Ich erwache wie üblich aus einem Traum, der sich immer im Tal der Feen abspielt. Ich habe, so weit ich zurückdenken kann, noch nie von etwas anderem geträumt und ich finde das überhaupt nicht schlimm. Ich liebe das Tal und es machte mich traurig, dass ich nur so selten dorthin kam. Nur mal um meine Verwandten zu Besuchen, aber das kommt leider nicht sehr oft vor, wie ich es gerne hätte.
Ich setze mich gerade in meinem Bett auf und strecke ausgiebig meine Glieder. Dann schleife ich mich in mein Badezimmer und nehme eine lange Dusche. Ich habe wie üblich nicht besonders große Lust, mich in die Schule zu schleifen, aber es geht nicht anders. Hier auf der Erde bin ich nun mal ein normales Mädchen mit normalen Pflichten. Ich ziehe mich rasch an und mache mir schnell meine Haare. Schminken tue ich mich nicht großartig, nur ein wenig Maskara, um meinen langen Wimpern etwas Schwung zu geben. Dazu ein wenig Lipgloss.
,, Guten Morgen mein Schatz." begrüßt mich Mom mit ihrer lieblichen Stimme, als ich in die Küche komme. Sie fliegt zu mir rüber und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Zuhause versteckt sie ihr Flügel nicht, nur wenn sie aus dem Haus muss, murmelt sie ein bestimmtes 'alas abscondam' und dann sind sie für niemanden mehr sichtbar. Und immer wenn sie zurück nach Hause kommt und die Tür hinter sich geschlossen hat , murmelt sie als erstes 'alas ostende', dann sind ihre Flügel wieder sichtbar.
,, Morgen Mom." sage ich zu ihr mit einem Lächeln auf den Lippen und setze mich auf die Kücheninsel. Ich sehe meiner Mom nicht wirklich ähnlich. Von der Statur her vielleicht, aber sie hat hüftlanges, seidenes blondes Haar und eisblaue Augen, während ich hingegen smaragtgrüne Augen und dichte, braune Locken habe. Die braunen Haare habe ich von meinem Dad und die grünen Augen von meiner Oma.
,, Guten morgen kleine Fee." begrüßt mich mein Dad, als er die Küche kommt, und auch er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Dann geht er mit einem breiten Lächeln zu Mom und legte ihr die Arme um die Taille.
,, Morgen mein wunderschönes Wesen." flüstert er ihr zu und gibt ihr einen Kuss. Es ist so süß, dass sie nach so langer Zeit immer noch so verliebt sind. Ich will das auch.
Mom raschelt ein bisschen mit ihren Flügeln, sodass viele kleine, glitzernde Funken in alle Richtungen fliegen.
Ich nehme mir eine Scheibe Brot und nage dran, bis von draußen ein lautes Dröhnen und gleich darauf ein Hupen zu hören ist.,, Okay, da ist Mike, wir sehen uns später." sage ich zu meinen Eltern, nehme meine Tasche und gehe raus. Mike ist mein Freund. Er ist zwar nicht die große Liebe, aber ich lasse nichts unversucht, ich will Ihn um jeden Preis finden, deswegen hatte ich auch schon so viele Freunde gehabt. Mike ist der Runningback unsere Schule und gehörte zu den beliebten Kids. In Wirklichkeit besteht diese Clique nur aus dummen Zicken und ebenso dummen, Gras rauchenden Footballspielern. Ich passe da eigentlich nicht rein, aber trotzdem tue ich so, als würde ich sie alle mögen. Meine beste Freundin hingegen gehört zu den schlauen Köpfen der Schule, genau wie ich. Ihr Name ist Feline. Eine zierliches Persönchen mit kurzen schwarzen Haaren und gräulichen Augen. Sie weiß darüber Bescheid, dass ich eine Fee bin und das Ganze.
,, Mann, Babe, hörst du mir eigentlich zu? Ich versuche hier wirklich ernst zu sein. Ich hab echt Probleme." beschwert sich Mike bei mir und reißt mich so aus meinen Gedanken.
,, Vielleicht habe ich ja auch Probleme, über die ich Nachdenken möchte?" motzt ich zurück.
,, Mir egal, hier geht es um mich und wenn du meine Freundin sein willst, dann verhalt dich auch so." brummt er mich an und parkt auf seinem üblichen Platz. Er steigt einfach aus und geht zu den anderen. Genervt gehe ich ihm hinterher und setze mich neben Melissa, eine kleines Mädchen, mit einer großen Klappe und sicherlich hat sie sich schon vom ganzen Footballteam flachlegen lassen.
,, Hey, dein Lipgloss ist echt schön, gib ihn mir mal." sagt sie. Ich seufze, krame aus meiner Tasche den Lipgloss raus und reiche ihn ihr. Sie schmiertesich ordentlich viel davon auf die Lippen und packt ihn anschließend einfach ein. Wie immer.
Ich bin ziemlich erleichtert, als es endlich läutet und wir in den Unterricht müssen. Ich sitze in den meisten Stunden neben Feline und in den anderen sitze ich immer lieber alleine. Jetzt gerade haben wir Mathe. Nicht gerade mein Lieblingsfach, aber ich bin trotzdem ganz gut darin. Wir hatten eine Arbeit geschrieben und bekommen sie gerade zurück. Nach einem schnellen Blick auf meine Note, packe ich die Klausur direkt weg und konzentriere mich lieber auf andere Dinge. Ich schäme mich nicht für meine guten Noten, aber es ist besser sie nicht zu zeigen.
Leute, ganz ehrlich, beliebt sein hat mir noch nie gefallen und wenn ich so darüber nachdenke, weiß ich nicht mal, wieso ich mir überhaupt die Mühe mache. Ich muss immer einen auf Arrogant und Hochnäsig machen und darf die schlauen Kinds keines Blickes würdigen, obwohl ich eigentlich immer lieber bei ihnen sitzten und über Bücher und Gedichte reden würde, anstatt darüber zu reden, wo die nächste Party stattfindet und wer was an Alkohol und Drogen mitnimmt. Ich mag Alkohol nicht mal besonders und Drogen schon gar nicht ... ein Grund für meine Clique mich auszulachen. Ich w eerdeh schon genug von ihnen herumgeschubst, aber ich kann einfach nicht gemein sein. Ich lasse mir oft einfach alles gefallen und stecke es weg, indem ich jede Nacht vom Tal der Feen träumte und alles andere einfach ausblende.
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Im Tal der Feen (wird überarbeitet)
Fantasía-Im Tal der Feen- ist ein kleines Nebenprojekt, das ich aus der Laune heraus schreibe. Schaut einfach mal rein, wenn ihr euch für Fantasy-Bücher interessiert :)