Eine Katze zu Weihnachten - Zomdado/Neko

16. Dezember

Sicht Maurice

Mittlerweile sind zwei Wochen vergangen, seitdem Micha von seiner Klassenfahrt zurück gekommen ist und mir meine größte Strafe gegeben hat, die man als Katze bekommen kann....

Ja die Schmerzen waren schlimm.... Und es war auch ein grausames Gefühl, so benutzt zu werden, aber ich bin da um den Bedürfnissen meines Herrchen nachzukommen, und wenn das heiß, ich muss das machen, dann mach ich das.

Ich möchte ein braves Kätzchen sein....

Doch das ist jetzt fast unmöglich. Die neuen Einstellungen verhindern schon fast, dass ich ein Kätzchen bin....

Meine Motorik ist wieder da. Zwar denke ich, das die bei richtigen Menschen noch feiner ist, aber ich kann mich alleine anziehen, kann alleine aufs Klo und kann auch Türen öffnen.....

Alles Dinge, bei denen ich als Kätzchen Hilfe brauchte.... Anfangs habe ich versucht, so zu tun, als könnte ich es nicht, aber mittlerweile ignoriert Michael mich, wenn ich diesbezüglich Hilfe brauche.

Ein weiteres Problem ist, dass meine Sinne wirklich kake sind. Für jemanden, der es noch nie anders hatte, sind sie vielleicht gut, aber ich vermisse meine Sinne.

Mein Gehör ist lachhaft geworden und dadurch wache ich beispielsweise auch nicht mehr auf oder erschrecke mich wenn plötzlich jemand zur Türe rein kommt.

Meine Sehkraft ist mehr als schlecht, ich muss mich viel mehr konzentrieren und sobald es ein wenig dunkel ist, büße ich noch mehr Sehkraft ein.

Und meine Beweglichkeit. Es ist als ob ich ein Brett bin. Strecken geht nicht mehr so gut und mein geliebtes Einrollen, was mir immer am meisten gezeigt hat, das ich ein Kätzchen bin, funktioniert gar nicht mehr.

Aber das schlimmste ist die Sprache. Es ist zwar toll wieder alle zu verstehen, wobei ich größtenteils eh nur Michael zuhöre.... Aber meine Sprache ist viel schlimmer.

Meine Katzenlaute sind alles andere als Katzenartig. Am Tag nach meinem Reset habe ich versucht zu Schnurren und zu Maunzen. Aber beides hat nur bedingt geklappt und hörte sich an, also ob ich erkältet wäre.

Daher habe ich aufgehört, auch nur einen Laut von mir zu geben. Micha hat immer wieder versucht mit mir zu reden, aber auch er hat eingesehen, dass das irgendwann keinen Sinn mehr machte.

Momentan sitze ich am Fenster. Traurig betrachte ich meinen Schweif, den auch den kann ich nicht mehr spüren oder bewegen. Er hängt einfach nur an mir herab und schaut doof aus.

Mal wieder werde ich sehr traurig und kann einzelne Tränen nicht stoppen.

Dan höre ich, wie die Türe auf geht und jemand herein kommt. Schnell wende ich meinen Blick zum Fenster und versuche meine Augen wieder zu trocknen. Hatte ich erwähnt, dass ich mein Gehör, das mich vor solchen Situationen bewahrt hat, vermisse.

Micha legt eine Hand auf meine Schulter und schaut mich traurig an.
"Maudado, was ist los? Du bist schon wieder traurig.... Bitte red doch mit mir.... Ich will dir doch nur helfen..."

Doch auch jetzt sage ich nichts und senke nur meinen Kopf. Es ist ein Test. Da bin ich mir sicher.... Wenn ich rede dann... Oh Gott, das will ich mir gar nicht vorstellen....

Er seufzt und schaut auf die Uhr. Wir haben kurz vor sieben, was soviel heiß, wie das wir uns fertig zur Schule machen müssen.

Ja wir.

Seit dem sein Vater mich, wie Micha es nennt, vergewaltigt hat, hat er mich nicht mehr alleine mit ihm gelassen.

Wir sind zusammen Einkaufen gegenagen und auch zusammen in die Schule gegengen.