•Kapitel 24•

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Du spinnst wohl, ich zieh doch nicht das Kleid da an«, sagte ich empört, als Maia mir ein rotes Kleid vor die Nase hielt.
Ohne es überhaupt anprobiert zu haben, wusste ich schon, dass es in der Mitte meines Oberschenkels enden würde. Es war zwar nicht eng geschnitten, sondern würde relativ locker über meine Hüften fallen, allerdings konnte ich mir so ein Kleid nicht auf einer Party vorstellen.

»Ach, Laena, warum denn nicht? Die Farbe würde super gut mit deinen dunklen Haaren harmonieren«, schmollte sie und blickte mich mit einem Hundeblick an.
An manchen Tagen könnte ich ihr echt den Hals umdrehen.

Ich ließ mich auf ihr Bett fallen und lehnte mich gegen die Wand.
»Bitte, zieh es doch wenigstens mal an.«

Sie hielt mit das Kleid nun direkt vor mein Gesicht, sodass sie meinem genervten Blick gar nicht bemerkte. Und da sie sowieso kein Nein dulden würde, schnaufte ich einmal wie ein wütender Stier und riss ihr das Kleid aus der Hand.
Ich warf ihr jedoch noch einen Killerblick zu, ehe ich mich wieder aufrappelte und anfing mich auszuziehen.

Meine Haare wurden dadurch zu einem wilden Durcheinander und all meine Babyhärchen standen Kreuz und Quer von meinem Kopf ab.
Ich fröstelte leicht, weswegen ich schnell das Kleid über meinen Kopf zog, damit mein Körper wenigstens etwas von Stoff bedeckt wurde.

Als es meinen Körper zierte strich ich den Stoff glatt, ehe ich mich umdrehte und geradewegs Richtung Spiegel lief.
Als allererstes fiel mir Maias Blick im Spiegel auf. Ihr Mund stand offen und sie musterte mich von oben bis unten, scannte mich beinahe schon haargenau ab.

Dann schlich sich ein stolzes Grinsen auf ihr Gesicht.
»Ich wusste doch, dass es dir stehen würde. Schau doch nur mal, wie gut das Kleid zu dir passt, es sitzt nahezu angegossen!«, rief sie freudig aus, wobei sie in die Hände klatschte wie ein Seehund.

Nun wagte ich ebenfalls einen Blick in den Spiegel, wobei ich zugeben musste, dass Maia recht hatte. Mir fiel ebenfalls die Kinnlade runter, als ich mich von allen Seiten im Spiegel betrachtete. Maia hatte ausnahmsweise mal Recht, dass Kleid stand mit wirklich gut. Es schmeichelte meinen nicht wirklich vorhandenen Kurven und es harmonierte perfekt mit meine dunklen Haaren.

»Aber meinst du nicht, dass das etwas zu dick aufgetragen ist?«, fragte ich leicht skeptisch, wobei ich sie mit hochgezogener Augenbraue im Spiegel betrachtete.
Ich mein, es war ja immerhin nur eine Dorfparty. Und kennen tat ich da sowieso niemanden. Aber andererseits...

»Zu dick aufgetragen? Darling, spinnst du?«, lachte sie, ehe ich mich zu ihr umdrehte und die Arme vor der Brust verschränkte.
»Es ist zwar nicht eines deiner Alltagsoutfits, aber es steht dir so gut, dass es eine gottverdammte Sünde wäre, wenn du es nicht trägst. Und warte nur, bis dazu noch meine hohen Schuhe trägst, dann wirst du sowas von-«

Weiter kam sie nicht, denn ich schnitt ihr das Wort ab.
»Hohe Schuhe? Das kannst du diesmal wirklich vergessen«, sagte ich lachend. »Entweder darf ich meine Flächen Schuhe anziehen oder du kannst das Kleid direkt wieder zurückhaben.«

Wenn ich eines nicht leiden konnte, dann wären es hohe Schuhe, besonders High Heels. Ich hatte diese Schuhe einmal getragen, als ich mit meinen Eltern an Weihnachten zum Familienessen war. Aber das war auch das erste und letzte Mal, dass ich solche Schuhe getragen hatte.

Maia wirkte zwar nicht gerade glücklich über meinen Vorschlag, willigte aber letzendes ein, da sie nicht wollte, dass ich etwas anderes anzog als dieses Kleid.
Diesmal war ich diejenige, die freudig und mit einem fetten Grinsen auf dem Gesichtin die Hände klatschte.

Schnell holte ich meine abgenutzten Vans von unten herauf und zog sie über. Mit einem Schmunzeln im Gesicht betrachtete ich mein Gesamtoutfit und war zufrieden damit. Nur Maia hatte ein gequältes Grinsen auf ihren Lippen, weil sie nicht wirklich fassen konnte, dass ich diese Schuhe zu so einem Kleid anzog. Aber bequem sollte es schon sein. Außerdem würde sowieso niemand auf meine Schuhe achten, wenn ich in so einem Kleid dort aufkreuzen würde.

»Wann genau ist denn Party nächste Woche?«, fragte ich Maia, als ich mich neben sie aufs Bett schmiss. Sie war mit dem Rücken gegen die Wand gelegt, währenddessen ich mit dem Kopf auf ihrem Beinen lag und meine Hände auf meinem Bauch zusammenfaltete. Ich blickte abwartend zu ihr hoch.

»Nächste Woche Freitag«, sagte sie. »Da sind seine und meine Eltern zusammen auf einer Feier von der Arbeit seines Vaters. Und da seine Eltern sowieso nichts dagegen haben, schmeißt er eine Party.«

Ich nickte und schloss meine Augen. Innerlich freute ich mich schon etwas auf düse Party, aber andererseits dachte ich an die letzte.
Dort hatten wir nämlich 7 Minuten im Himmel gespielt, weswegen mir Ethan einen Knutschfleck verpasst hatte. Dieser Knutschfleck hatte noch ziemlich lange gehalten, was mich wirklich ziemlich genervt hatte. Immer musste ich ihn irgendwie verstecken, da ich nicht wollte, dass er gesehen wurde.

Auch der Moment in der Küche, nachdem wir alle vom Billiardspielen zurückgekommen waren, schoss mir wieder durch den Kopf. Ethan hatte mir einen Kuss auf die Schulter gedrückt, jedoch hatte ich ihn nie darauf angesprochen, was das denn letztendlich bedeuten sollte beziehungsweise warum er das getan hatte.

Ich hoffte nur inständig, dass auf dieser Party nächste Woche alles gut gehen würde.

•••

xoxo lichtfluestern ❤️

addicted | #IceSplinters18 | abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt