Scorbus | Father And Son - Erbe der Vergangenheit

Kapitel 1

„Hast du denn auch wirklich alles eingepackt? Nicht das du irgendwas vergisst. Deine Bücher, deine...", wollte Draco sich nochmal vergewissern.
„Ja, Dad- ich hab alles dabei. Jetzt entspann dich doch mal. Und sollte ich doch was vergessen haben, kannst du mir ja eine Eule schicken." Scorpius machte seinen dicken Koffer zu und eilte in die Küche, an seinem Vater vorbei. Narzissa hatte zum Essen gerufen, und Scorpius wusste genau was das heißt - der beste Pudding der gesamten Zaubererschaft.

Am Tisch füllte er sich die ganze Schale bis zum Rand. Er liebte diesen Pudding und würde fast alles dafür tun, ihn jeden Tag zu essen. Aber Narzissa wusste ganz genau, warum sie ihn nur so selten machte. So konnten sich alle voller Vorfreude an den Tisch stürzen. Draco hatte das breiteste Grinsen auf den Lippen, das er aufsetzen konnte, als er in die Küche kam. Das hatte aber nichts mit dem Pudding zu tun, (auch wenn er den Pudding seiner Mutter über alles liebte) denn er hielt ein kleines Fläschchen in seiner rechten Hand.
Scorpius war so vertieft in seinen Pudding, dass er überhaupt nicht bemerkte, dass sein Vater ihn die ganze Zeit mit diesem ungeheuer verschmitzten Grinsen anstarrte.

Nachdem Narzissa vom Tisch aufstand und aus der Küche huschte, um etwas für ihren Enkel zu holen, das er mit nach Hogwarts nehmen sollte, beugte Draco sich näher zu Scorpius vor. Er stellte ihm das kleine Fläschchen vor die Nase. Dracos Grinsen wurde noch breiter, als er sah, wie rot sein Sohn anlief. Er musste sich ein lauthalses Lachen verkneifen. „Scorp - bei wem wolltest du den denn anwenden. Der ist ziemlich stark, würde ich sagen"
„Dad... ähm - ich weiß nicht so ganz was du meinst. Professor Slughorn wollte, dass wir über die Ferien einen Trank herstellen. Und außerdem kann es kein starker Zaubertrank sein, weil ich sowas gar nicht hinbekomme, bei meinem 'Talent' - das ist ein ganz harmloser Abschwelltrank", erwiderte Scorpius leicht verunsichert, da ihm bewusst war, dass sein Vater wusste, was sich in diesem Fläschchen befand.
„Ein ganz - harmloser - Abschwelltrank?", wiederholte Draco ironisch. Jetzt musste Draco laut auflachen. „Scorpius, ich war - und bin immernoch ziemlich gut im Brauen von Zaubertränken und ich erkenne sofort, wenn es sich nicht um einen Abschwelltrank handelt, - sondern um einen starken Liebestrank, den Amortentia, immerhin hab ich in deinem Alter genügend davon untergejubelt bekommen. Für wen ist der denn jetzt? Mich würde ja schon interessieren, wer meinem Sohn den Kopf verdreht"

„Aha - meinen Enkel bekommt also den Kopf verdreht." Narzissa stand in der Tür. „Scorpius will seine Herzdame mit einem Amortentia erobern. Aber ich verstehe nicht so ganz, wozu das nötig ist. Immerhin ist er ein Malfoy. Seit wann braucht ein Malfoy einen Liebestrank? Die haben schließlich ihren Charme und das blendende Aussehen. Und von zweiterem hast du ja nun wirklich mehr als genug, mein Sohn!", sagte Draco mit diesem typischen verschmitzten Grinsen, wie man es von Draco nur so kannte.
„Ihr versteht es ja doch nicht. Und außerdem geht es euch nichts an", zischte Scorpius, stand auf und ging bedrückt aus der Küche. Im Türrahmen drehte er sich nochmal um, „Ach ja, vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, aber - 'der Sohn Voldemorts', hat keinerlei Chance bei Mädchen. Dad - ich bin nicht wie du. Mir läuft niemand hinterher und versucht mich freiwillig rumzukriegen." Daraufhin ging er geknickt auf sein Zimmer und legte sich auf sein Bett.

Eigentlich wollte er Albus einen Brief schicken, aber er wusste einfach nicht, was er schreiben sollte. So ging es ihn seit etwa einem halben Jahr. Und außerdem hatte Albus bestimmt wichtigeres zu tun als Briefe zu lesen. So wie er seinen besten Freund kannte, steckte der jetzt im tiefsten Stress und lief kreuz und quer durch das Haus der Potters, um noch alles für Hogwarts zusammen zu suchen. Scorpius wusste, wie gerne er es aufschob seine Koffer zu packen, da Albus genauso wenig wie Scorpius, Lust hatte, wieder nach Hogwarts zu fahren.