~*~Kapitel 10~*~

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Als die Schmerzen endlich nachliesen, lag ich schon seit ewigkeiten in meinem Bett auf dem Bauch, schweißgebadet und mein Rücke fühlte sich so an, als wäre alles offen. Diese schmerzlindernden Pflanzen hatten meinen Schmerz nicht wirklich gelindert, aber was sollst, ich hatte es jetzt hinter mir. Ich konnte mich nur an ein paar Bruchteilen der Geschehennissen erinnern. Ich hatte zwischendurch immer wieder das Bewusstsein verloren. Klar, ich wurde jahrelang darauf vorbereitet. Bei den Halbfeen lief es eben leider so schmerzlich ab, da wir die Flügel nicht von Geburt an hatte und nicht mit uns wuchsen. Sie kamen schon ausgewachsen aus uns raus, sobald der Tag unseres sechzehnten Gebrutstags begonnen hatte. Ich wusste, das sich zwischen meinen Schulterblättern meine Haut an beiden Seiten der Wirbelsäule geöffnet hatte und nach und nach die Flügel zum vorschein gekommen waren. Sie waren durch viele Nerven mit meiner Wirbelsäule verbunden. Ich hatte sie noch nicht gesehen, da ich noch zu schwach war und nicht aufstehen konnte. Aber ich spürte sie und auch wenn es wirklich weh tat, bewegte ich sie immer ein kleines bisschen, damit ich das rascheln hören und die kleinen, glitzternden Funken sehen konnte, die von oben herabfielen. 

Als ich aufwachte, war ich mehr als ausgeschlafen, ich hatte sicherlich mehr als zwölf Stunden geschlafen und mein Rücken tat nicht mehr ganz so weh. Ich machte gerade die Augen auf, da kam Oma ins Zimmer, mit einer Schüssel in der Hand.

,, Hallo Liebes." sagte sie und lächelte mich liebevoll an.

,, Hi." krächzte ich und räusperte mich wieder.

,, Ich schmiere dir ein wenig von der kühlen Salbe hier auf deine offene Heut und auf die Nerven deiner Flügel, damit es schneller heilt." sagte sie zu mir und ich nickte kurz. Und wirklich, die kühle Salbe tat so gut. Als Oma fertig war, setzte ich mich vorsichtig auf.

,, Wie lange habe ich geschlafen?" fragte ich leise.

,, Zwei Tage. Wir haben schon Mittwoch, Liebes." sagte sie und grinste mich an. Mittwoch?! Ich sah sie mit großen Augen an.

,, Komm, gehen wir runter?" fragte sie und nickte heftig. Sie half mir, aufzustehen und stützte mich, als ich vorsichtig die Treppe runter ging. Unten in Wohnzimmer saßen Mom und Opa und Elvana war auch da und sie grinsten mich alle sofort an, als sie mich sahen. Mom fing sogar fast an zu weinen.

,, Oh Alex, du bist so wunderschön." murmelte sie und kam zu mir rüber. Sie nahm meine Hand und zog mich ins Bad und ich stellte mich vor den Spiegel, der eine ganze Wand einnahm und betrachtete diese Fee mit den schimmernden, grünen Flügeln, die wunderschön glitzternden und wirklich ungewöhnlich groß waren. Sie waren größer als die von meiner Mom, und Mom hatte wirklich große Flügel. Ich ignorierte den Schmerz und bewegte meine Flügel und musste sofort breit grinsen.

,, Meine Flügel." flüsterte ich und fing vor Freude an zu lachen.

,, Ja, und wenn der Heilingsprozes so weiter geht, darfst du morgen schon deinen ersten Rundflug machen." sagte Mom und strich mit der Hand über meinen rechten Flügel. Wir hatten schon sechzehn Uhr und ich hatte einen mortshunger! Mom und Oma machten mir einen riesigen Berg Salat, den ich dann auch schnell verdrückt hatte. Als ich mich, bevor ich schlafen ging, wieder im Spiegel betrachtete, bemerkte ich erst da, das ich die Kette von Jake nicht anhatte. Sofort rannte ich runter zu Mom und stellte mich vor sie.

,, Wo ist meine Kette?" fragte ich panisch. Sofort kramte Mom sie aus ihrer Handtasche und reichte sie mir. mit einem erleichtertem Seufzer nahm ich sie entgegen und machte sie auf und sah mir Jakes wundervolles Gesicht an. Und da tat sich in mir etwas, es kribbelte überall und mein Herz pochte wie verrückt und ich konnte meine Augen kaum noch von dem Bild wenden.

,, Aex, Schatz, was ist los?" fragte Mom besorgt als sie bemerkte, wie schnell mein Atem ging. Ich antwortete nicht gleich, ich wollte mir absolut sicher sein ... und das war ich. Mit einem breiten lächeln schaute ich zu Mom auf.

,, Er ist es." flüsterte ich und fing an zu weinen. Mom schlug sich die Hände vor den Mund und fing ebenfalls lachend an zu weinen und nahm mich dann in den Arm. Als sie mich wieder los lies, zog ich mir schnell die Kette an und legte mich dann glücklich in mein Bett.

Als ich am nächsten morgen aufwachte, bewegte ich als aller erstes meine Flügel und zu meinen Erstaunen taten sie nicht mehr weh. Ich rannte sofort runter und stellte mich auf die Veranda. Viele waren schon fleißig bei der Arbeit, die meisten Kinder waren schon in der Schule und ich ... ich stand auf dieser Veranda und wollte einfach nur springen.

,, Na los, trau dich." ertönte hinter mir die Stimme von meinem Ops. Ich drehte mich kurz zu ihm und er nickte mir aufmunternd zu.

,, Wenn ich das nicht hinbekomme, fang mich auf." sagte ich, dann wand ich mich wieder nach vorne und lies mich von der Veranda fallen und fast automatisch fingen meine Flügel an zu schlagen und ich fliegte. Lachend machte ich tausend Loopings, drehte mich, flog so hoch ich konnte, lies mich dann fallen und kurz bevor ich den Boden erreichte, fing ich wieder an mit meinen Flügeln zu schlagen und hob mich wieder in die Lüfte.

,, Alex." rief mich jemand. Es war Mom. Ich blieb in der Luft an einem Punkt stehen und sah mich um und da sah ich schon Mom, wie sich auf mich zusauste. Sie flog schnell an mir vorbei und ich flog ihr hinterher. Wir flogen in die Wälder und wichen jedem Baum aus, machten Slalom und wieder und wieder drehte ich mich und genoss es, wie der Wind mir durch die Haare blies. Als wir dann genau über dem See flogen, hielten wir an. Da sprangen schon die Nimphen aus dem Wasser und schwirrten in schwärmen um mich herum. Ich lachte und flog Runde für Runde für den See, gefolgt von den Nimphen und Mom, die mich mit einem breiten lachen ansah.

,, Es ist so unglaublich toll!" rief ich und lief mich ins Wasser fallen. Dann schoss ich wieder in die Luft und spritzte das Wasser in alle Richtungen, so das ich auch Mom nass machte. Dann sauste ich zurück ins Tal und direkt zur Schule. Zu meinem Glück hatten sie gerade Pause und ich fand Elvana sofort und flog schnell zu mir rüber. Sie fing an zu kreischen und wir flogen lachend in Kreisen umeinander. Dann musste sie aber leider wieder in den Unterricht und ich flog zurück zu meinen Großeltern.  

Im Tal der Feen (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt