11. Dezember

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Sicht Maurice

Ich glaube es ist wieder ein Jahr vergangen.... Oder ein paar Monate.... vielleicht auch nur ein paar Wochen.... Ich habe was das angeht mein Gefühl für Raum und Zeit komplett verloren....

Hm.... Aber warte..... Wir hatten Weihnachten und Ostern gehabt, und Michael hat seinen Geburtstag gefeiert und es liegt jetzt wieder Schnee..... Also wir ungefähr ein Jahr vergangen sein... (Er ist jetzt 13^^)

Ein weiteres Jahr, ohne Veränderungen was mich angeht.... Naja fast..... Sein Vater war in letzter Zeit weniger Daheim, was mir ein wenig mehr Ruhe verschaffen hat....

Aber Micha war auch sehr viel beschäftigt und so war ich fast durchgängig alleine....

Aber das sollte sich heute ändern. Micha kam zu mir und strahlt, in seiner Hand ein seltsames Gerät.... Ich mache mich instinktiv ein wenig kleiner..... Klar ich weiß, dass von ihm keine Gefahr ausgeht, aber Technik ist nicht gerade mein Freund geworden....

Er fuchtelt damit vor meinem Gesicht herum und seine Stimme klingt aufgeregt. Dan dreht er seinen Kopf zur Seite und zeigt auf eine Stelle knapp hinter seinem Ohr. 

Und ich stocke....

Ich schaue mir das genauer an und erkenne, das es sich um eine Art Ohrring, oder so, handelt.... Oder so etwas.... Aber wieso hat er den da hin gemacht? Das ist doch etwas, was Frauen am Ohr tragen.... Nicht hinterm Ohr in der Haut....

Er dreht sich wieder um und hält mir die Fernbedienung hin und deutet mir an den roten Knopf, der als einzinstes da ist, zu drücken.

In mir zieht sich alles zusammen. Wieso zwingt er mich, das zu machen? Ich will mir keine Schmerzen zufügen und nicht wieder irgendwas über mich ergehen lassen.... Ich will nicht...

Als ich nicht reagiere, lächelt er und drückt selber. Ich kneife automatisch meine Augen zusammen und spanne meinen gesamten Körper an, doch entgegen meiner Erwartungen bekomme ich keinen Schmerz.... Ich.... Die Betonung liegt auf ICH!

Den ich höre einen Aufschrei von Micha. Sofort schaue ich zu ihm und stelle fest, dass er auf dem Boden liegt und sich den Kopf hält und sein Gesicht schmerzhaft verzerrt hat. Ich springe sofort auf und beuge mich zu ihm. Besorgt schnüffel ich an ihm und stupse ihn leicht an. Meine Hände kann ich mittlerweile nur noch zum 'aufstampfen' verwenden....

Er murrt.... "Mach dir keine Gedanken, Kleiner, mir geht es gut..... Hat nur etwas mehr weh getan, als erwartet"  Ich lächel ihn an und seufze entspannt.

Dan schaue ich ihn überrascht an und sehe, dass er sich aufsetzt und mich anstrahlt.

"D-du verstehst mich, oder Kleiner?" Ich verstehe ihn.... Ja ich verstehe ihn!!  Aber wieso?! Ich nicke leicht und er zieht mich in eine feste Umarmung.

"Es hat geklappt!! Endlich hat es geklappt!!" Ich verstehe die Welt nicht mehr, aber ich bin so erleichtert, endlich weider jemanden verstehen zu können, dass es mir egal ist, wie er es geschaft hat.

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Den kompletten Abend erklärt er mir, wie er es geschafft hat. Er hat, seit ich bei ihm bin, alles über Hybriede gelesen, was es zu wissen gibt. Er hat die Gebrauchsanleitung vom Chip gefunden, erst vor einigen Wochen, meinte er bitter. Sonst wäre ihm der Durchbruch schon früher gelungen.

Er hat sich selbst einen Chip eingesetzt und diesen auf meinen gestimmt. So kann ich verstehen was er redet. Er meinte, er könnte das jetzt immer so lassen und versuchen einen Blogger für meinen Chip zu installieren, sodass nur er darauf zugreifen kann...

Das klang wunderbar! Ich bin so glücklich wie lange nicht mehr.

Auch meinte er, das er daran arbeitet, mir meine Sprache zurück zu geben, weil er endlich mehr über mich erfahren will....

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Die nächsten Wochen waren fantastisch. Sein Vater war auf Geschäftsreise und seine Mutter musste arbeiten, was heißt, dass wir fast durchgängig alleine waren. Er hat mir ganz viel Schulstoff beigebracht, weil er meine stumme Bitte erkannt hat und wir haben wieder sehr viel Zeit zusammen verbracht.

Doch das sollte sich ändern als er an einem Tag zurück kommt und mir freudig erzählt, das er auf Klassenfahrt geht.

Ich freue ich für ihn, aber andererseits auch nicht, da das heißt, ich bin alleine....

An diesem Abend war auch sein Vater wieder da.... Und seine Mutter.... Die drei saßen dann am Esstisch und Micha erzählte ihnen freudig von dem Ausflug. Die beiden schienen sich irgendwie zu freuen, waren aber auch sehr ernst....

Irgendwann sagte sein Vater etwas und da Micha wusste, dass ich nur ihn verstehe, versucht er so zu antworten, dass ich die Fragen oder Aussagen mitbekomme....

"Wie ihr müsst mir etwas ernstes berichte? Ist etwas passiert"

Oh das hört sich nicht gut an. Ich beobachte die Mimik zwischen den beiden Erwachsenen und bemerke, dass sich die beiden nicht ansehen und auch sonst ist ihre Körpersprache zueinander eher abweisend.

"Ma, wie meinst du das.... Pa ist fremd gegangen? Stimmt das?!" Ein nicken von seinem Vater. Was für ein Arsch!!

"A-aber das ist doch kein Grund euch zu trennen.....!!" Daraufhin folgt ein langer Monolog.... Erst von seinem Vater, dann von seiner Mutter.....

Und dann rennt Micha weinend raus. Kurz bevor ich das Zimmer ebenfalls verlasse, sehe ich wie seine Mum ihre Tasche packt und geht.

Ich gehe schnell zu Micha und nehme ihn in den Arm...

"Sie.... sie lassen sich scheiden.... einfach so!! Pa ist Ma fremd gegangen und sie lieben sich nicht mehr.... Und das schon mehrere Jahre!! Wieso habe ich das nicht gesehen??"

Ich kam mir unnütz vor und wusste nicht was ich machen soll, außer ihn im Arm zu halten und zu versuchen ihn zu trösten.

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Die vergangenen Wochen waren hart für alle. Seine Ma ist an dem Abend einfach weg gefahren und hat sich nicht mehr gemeldet.... Weder bei uns, noch auf der Arbeit, wie ich von Micha erfahre. Und er packt gerade seine Sachen für die Klassenfahrt.

Ich schaue ihm traurig dabei zu doch er nimmt mich lächelnd in den Arm und haucht "Ich hab es geschafft. Die Fernbedienung funktioniert nicht mehr. Das heißt, in der Zeit, in der ich weg bin, kann dir mein Dad nichts anhaben...." Ich lächel ihn an und schnurre zum dank.

Anschließend stehe ich am Fenster und schaue ihm zu, wie er von seinem Dad zur Schule gebracht wird.

Auf wiedersehe Micha.... Hab viel Spaß....

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Ich rolle mich auf seinem Bett ein und genieße die Ruhe. Anscheinend bin ich eingedöst, den ein rütteln an meiner Schulter, weckt mich.

Ich schaue panisch auf und sehe Michas Vater vor mir. Er grinst mich mal wieder sadistisch an und er hält die Fernbedienung in der Hand. Ich zucke zurück und mache mich klein und beobachte schockiert wie er den Knopf betätigt und so......

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Hayy

hier der 11. Teil

Hoffe euch macht es Spaß die Story zu lesen <3

[11.12.2017   06:40  Uhr]

~1118 Worte


Eine Katze zu Weihnachten - Zomdado/NekoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt