Da wir am Abend zuvor noch viel zu lange Karten gespielt hatten, hatte ich am Morgen darauf verschlafen, weshalb ich auch zur Schule laufen durfte. Mein ach so toller Bruder hatte es ja nicht für nötig gehalten mich zu wecken, woraufhin er dann auch einfach ohne mich losgefahren war.
Er würde dafür auf jeden Fall noch etwas zu hören bekommen, denn ich weckte ihn ja schließlich auch immer auf. Im Bad musste ich mich in Lichtgeschwindigkeit fertig machen.
Deswegen sagen meine Haare auch aus wie ein Vogelnest. Ok, es sah definitiv schlimmer aus als ein Vogelnest, aber wen interessierte schon, wie meine Haare aussahen?
Bestimmt würde Maia wieder einen Kommentar ablassen, aber die hatte es ja sowieso gut mit ihren langen, glatten Haaren, die einfach nur perfekt aussahen. Und sie sahen immer perfekt aus, sogar dann, wenn sie gerade aus dem Bett gestiegen war.
Als ich endlich das Schulgebäude betrat, wickelte ich meinen Schal von meinem Hals, welchen ich mir tief in das Gesicht gezogen hatte. Es war mal wieder extrem kalt gewesen, weshalb ich auch meine dickste Jacke aus dem Schrank gekramt hatte.
Diese musste ich erstmal entstauben, denn sie lag dort bestimmt schon ein ganzes Jahr lang. Aber ich mochte dicke Jacken einfach nicht, da man da aussah wie so ein Michelin-Männchen, nur noch dicker. Bevor ich zu meinem Klassenraum lief, lief ich noch bei meinem Spund vorbei und schleuderte meine Jacke hinein. Mein Schal folgte kurz darauf, doch davor holte ich noch meine benötigten Bücher heraus.
Als ich am den vielen verschieden Klassenräumen vorbeilief, an denen ich wohl oder übel vorbei musste, hörte ich die verschiedensten Dinge. Entweder sang sich die sechste Klasse die Seele aus dem Leib oder sie verschiedenen Klassenlehrer ermahnten gerade einen Schüler.
Völlig abgelenkt war ich dann auch noch falsch abgebogen und fand mich dann vor dem Biologiesaal wieder, welcher genau auf der anderen Seite meines Klassenraums lag. Seufzend irrte ich durch das Schulhaus.
Ich ging zwar schon seit vielen Jahren auf diese Schule, aber ich fand mich immer noch nicht zurecht. Nicht einmal zu meinem Klassenraum kam ich ohne mich zu verlaufen.
Das schlimme an meinem Zuspätkommen war, dass wir in dieser Stunde wohl bei dem blödesten Lehrer hatten. Und nein, es war nicht mein Vokuhila-Sportlehrer (der übrigens immer noch nicht beim Friseur war.
Meine Klasse hatte schon überlegt, ihn einen Friseur Gutschein zu schenken, aber den würde er ja sowieso erst dann einlösen, wenn die Vokuhilas wieder in Mode kommen.
Aber ich hoffe, dass ich nicht mehr lebe, wenn das passiert). Mittlerweile war ich ihm richtigen Bereich unserer Schule, weswegen ich wenige Sekunden später auch vor meinem Klassenzimmer stand. Ich klopfte leicht an, zu leicht wahrscheinlich, denn niemand bat mich herein.
Erneut klopfte ich etwas lauter an. Diesmal schien mich jemand bemerkt zu haben, denn mein Lehrer reif laut und deutlich »Herein.«
»Ah, unsere Liebe Celaena. Was verschafft uns die Ehre, dass du uns mit deinem Erscheinen beglückst?«, fragte er in einem gespielt freundlichen Ton, wobei ihm seine viel zu kleine Brille von der Nase rutschte. Es gab da diese Lehrer, die man nur an bestimmten Tagen nicht mochte.
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addicted | #IceSplinters18 | abgebrochen
Teen Fiction»Du bist nur ein blöder, braunhaariger Junge. Also sag mir mal, warum ich so süchtig nach dir bin. So süchtig, wie ich nach keiner Droge sein kann.« - • Story by @lichtfluestern • Cover by @lichtfluestern Ich hab das „Buch"...