~*~Kapitel 8~*~

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Ich schlummerte noch seelig in Jakes Bett, als er mich sanft weckte. Ich hatte in einer seiner Boxershorts geschlafen, hihi. Und er hatte ebenfalls in einer geschlafen ... nur in einer Boxershort. Der Anblick war einfach unbeschreiblich gewesen. Ich machte gerade langsam die Augen auf und sah sofort in Jakes schöne Augen. ich setzte mich auf, lehnte mich an seine Schulter und gab ihm ein Kuss. Da bemerkte ich das Tabeltt in seinen Händen und mir klappte der Mund ein bisschen auf. Auf dem Tabeltt waren Waffeln, und sie waren ganz frisch, das konnte ich riechen und neben den Waffel war eine Schüssel mit gezuckerten Erdbeeren und ein Glas Oragensaft.

,, Oh Jake ..." murmelte ich und sah ihn lächelnd an.

,, Deine Überraschung fängt an." murmelte er, gab mir noch einen raschen Kuss, dann stellte er das Tabeltt auf meine Oberschenkel ab. Ich traute mich gar nicht etwas zu essen, so süß war das. Doch Jake sah mich erwartungsvoll an, also nahm ich ein Waffel, legte auf die eine Spitze der Waffel ein Erdbeere und biss ab. So Lecker! Nach diesem einen bissen, war das Tabeltt schnell leer. Während Jake es runter brachte, nahm ich meine Tasche und ging ins Badezimmer. Dort zog ich mir das weiße Kleid an, das ich mir eingepackte hatte (Jake hatte mich darum gebeten, etwas hübsches mitzubringen) und dazu zog ich mir meine schwarzen Ballerinas an. Meine Haare benahmen sich mal und schlugen wie üblich dichte Locken und fielen mir schwer über die Schultern. Als ich zurück ins Zimmer ging, stand da Jake, angezogen, und lächelte mich an. Sofort kam er auf mich zu, legte die Arme um meine Taille und zog mich an sich.

,, Du siehst umwerfend aus, wie immer, meine Schönheit." flüsterte er und küsste mich.

,, Jetzt hör schon auf." fllüsterte ich zurück und küsste ihn wieder. Nach etwa zehn Minuten löse er sich von mir und zog mich runter ins Wohnzimmer. Wir verabschiedeten uns rasch von Moni, dann spatzierten wir am Rhein entlang, Hand in Hand. Ich kuschelte mich an seinen Arm und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Irgendwann kamen wir an diesem kleinen Park an, an dem sich paare immer zusammen hinsetzten und picknickten. WIr machten zwar kein Picknick, setzten uns aber auf eine Bank und redeten und sahen auf den Rhein.

So gegen sechszehn Uhr erhob er sich, nahm meine Hand und führte mich näher an den Rhein. Dort drehte er sich zu mir um, so das wir einander gegenüber standen. Er nahm eine Schachtel aus seiner Hosentasche und legte sie mir in die Hand. Sie war aus weichem, grünen Samt.

,, Ich wollte ja, das du dein geschenk erst morgen aufmacht aber ich will, das du es jetzt aufmachst, weil ich deine Reaktion sehen möchte." sagte er etwas schüchtern. Ich lächelte ihn an und machte langsam die Schachtel auf, und als ich den Inhalt sah, blieb mir der Atem weg. Es war eine Kette mit einem großen, ovalenen Anhänger aus silber und in der Mitte des Anfängers war ein smaragtgrünes Herz aus Glas.

,, Jake ..." murmelte ich, mehr konnte ich nicht sagen.

,, Mach es auf." sagte er. Ich sah kurz in seine strahlenden Augen, dann nahm ich den Anhänger raus. Er hing an einem langem, schwarzenen Samtband. Ich machte den Anfänger auf und innen drinne war ein Bild von Jake und mir. Eigentlich waren es zwei. Auf der Seite des Deckels war ein Bild von Ihm, auf dem lächelte er breit und strahlte und auf der anderen Seite waren wir beide, und wir küssten uns. Und dann fing ich doch wirklich an zu weinen und lächelte ihn breit an.

,, Ist es so schrecklich?" fragte er mit einem lächeln und nahm mir den Anhänger ab. Da ich meiner Stimme nicht traute, schüttelte ich nur den Kopf und drehte ihm den Rücken zu, damit er mir die Kette anlegen konnte. Sie war schwer, aber sie schmiegte sie perfekt an mich und der Anhänger hin genau überhalb meiner Brüste. Sofort drehte ich mich wieder zu Jake um, stellte mich auf die Zehenspitzen und legte ihm die Arme um den Hals und küsste ihn.

,, Ich liebe dich." flüsterte er dicht vor meinen Lippen. Oh nein ... ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich konnte ihm nicht sagen das ich ihn liebte, wenn er es nicht war. Nicht das ich nicht wollte, ich konnte es ganz schlicht und einfach nicht. Es lag in meiner Natur, sie verbot es mir. Ich sah ihm in die Augen, sicherlich sah ich total verzweifelt aus. Ich machte gerade den Mund, um ihn irgendwas zu sagen, da legte er mir einen Finger auf de Mund und streichelte meine Wange.

,, Bitte fühl dich nicht verpflichtet dazu, mir zu sagen das du mich liebst, wenn du es nicht tust."

,, Das ist es nicht Jake, es ist nur ..." murmelte ich, doch er untebrach mich mit einem kurzen Kuss.

,, Schon okay. Wenn du vielleicht irgendwann genauso empfindest, sag es mir." versicherte er mir und lächelte mich an, doch ich sah die trauer in seinen bodenlosen, dunklen Augen.

,, Ich hab dich verletzt. Das tut mir leid." flüsterte ich und versuchte erfolglos die Tränen zurückzuhalten, die in mir aufstiegen. Er wischte eine weg.

,, Du hast mich n..." fing er an, doch ich sprach dazwischen.

,, Lüg mich nicht an, Jake ich sehe doch, das ich dich verletzt habe." sagte ich und zog die Nase hoch.

,, Es ist eben ein bisschen verletzend, wenn man jemandem sagt das man ihn liebt, und dies nicht erwidert wird." gab er nach einer Weile zu und es schwammen Tränen in seinen Augen. Ich lies in los und machte einen kleinen Schritt von ihm zurück.

,, Es tut mir wirklich leid." sagte ich atemlos und ging einfach. Ich wusste das dies einfach total dumm war und sicherlich so rüberkam, als hätte ich schluss gemacht, aber das wollte ich nicht. Ich rannte den ganzen Weg zu mir nach Hause. Als ich da war, fragten weder Mom noch Dad was passiert war, Mom reichte mir einfach nur die Tasche mit meinen Klamotten, nahm ihre eigene Tasche und Dad reichte uns dann eine kleine, rosane Kugel. Mom legte diese vor ihre Füße und trat drauf. Gleich darauf entstand ein rosaner Nebel der ein wenig schimmerte und dann war ich komplett von dem Nebel umhüllt. Mom breitete ihre Flügel aus, nahm mich in den Arm und hob ab und dann fing der Nebel an sich zu drehen und es sah so aus, als würden wir mitten in einem Wirbelsturm fliegen. Langsam verflüchtigte sich der Nebel wieder und wir standen mitten auf einer großen Scheibe aus Stein, mitten in einem großen Wald mit vielen bunten Blumen, Elbenhechten flog in schwärmen an uns vorbei. Elbenhechten waren so änlich wie Amseln, aber mit ganz bunten Federn und fühlern. Und da huschte auch schon ein Vilikula vorbei. Vilikula sahen eigentlich so aus wie Rehe, waren aber etwas kleiner und hatten haupsächlich rotbraunes Fell, das mehr so ins Rote ging. 

,, Du meine Güte, Alexandra,  Jessmin!" rief eine vertraute Stimme. Oma. Sie kam gerade angeflogen, gefolt von Ben, meinem Opa und Luna und Kandina, meinen zwei Cousinen. Zwillinge und sie waren fünf Jahre alt. Sie hatten schon alle ihre Flügel, auch die Zwillinge. Da ich nur eine halbe Fee war, bekam ich meine Flügel erst mit Sechszehn, das war bei allen Halbfeen. Das Gen wurde immer weitergegeben, also wenn ich ein Kind mit einem Menschen bekommen würde, wäre es trotzdem eine Fee, wenn auch wieder nur zur Hälfte. Oma nahm Mom sofort in die Arme und ich lies mich von Opa in die Arme schließen, dann nahm ich Oma in den Arm und ganz zum Schluss stürzten sich Luna und Kandina auf mich.

,, Wo ist Daniel?" fragte Oma mit breitem lächeln. Ich lächelte zurück, auch wenn mir immer noch nicht nach lächeln zumute war.

,, Er ist zu Hause geblieben, er muss morgen Arbeiten." sagte Mom und wir machten uns auf den Weg ins Tal. Mir zu liebe gingen wir zu Fuß, aber das war für sie auch nicht weiter schlimm, da die Wälder hier wunderschön waren. Voller Farben; natürlich ganz viel grün aber auch blau und rosa und rot, braun und orange und lila und dann noch die ganzen Tiere und Pflanzen, die es auf der Erde nicht gab.

,, Und, Alex, schon den richtigen gefunden?" fragte Oma und grinste mich mit ihren grübchen an. Und da fing ich an zu weinen und umfasste Automatisch den Anhäger, den Jake mir geschenkt hatte. 

Im Tal der Feen (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt