Das Jahr hatte geendet und der Januar stand vor der Tür. Da Rose heute ankommen sollte, waren noch einige Dinge zu erledigen. Zudem hatte Scorpius am nächsten Tag, dem 3.Januar seinen siebzehnten Geburtstag, der natürlich gefeiert werden musste. Immerhin wurde er volljährig.
Das Zimmer in dem Rose schlafen sollte, wurde aufgeräumt, wobei inzwischen auch Scorpius helfen durfte. Er hatte sich die letzten Tage gut auskuriert und genügend geschlafen, was sich jetzt deutlich auf seinem verbesserten, wenn nicht sogar fast idealen Gesundheitsstand ausgewirkt hatte.
„Habt ihr die Matratze schon oben im Zimmer?“, fragte Draco von der unteren Etage.
„Ja, ist alles schon rüber geschafft. Wir sind hier oben fertig. Ich denke nicht, dass wir für Rose ein fünf Sterne Hotel einrichten müssen. Obwohl sie sehr eitel und eigebildet sein kann“, rief Albus.
„Dann ist ja gut, dass ihr oben fertig seid. Ich kann nämlich hier unten deine Hilfe gebrauchen Albus“, rief er hoch.
Daraufhin lief Albus nach unten in die Küche. Nach kurzer Zeit kam auch Scorpius die Treppe nach unten, in die Küche gelaufen.
„Tür zu!“, riefen Albus und Draco gleichzeitig. „Das darfst du erst um Mitternacht sehen. Noch hast du nicht Geburtstag“, sagte Draco.
„Wenn es sonst nichts mehr zu tun gibt, kann ich mich ja hinsetzen und etwas lesen“, sagte Scorpius.Um die Nachmittagszeit klopfte es an die Haustüre. „Das muss Rose sein“, sagte Albus etwas genervt, woraufhin er aus der Küche trat, um seiner Cousine Einlass zu gewähren.
„Hi Rose. Komm rein. Frohes neues Jahr“, versuchte Albus sie freundlich zu begrüßen.
„Hey Al. Dir auch“, sagte sie ebenfalls freundlich. Allerdings war bei ihr die Freundlichkeit weniger gespielt. Sie machte einen etwas seltsamen Eindruck. Zumindest einen seltsamen, im Vergleich zu ihrer typisch pampigen Art, insbesondere gegenüber Scorpius, den sie auch genauso freundlich begrüßte, wie sie es zuvor bei Albus getan hatte.
Sie hatte nicht sonderlich viel Gepäck dabei, was auch eher ungewöhnlich für sie war, wo sie doch bei jeder kleinsten Gelegenheit ihre Kleider wechselte. Es sei denn, sie hatte jetzt genauso eine Tasche wie ihre Mutter, die von außen ganz Gewöhnlich aussah, aber unbegrenzt Befüllbar war.Als sie in die Küche trat, sah sie Draco einen kurzen Moment in die Augen, sah dann aber wieder verunsichert weg, was ebenso wenig zu ihrer Art passte, wie die bisher gezeigten Verhaltensweisen.
„Komm mit, ich zeig dir wo du schlafen kannst“, sagte Scorpius zu ihr, wobei er vorging und im Flur auf sie wartete. Sie ging ihm hinterher und beide stiegen die Treppe hinauf ins Gästezimmer.„Wie geht’s dir? Bist du inzwischen wieder richtig fit?“, fragte sie ihn und biss sich auf die Unterlippe. Sie schien sich immernoch eine Teilschuld an dem Übergriff zu geben.
„Alles wieder gut. Dad meinte, dass du dir Vorwürfe deswegen machst. Glaub mir, das ist der größte Unsinn. Bitte gib dir dafür nicht den geringsten Funken an Schuld“, sagte ich beruhigend.„Naja, wie auch immer. Ich war immer sehr unfair zu dir. Am ersten Tag, damals im Hogwarts-Express, stand meine Meinung über dich von Anfang an fest. Ich hab dir überhaupt keine Chance gegeben, mir das Gegenteil zu beweisen. Ich glaube, ich war damals einfach eifersüchtig auf dich, weil du Albus für dich gewinnen konntest. In den letzten Monaten hab ich immer wieder versucht, Gründe zu finden, dich zu hassen, aber ich kann das nicht mehr. Eigentlich hast du ja nichts falsch gemacht, ganz im Gegenteil, du hast dir so viel Mühe gegeben. Es tut mir leid, dass ich dich die ganzen Jahre so unfair behandelt habe“, sagte sie bedrückt.
Einen kurzen Moment sagte Scorpius gar nichts. Er war ein wenig überrascht von der Ansage, die Rose ihm gerade gemacht hatte.
„Schon okay. Auch wenn du Recht hast, mit dem unfair sein. Schließlich hab ich dir ja nie was getan. Ich kann es dir aber nicht verübeln. Meine Familie hat nun mal nicht den besten Ruf. Schon allein deswegen, weil mein Vater deine Mutter früher nicht gerade nett behandelt.“Nach dem kurzen Gespräch gingen beide wieder hinunter und gesellten sich zu Albus und Draco, die sich bereits im Wohnzimmer auf dem Sofa vorm Tisch befanden. Auf dem Tisch stand eine Flasche mit Feuerwhiskey und vier Gläser. „Setzt euch“, forderte Draco die beiden auf. „Ich will die letzten Stunden, in denen ich dir noch Dinge verbieten darf genießen. In ein paar Stunden ist das vorbei. Dann kannst du machen, was du willst, egal was ich sage. Und das beunruhigt mich gewaltig“, sagte Draco lachend.
„Jaja, bald ist das endlich vorbei. Dann bin ich endlich frei“, sagte er.
Rose und Scorpius setzten sich zu den beiden anderen aufs Sofa.„Wer will denn alles was trinken?“, fragte Draco, wobei er die Flasche Feuerwhiskey schon in der Hand hielt und sich selbst ein Glas füllte.
Rose und Scorpius hielten ihre Gläser hin und auch Albus reichte nach kurzem Überlegen sein Glas Draco entgegen, der die Gläser nacheinander befüllte.
Sie stießen gemeinsam an und von Schluck zu Schluck wurde die Stimmung lockerer, was man insbesondere an Albus und Rose sah, da sich beide an diesem Abend ungewöhnlich gut verstanden.Der Abend wurde immer kürzer, so dass es nur noch wenige Minuten bis Mitternacht waren. Draco verließ das Wohnzimmer und bat Albus und Rose mitzukommen. Auch Scorpius wollte aufstehen, um mitzugehen, doch Draco hielt ihn zurück. „Scorpius, lass uns mal kurz alleine. Du musst jetzt noch nicht alles mitbekommen.“
Scorpius reichte diese Aussage, um zu verstehen, worauf sein Vater hinaus wollte. Es war abzusehen, dass sie gerade vorhatten, irgendeine Überraschung vorzubereiten.Es war bereits 23.58 Uhr und Albus, Rose und Draco waren immer noch nicht zurück. Sie schienen das Haus verlassen zu haben, denn es war totenstill im Haus.
Als um zwei Minuten nach Mitternacht immernoch niemand zurück war, stand Scorpius auf und ging Richtung Wohnzimmertür, die Draco hinter sich geschlossen hatte. Als Scorpius die Tür öffnete, standen alle drei hinter der Tür, um ihn zu überraschen. Sie standen dort mit einer riesigen Torte, in Form vom Zauberergefängnis Askaban. Oben auf dem Dach von Askaban stand eine kleine Figur mit hellblondem Haar. Die kleine Figur hielt ein Schild in die Höhe, auf dem mit grünen Buchstaben „Endlich frei“ stand.
Am Eingang des Gefängnisses stand eine weitere hellblonde Figur, die jedoch nicht dieselbe Person darstellte, wie die Figur auf dem Dach. Die Figur am Eingang hielt ein Kind im Arm und ging ins Gefängnis hinein.Scorpius war überwältigt. „Woah, wer hat den denn gebacken? Der Kuchen ist ja der absolute Hammer. Soll ich das sein?“, überschlug sich Scorpius und zeigte mit dem Finger auf die Figur auf dem Dach.
„Wer denn sonst?“ lachte Draco. „Und das da unter, bist auch du. Also der ganz kleine da, in den Armen von diesem komischen Mann“
„Jetzt würde ich mich doch sehr wundern, wenn dieser komische Mann nicht mein Vater ist“, sagte Scorpius.
„Scharf Kombiniert. Ich denke du verstehst den Sinn davon? Ich geh mit dir zusammen nach Askaban, als Symbol für deine Gefangenschaft unter deinem Vater, die du jetzt endlich abgelegt hast, so dass du jetzt frei bist.“
„Darauf hab ich 17 Jahre hingearbeitet. Aber wer hat denn jetzt den Kuchen gebacken?“, fragte Scorpius.
„Meine Mutter hat den gebacken. Das Talent hat sie wohl von Oma. Die stopft ja immer alle mit Kuchen voll“, sagte Albus.Draco kam auf Scorpius zu und packte ihn in eine feste Umarmung. „Alles Gute zum Geburtstag mein Großer“, sagte er herzlich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Auch Albus und Rose gratulierten ihm herzlich und die restliche Flasche Feuerwhiskey stand nicht lange rum, bevor sie leer war.
DU LIEST GERADE
Scorbus | Father And Son - Erbe der Vergangenheit
FanfictionFür Scorpius und Albus bricht ein neues Schuljahr in Hogwarts an. Dort stellt sich ein zwielichtigen neuer Lehrer vor, der sich für seinen Herrn, an den Malfoys und allen, die sie lieben, rächen will. Scorpius gerät zunehmend in Gefahr und muss sic...