Scorbus | Father And Son - Erbe der Vergangenheit

Kapitel 10

Als ich kurz vor den Weihnachtsferien auf einem eher weniger begangenen Korridor entlang ging, kam Professor Korrglock mir entgegen und machte wieder blöde Sprüche über meinen Vater.

„Mr. Malfoy, was machen Sie hier oben so alleine auf einem Gang? Haben sie nichts zu tun? An Ihrer Stelle würde ich meine Zeit nutzen, um zu lernen. Dann würden Sie wenigstens etwas machen, was ich bisher noch nie einen Malfoy habe tun sehen. Sie sind genau wie Ihr Vater, ein Schwächling.“
„Mein Vater ist kein Schwächling. Sie kennen ihn überhaupt nicht. Mein Vater ist ein selbstbewusster, ehrenwerter Mann. Sie haben nicht das Recht, so über ihn zu reden“, schrie ich ihn an, versuchte aber ruhig zu bleiben.

„Sie sind genau wie ihr Vater. Genauso arrogant und selbstverliebt. Sie nehmen den Mund sehr voll, junger Mann, rennen bei jeder Kleinigkeit weg. Ebenso wie ihr Großvater. Ja, ich kannte sie, alle, deine ganze Familie. Das ganze Ehrenlose Malfoy-Pack. Die einzige, vielleicht ehrenwerte Person Ihrer Familie, war Ihre Großtante!“, entgegnete er, während er sich nah vor mich stellte und von oben auf mich herab sah. So langsam wurde mir klar, woher ich ihn kannte. Wenn er Bellatrix für eine ehrenwerte Person hielt, musste ich annehmen das er ein Todesser war, aber warum sollte so einer an einer Schule unterrichten dürfen?

Ich hielt daraufhin besser den Mund und ging wortlos weiter, während ich ihm mit einen enorm düsteren und hasserfüllten Blick hinterher sah.

Im Gemeinschaftsraum erzählte ich Albus, was ich vermutete. Aber Albus hielt es für den größten Unsinn, immerhin hätte er, wenn er ein Todesser wäre, in Askaban sitzen müssen. Und er zweifelte stark an, dass ein Todesser hier an der Schule unterrichten durfte.
Also entschloss ich mich, am Abend einen Brief zu verfassen um ihn an meinen Vater zu schicken.

Hey Dad,

ich weiß, ich schreibe nicht so oft Briefe, aber das hier ist wichtig. In Hogwarts ist seit diesem Jahr ein neuer Lehrer. Als ich ihn zum ersten Mal gesehen hab, wusste ich sofort, dass ich ihn irgendwoher kannte. Jetzt bin ich mir sicher, dass ich mal ein Bild zuhause gesehen hab, wo auch Professor Korrglock drauf war.
Es kommt regelmäßig vor, dass er schlecht über uns Malfoys herzieht, insbesondere über dich. Er bezeichnet dich immer wieder als Verräter und Schwächling. Auch Opa beleidigt er oft. Vor ein paar Tagen hat er Oma in gewisser Weise gedroht. Er sagte, dass es ihr noch leidtun würde, dass sie damals gelogen hat.

Heute hat er gesagt, dass die einzig ehrenwerte Person aus der Familie, Bellatrix gewesen ist.
Das hat mich zu dem Schluss geführt, dass er möglicherweise ein Todesser ist. Jetzt ist meine Frage, ob du ihn irgendwie kennst. Er heißt Irgo Korrglock.
BITTE SCHREIB MIR SCHNELL ZURÜCK

Dein Scorpius

Ich faltete den Brief zusammen und ging zur Eulerei um ihn wegzuschicke. Da ich mich unwohl fühlte, bat ich Albus darum, mitzukommen. An der Eulerei gab ich einer Eule den Brief und sie flog weg. Als wir uns umdrehten um zu gehen, sahen wir, dass Rose uns gefolgt war. Sie sah Albus fordernd an.

„Scorp, geh schon mal vor, ich glaub meine Cousine will noch mit mir reden“, sagte er etwas genervt, da er eigentlich keine große Lust hatte, mit ihr zu reden.
„Schon okay. Ich warte dann in der großen Halle auf dich. Bis später."

In gemütlicher Geschwindigkeit ging ich zurück, in Richtung Schloss, hatte aber keine Lust, dort auf direktem Weg hinzugehen, also beschloss ich, einen kleinen Umweg, den ich ab und zu mit Albus ging, einzuschlagen. Dabei hatte ich zunehmend das Gefühl, dass ich nicht allein war. Es kam mir so vor, als würde mir irgendjemand folgen. Ich drehte mich immer wieder hektisch um und sah mir über die die Schulter, konnte aber niemanden sehen, da es bereits dunkel geworden war. 
Plötzlich riss mich jemand nach hinten und hielt mir die Hand vor den Mund. Mein Herz schlug bis zum Hals und ich wurde mit festem Griff vom Weg gezogen und zu Boden gestoßen.
„Na, Malfoy“, raunte eine mir inzwischen bekannte Stimme.

„Wie ich dir vor ein paar Tagen schon versprochen habe, werde ich mich für meinen Herrn an deiner Familie rächen. Und ich wüsste nicht, an wem ich das besser machen könnte als an dir – Silencio!“, schrie er, damit man nichts hören konnte. „So – was stell ich denn jetzt bloß mit dir an? Hm? Ich denke, für den Anfang tut´s es kleines – CRUCIO!!!“, schrie er mit einen gehässigen auflachen und ich krümmte mich am Boden. Es waren solche elenden Schmerzen. Ich hatte das Gefühl, jemand würde mir alle Körperteile gleichzeitig abreißen. Ich wollte schreien, aber es kam kein Ton aus mir raus und ehe ich klar denken konnte, was da gerade mit mir passierte, hörte ich wieder ein schmetterndes: „CRUCIO Maxima“

Ich glaubte wirklich verrückt zu werden, vorlauter Schmerzen. Wann nahm das endlich ein Ende? Meine Atmung wurde immer schwerfälliger und ich bekam immer weniger um mich herum mit. Ich konnte noch wahrnehmen, dass er erneut einen Cruciatus-Fluch auf mich hetzte, aber viel mehr bekam ich nicht mit. Mir wurden die Augen immer schwerer und meine Atmung hatte ich nicht mehr im Geringsten unter Kontrolle. Erschöpf erschlafften meine Glieder und ich verlor das Bewusstsein.