Jeder Atemzug war wie eine schmerzliche Erkenntniss, dass ich noch lebte und er nicht. Wenn ich meine Augen aufschlug und in die dunkle Nacht sah, dann spürte ich plötzlich dass da etwas Entscheidendes fehlte. Etwas vor dem ich Angst hatte es zu erkennen oder besser gesagt zu akzeptieren.
Ohne Andrew fühlte es sich an, als würde ein großes Loch in meinem Herzen klaffen, als wäre ich nicht mehr vollständig, unfähig zu denken. Ich fühlte mich einsam wie noch nie, aber sah es erst jetzt ein, nachdem es bereits zu spät war.
Ich hatte es immer verdrängt, doch jetzt konfrontierte das Leben mich mit der Frage: ,,Wer bin ich eigentlich wirklich, wenn ich mich ohne ihn wie ein Nichts fühle?" Ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte und plötzlich stellte ich Alles in Frage. Ich fing an, an mir selbst zu Zweifeln und an der Hoffnung welche die Menschheit retten sollte.
Erschöpft kletterte ich auf die mit Efeu überwucherte Rostkarre, welche seit über mehr als fünfzig Jahre am Lambridge See stand. Der Wind pfiff durch das dichte Blätterdach des Waldes und ließ mich erschaudern.
Mit zusammengebissenen Zähnen kaute ich mich auf die verbeulte Autohaube und ließ meinen Blick über den See schweifen, welcher die hellen Sterne reflektierte.
Mich faszinierte der Himmel schon seit meiner Kindheit. Früher nahm mich mein Vater oft hier her, um mir das Leuchten des Universums zu zeigen. Er nannte es die Lichter des Lebens. Dieser Ort war geprägt von so vielen Erinnerungen, die ich hinter mir lassen wollte, aber es trotzdem nicht konnte. Im Sommer verbrachten wir lange, warme Tage am See und im Herbst genossen wir die atemberaubende Aussicht, die sich uns bot. Meine Eltern liebten diesen Ort, so sehr wie ich an ihm hing.
Nachdem mein Vater, Mom und mich verließ, um mit seiner Crew den Weltraum zu erforschen, zogen wir hier her. Eine schmerzliche Erfahrung, so weit entfernt von meinem besten Freund Hudson und meinen Vater zu sein. Es fühlte sich komisch an, dass uns mehrere Planeten und Sterne voneinander trennten. Ich war nicht mehr glücklich, da ich die Menschen vermisste, die ich liebte.
Als bei meiner Mom ein gefährlicher Hirntumor diagnostiziert wurde, ging mein Leben nur noch bergab. Die Zeit verging und wir lebten in der Angst es würde bald so weit sein.
Niemand könnte mir das zurück geben was ich verloren hatte, es war zu einzigartig, als das man es ersetzten könnte. Wir waren eine perfekte Familie, aber für die Ewigkeit hielt das nicht. Man steckte mich in verschiedene Kinderheime, adoptierte mich und hoffte dann ich würde es akzeptieren,was ich nicht tat. Weitere Jahre vergingen, indenen ich mich veränderte, ich war nicht mehr das kleine Mädchen von Nebenan, sondern wurde zur Rebellin. Von Hudson, keine Spur, es war wie eine Funkstille zwischen uns, die immer größer wurde und unsere Freundschaft drohte zu brechen. Falls Sie es nicht schon längst war. Ich lief fort, zurück zu dem Ort an dem ich glücklich war und ich fand ihn zerstört wieder. Mit Mühsam versuchte ich ihn wieder aufzubauen, ihm Leben zu schenken und neu anzufangen. Die Zeit in der ich mich zurück gezogen hatte, depressiv wurde, war vorbei, ich war jemand Anderes und die Vergangenheit ließ ich sterben.Ich wollte nie etwas anderes als eine glückliche Zukunft, was ich bekam war Krieg und Tod. Die Narben, welche auf meiner Haut prankten, würden mich nie vergessen lassen, was ich durch machen musste. Der Schmerz, der aufkam, wenn ich sie sah war unerträglich, es erinnerte mich daran, dass man mich brechen und verletzen konnte. Doch sie waren auch wie Trophäen, die mir zeigten, dass ich gesiegt hatte und mein Gegner niedergeschlagen am Boden lag.
Flashback
Lautes Gebrüll dröhnte in meinen
Ohren, die Menge jubelte uns zu. Sie wollten einen Kampf und sie würden auch nicht aufhören ehe einer von uns blutend auf dem Boden lag.
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No human love
Science Fiction,,Wie definiert man Schmerz?" verwundert drehte ich mich in seine Richtung und warf ihm einen eindringlichen Blick zu. ,, Du wirst es nie erfahren und das ist das Schöne daran unmenschlich zu sein!"- ,,Nein ist es nicht, denn ich will nicht nur eine...