"Ich kann nicht mehr..."

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  ,, Was ist denn das für ne Scheisse", fluchte ich lautstark und knallte die Wattepads gegen die Wand. Diese scheiss Teile hatten nicht meine Schminke entfernt, sondern mir einen Weihnachtsmannbart verpasst.
Überall klebte in meinem Bart diese weiße Watte.

,, Was ist denn los, Michi?", fragte Andy und spähte vorsichtig ins Badezimmer.
Genervt legte ich den Kopf in den Nacken und sah ich zu ihm. ER hatte diese Probleme ja nicht. Nächstes Mal kann wer anders die Frau spielen. Am liebsten hätte ich ihn jetzt angepamt, wie in den letzten Tagen, aber ich versuchte mich zu beherschen.

,, Diese scheiss Wattepads bleiben in meinem Bart hängen. Aber die Schminke abkriegen
,nein, das überfordert doch unsere achso tollen Wattepads", antwortete ich schnippisch auf seine Frage und drehte mich wieder zu Spiegel um die Wolle aus meinem Bart zu entfernen.

,, Oh ok", antwortete Andy und zuckte mit den Schultern, ,,da kann ich dir wirklich nicht helfen." Er sah mich nocheinmal besorgt an.

Vor dem Badezimmer hörte ich Stimmen Gemurmel. Ich bekam nur Fetzten mit.
,,... immer noch wie in den letzten Tagen?"
,,...ja....schlimmer..."
,,... ich mache mir Sorgen...

Mit hochgezogener Augenbraue anaylsierte ich diese Wortfetzten eindeutig Andy und Smudo.Smu sah mich in letzter Zeit immer so besorgt an und fragte immer wieder ob alles in Ordungeng sei. Das ging mir langsam ziemlich auf den Keks.
Wenn doch nur nicht diese verfluchten,...

,, Was ist denn hier los. Hat dich wer geärgert oder warum fluchst du so?", hörte ich eine bekannte Stimme und drehte mich in Richtung Tür.

,, Haha", erwiderte ich trocken und drehte mich wieder zum Spiegel. Inzwischen hatte ich schon die Hälfte dieser weißen Pest entfernt.

,, Oha", grinste Smudo frech und trat hinter mich, ,,meine Frau kommt wohl in die Wechslejahre, was. So schön angefressen, habe ich dich ja lange nicht mehr erlebt." Er lachte leise.

,, Ja, ja, lach nur, Smudo. Du musst dir ja nicht ein halbes Schaf aus dem Bart kratzen", erwiderte ich gernervt und beachtete ihn nicht weiter.

,, Ach Michi, das war nur ein Scherz. Lach mal. Lachen tut gut", versuchte er mich aufzuheitern und wuschelte durch meine Haare.

,, Steck dir dein Lachen sonst wo hin", grummelte ich und bückte mich um den Wasserhahn aufzudrehen. Dann spritze ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Endlich war mein Bart wieder frei von dem Zeugs.

Ohne den grinsenden Smudo eines Blickes zu würdigen trat ich aus dem Badezimmer und begann in meinem Kopfer nach meinem Handy zu suchen.
Ich hörte wie Smudo mir aus dem Badezimmer folgte und sich hinter mir gegen den Schrank lehnte.

,,Suchst du das hier?", fragte er und hielt triumphierend mein Handy in die Höhe.
Wütend sah ich ihn an.

,, Gib es her", forderte ich und streckte die Hand aus.

,, Nanana", kam es von ihm und sein Grinsen verschwand, stattdessen trat ein besorgter Gesichtsausdruck auf sein Gesicht. Er blickte mich traurig mit seinen blauen Augen an.
,,Was ist los, Michi? Du bist in letzter Zeit so genervt und so... abweisend zu mir. Ich meine, es war nur Watte?! Seit unserer Versöhnung bist du so... anders. Habe ich irgendwas falsch gemacht?"

Ich schüttelte langsam den Kopf. Verstand er nicht, dass es nichts mit ihm zu tun hatte!

,, Nein, Smu. Du hast nichts falsch gemacht."

Ich seufste. Ganz im Gegenteil. Es war meine Schuld... alles meine...
Ich räusperte mich.

,, Mir geht es nur seit ich im Koma war nicht mehr so gut." Ich schloss einmal die Augen und sah dann wieder zu Smudo. Er sah mich besorgt und aber auch ratlos an.

,, Verdammt, Smu ich komm mir immer vor wie ein alter Mann.
Ich habe graue Haare und ich habe versucht mit Sport wieder anzufangen. Es braucht keine 5 min. dann kann ich nicht mehr. Verstehst du, ich bin gernervt! Ja kann sein, dass man sich nicht über Watte aufregen muss, aber ICH muss es." Ich trat aus lauter Wut gegen den Koffer.

Ich schlurzt leise. Plötzlich spürte ich, wie sich zwei Arme um meinen Körper schlangen.

,, Hey Michi, alles ist gut", hörte ich ihn beruhigend sagen. Ich schlurzte noch mal. Nichts ist gut!

,, Ich kann nicht mehr, Smudo. Ich KANN einfach nicht mehr! Und ich WILL auch nicht mehr...
Seit dem Krankenhaus bin ich nichts mehr, Smu. Nichts....", murmelte ich und wand mich aus seiner Umarmung.

Fassungslos sah er mich an.

,, Michi?! Sag sowas doch nicht. Du bist Michi! Mein Michi! Bitte...", flehte er und trat einen Schritt auf mich zu, doch ich schüttelte den Kopf.

,, Ich kann nicht mehr...", murmelte ich.

Ich sah wie sich Tränen in Smudos Augen sammelten.

,, Bitte Michi, rede mit mir. Ich... ich ertrage es nicht mehr dich so zu sehen", flehte er mich an.

Ich wandte meinen Blick von ihm ab und sah auf den Boden.

,, Michi?"


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