• Kapitel 15 - Ethan's Sicht •

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Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und schaute gelangweilt zur Tafel

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Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und schaute gelangweilt zur Tafel. Warum hatte ich auch den Chemiekurs gewählt, bei welchem ich immer bis vier Uhr in der Schule hocken musste?

Ich hätte auch einfach gar keinen wählen können, aber da hätten meine Eltern nicht mitgemacht. Sie waren darauf aus, dass ich einen guten Schulabschluss bekam, und wenn nötig sollte ich so viele Kurse wie möglich belegen.

Ich hätte ja lieber etwas mit Kunst gemacht, aber nein, ich soll ja Anwalt werden und in die Fußstapfen meiner Eltern treten. Aber was ich will ist hier ja eher nebensächlich, so wie immer eben. Ich konnte einen schon leid tun.

Lustlos kritzelte ich das Tafelbild in meinem Block und malte nebenbei unsinnige Skizzen auf den Rand. Schon seit ich klein war, wollte ich Tätowierer werden, doch irgendwann hatte ich mich damit abgefunden, dass das wohl für immer ein Traum bleiben würde.

Meine perfekten Eltern würden sich doch ins Grab schämen, wenn ihr Sohn so etwas machen würde. Wenn schon der älterer Bruder durchgebrannt ist, darf beim Jüngeren nichts mehr schief gehen. Das hatte ich mal aus einem Gespräch rausgehört, als ich sie heimlich belauscht hatte.

Es war doch echt zum verrückt werden. Lieber würde ich das ganze Jahr über um die Welt fliegen, nur um verschiedene Kulturen kennenzulernen. Ich mochte in der Schule zwar der Arsch sein, der jedes Mädchen bekam, was er wollte, aber ich hatte auch meine Vorlieben - Vorlieben, die nichts mit Körpernähe zu tun hatten. Obwohl, die standen schon ziemlich hoch im Rang, wenn ich so darüber nachdachte.

Manchmal war es mir selber unangenehm, als Badboy gesehen zu werden, denn eigentlich war es nie meine Absicht diesen Namen zu tragen. Doch als ich damals an meinen jetzigen Freundeskreis kam, kam ich sehr schnell zu diesen Ruf.

Vielleicht lag es daran, dass ich immer öfter an Straßenkämpfen teilgenommen hatte, welche nicht immer gut für mich ausgegangen waren. Jetzt hatte ich sie längst hinter mir gelassen, aber ich wünschte, ich hätte sie nie in mein Leben gelassen.

Auch das ich angeblich immerzu eine Neue hatte, war ein Grund für meinem Ruf. Dabei entsprach das ganze ja nicht einmal der ganzen Wahrheit, denn so viele hatte ich jetzt auch nicht am Start.

Aber sagen wir es mal so: Ich bin ein Mann. Und Männer haben Bedürfnisse. Und wenn eben so eine Tussi mit dem kürzesten Rock der Welt vor dir herläuft und dich anmacht, naja, dann geht man eben auch mal drauf ein. Jedoch wünschte ich mir ebenso, dass ich diesen Ruf nie bekommen hätte.

So war es viel schwerer Laena davon zu überzeugen, dass ich eigentlich ein ziemlich netter Kerl war. Aber vielleicht machte es auch so viel mehr Spaß.

»Ethan, kannst du diese Aufgabe für uns lösen?«, fragte mich unser Lehrer. Ich blickte von meinem Block hoch und starrte die Aufgabe an der Tafel an, auf die mein Lehrer mit seiner Hand zeigte. Natürlich konnte ich sie nicht lösen, denn ich hatte weder eine Ahnung vom momentanen Thema, noch von Chemie an sich.

addicted | #IceSplinters18 | abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt