Luna und Kandina sahen mich mit großen Augen an, als ich so hemmungslos anfing zu weinen. Wir waren stehen geblieben und Mom hatte mich in den Arm genommen und mir über die Haare gestrichen und das so lange, bis ich mich wieder beruhig und mein Schluchzen sich in einen kleinen Schluckauf verwandelte hatte.
,, Och Liebes, ich wollte dich nicht zum weinen bringen." sagte Oma sofort und legte mir ihre Hände auf die Schultern.
,, Es ist nicht wegen dir Oma. Es ist nur ... ist nur, da ist dieser Junge, und ich mag ihn wirklich sehr. Er ist wirklich lieb zu mir und heute, da haben wir den Tag zusammen verbracht, weil ich ja morgen nicht da sein würde." erklärte ich und musste kurz aufhören, weil mich mein Schluckauf unterbrach. Als ich wieder etwas ruhiger geworden war, sprach ich weiter. ,, Und er hat mir diese Kette geschenkt und dann hat er mir gesagt, das er mich liebt und ich konnte dazu nichts sagen, ich konnte diese Gefühle nicht erwidern, so gerne ich es auch wollte und ich habe ihn verletzt. So sehr, das er fast angefangen hatte zu weinen aber das wollte ich doch nicht." sagte ich und fing wieder an zu weinen. Oma nahm mich in den Arm und auch sie streichelte mir über den Kopf.
,, Ach kleines, wenn er dich liebt, dann versteht er das doch bestimmt."
,, Ja, das tut er, das hat er mir gesagt und ich glaube ihm aber es hat ihn trotzdem verletzt und ich verstehe einfach nicht, wieso mir die Erkenntnis nicht kommt und mir sagt, das er es ist. Ich wünsche es mir so sehr." flüsterte ich unter Tränen.
,, Er ist wirklich ein absolut lieber Kerl, ich würde es mir auch wünschen." stimmte Mom mir zu und legt mir den Arm um die Schulter. langsam setzten wir uns wieder in Bewegung und gingen den breiten Pfad entlang und kamen gerade an einem großen See vorbei. Er schimmerte türkis und grünlich und immer wieder schlüpfte eine Nimphe aus dem Wasser.
,, Wie alt ist er denn?" fragte Opa.
,, Er ist sechzehn und wir am zwanzigsten September siebzehn." erzählte ich,
,, Und hast ein Bild von ihm?" fragte Oma. Ich musste jetzt doch lächeln. Ich zog mir die Kette aus, machte sie und sah mir die beiden Bilder noch mal an, bevor ich die Kette dann Oma reichte.
,, Oh, ein wirklich hübscher Junge." sagte Oma dann zu mir mit einem breiten lächeln.
,, Und er wirkt sehr nett." fügte Opa hinzu.
,, Oh, das ist er, das ist er wirklich. Ein richtiger Gentleman." sagte Mom sofort und drückte mir die Schulter. Und dan kamen wir endlich im Tal an und alles war vergessen und ich lächelte breit über beide Ohren. Überall flogen Feen rum, weibliche und männliche und abreiteten, spielten, sausten durch die Luft und kicherten. Alle begrüßten uns am vorbei fliegen. Die einen spielten mit den kleinen fangen oder verstecken, die anderen hingegen, schleppten Dinge durch die Luft und abreiteten wie gesagt. Das Tal lag in einer Mulde in der Erde, mehrere Kilometer an Ausmaß, es war einfach nur herlich" quer durch das Dorf war ein breiter Fluss, das Wasser kam aus dem See und aus den Wänden dieser riesigen Mulde ragten Bäume embor, mit breiten Baumstämmen und in den dichten Baumkronen waren schöne, große Baumhäuser versteckt. Und die Tiere hier waren uns immer herlich willkommen, spatzierten einfach quer durch das Tal oder andere wiederum flogen neben uns her. Ich konnte es wirklich kaum erwarten, meine Flügel zu bekommen und selber durch das Tal zu fliegen. Alle Sorgen schob ich fürs erste bei Seite und freute mich einfach nur darauf, das es eine Sekunde nach Mitternacht schlug. Natürlich freute ich mich nicht auf die Schmerzen, doch dafür war die Freude danach um so größer. Ich war natürlich nicht die einzige Halbfee, es kam sogar ziemlich oft vor, da sich immer mehr von den Feen aus dem Tal in Menschen von der Erde verliebten. Manche lebten hier mit ihren menschlichen gefährten, andere wiederum, so wie wir, lebten auf der Erde, aber beides war gleich schön. Mom hielt mich wieder fest und ich klammerte mich an sie und wir hoben ab. Schnurstraks flogen wir zu dem Haus meiner Großaltern, es dauerte auch wirklich nicht lange. Mom setzte mich auf die Veranda. Ich nahm ihr die Taschen ab und brachte sie rein. Wie immer wenn wir zu Besuch kamen, hatte Oma uns das Gästezimmer im ersten Stock vorbereitet. Ich legte die Taschen auf das Bett und ging wieder raus. Mom nahm mich wieder hoch, flog runter und setzte mich wieder am Fluss ab. Ich wollte so gerne auch fliegen.
,, Alex!" hörte ich eine liebliche Stimme. Ich schaute nach oben und sah Elvana. Ich lächelte zu ihr hoch und wartete, bis sie sicher gelandet war, dann umarmte ich sie stürmich.
,, Mann ej, du siehst alt aus." neckte sie mich.
,, Du aber auch." gab ich zrück und wir lachten. Den ganzen restlichen Tag verbrachte ich mit Elvana und Oma machte mir dann noch viel zu Essen und dann schließlich, eine halbe Stunde vor Mitternacht, brachte mit Elvana hoch ins Baumhaus meiner Großeltern. Mom und Oma breiteten gerade eine Paste aus verschiedenen Blättern an. Gerade nahm sie ein weiteres Blatt, das ganz blau war und in der mitte einen roten streifen hatte, und warf es in den Becher, in dem sie schon viele mehr zermalmt hatte.
,, Und das wird mir gegen die Schmerzen helfen?" fragte ich und sah die ekelhafte Paste an. Oma nickte und jetzt kam Mom aus der Küche, mit einem großen Glas in der Hand, in der eine milchige FLüssigkeit war, die aber trotzdem ein bisschen rosa war. Die goss Mom dann in den Becher und Oma rührte dann alles gut zusammen, so das die rosa, milchige Flüssigkeit nur ganz braun war. Sie goss die FLüssigkeit wieder in das Glas und reichte es mir. Damit ging ich dann nach oben und setzte mich auf mein Bett. Da diese Pflanzen sehr schnell wirkten, sollte ich sie erst fünf Minuten vor Mitternacht trinken und das tat ich dann auch. Ich trank sie um punkt fünf vor Mitternacht aus, egal wie ekelhaft süßlich sie schmekte und legte mich dann auf den Rücken in mein Bett. Noch war ich alleine, doch dann kam meine Mom rein und gerade als sie sich auf die Bettkante setzte und meine Hand nahm, schlug es Mitternacht und eine Sekunde später zeriss meine Haut auf meinem Rück entzwei und es fühlte sich so an, als wollte mir gerade jemand bei lebendigem Leibe die Wirbelsäule rausschneiden.
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Im Tal der Feen (wird überarbeitet)
Fantasia-Im Tal der Feen- ist ein kleines Nebenprojekt, das ich aus der Laune heraus schreibe. Schaut einfach mal rein, wenn ihr euch für Fantasy-Bücher interessiert :)