B24 und vergesst auf gar keinen Fall eure Masken. Dies ist keine Übung!" Meine Worte hallten durch die unterirdischen Gänge und die nervösen Schritte der Rebellen waren bereits zu hören.

Nach der Durchsage, griff ich augenblicklich in die Schublade und zerrte meine Quarantäne-Maske hervor, welche ich mir unverzüglich über den Kopf stülpte. Sicher war sicher, außerdem was nutzte ich dem Team schon, wenn man mich halb tot vorfand.

Keuchend schleppte ich mich zum geplanten Treffpunkt und achtete so gut wie möglich darauf bei einem Zusammenstoß mit Rebellenmitgliedern, eine stets aufgeschlossene und starke Haltung zu zeigen, obwohl in mir ein Sturm aus Angst und Verzweiflung tobte.

Gekonnt schlängelte ich mich durch die gewaltige Menschenmasse und presste mich gewaltvoll durch die eiserne Eingangstür, um auf schnellstmöglichen Weg zu den anderen Rebellenführern zu gelangen, die bereits abwartend auf ihren Stühlen lümmelten.

No human love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt