Hermines Kopf dröhnte, als sie ihre Augen am nächsten Morgen die Augen aufschlug. Das helle Sonnenlicht – das sonst nie so hell durch das kleine Fenster schien – strahlte mitten in ihr Gesicht, sodass sie ihre Augen zusammenkneifen musste, um keine Schmerzen zu haben. Vorsichtig setzte sie sich auf, was eine schlechte Entscheidung war, denn ihr wurde sofort speiübel. Schnell rannte sie ins Bad, musste sich aber nicht übergeben. Sie hörte ein leises Lachen von draußen – Malfoys Lachen.
Mit grauenvoll schwerem Kopf stand Hermine auf und schlürfte wieder ins Zimmer, wo sie das erste Mal an diesen Tag Malfoy sah.
„Noch nie einen Kater gehabt, was Granger?", feixte der Junge abfällig, während er sich ein Smaragdgrünes T-Shirt über seinen nackten Oberkörper streifte.
„Doch", murmelte Hermine und legte sich langsam wieder ins Bett, „kannst du bitte leiser reden?"
Malfoys Lachen wurde lauter und er meinte: „Dein anderer Kater war doch sicherlich nach den Abend, bei dem ich dir den Knutschfleck verpasst habe, nicht?"
Hermine formte ihre Augen zu Schlitzen. Sie hasste es, dass der Slytherin immer Recht hatte. Sie war halt nicht der Partygänger und Alkoholtrinker, was ziemlich untypisch für Leute in ihren Alter war, aber trotzdem hatte es immer jeder akzeptiert.
„An was erinnerst du dich noch?", fragte Malfoy und schaute sie mit seinen grauen Augen erwartungsvoll an.
„Äh", stammelte Hermine, während sie scharf nachdachte, „du hast mich von diesen ekeligen Typen gerettet und dann – äh – weiß ich nichts mehr.
Wie viel musste sie denn getrunken haben? Hermine ärgerte sich über sich selbst.
„An gar nichts mehr danach?", stocherte der Junge noch einmal nach.
„Ich würde auch gerne mehr wissen, aber hab keine Ahnung mehr, was passiert ist. Hab ich irgendwas Wichtiges verpasst oder warum fragst du?"
„Ach – ähm – ne, du hast nichts verpasst", meinte er und Hermine sah deutlich, dass er erleichtert war, aber über was?
„Ich geh zum Frühstück, du kannst ja noch hierbleiben und dein Kater ausschlafen", feixte er und lief fröhlich pfeifend aus den Raum.
Warum hatte er keinen Filmriss? Hatte sie wirklich so viel getrunken oder vertrug sie einfach nichts? Aber bevor Hermine noch länger darüber nachdenken konnte, fielen ihr wieder die Augen zu.
***
„Und wie wir deine Nacht so?", fragte Ginny Hermine, die sich gerade zu Legilimentik und Okklumentik setzte, mit einen Augenzwinkern.
„Ich weiß nicht", seufzte Hermine, während sie ihre Bücher rausholte und auf ihren Platz legte.
„Wie du weißt nicht?", kicherte Ginny, „War es etwa so schlimm?"
„Was meinst du?"
„Du weißt schon", flüsterte Ginny, als Malfoy reinkam, „du und Malfoy."
Malfoy, der sich neben Hermine setzte, legte ebenfalls unmotiviert seine Bücher auf den Tisch.„Was sollen wir denn gemacht haben, Ginny?", fragte Hermine flüsternd, da sie Malfoy sonst belauschen konnte, „ich habe keine Ahnung mehr, was ich gemacht habe nachdem dieser ekelige Typ mich geküsst hat – alles weg, ich weiß auch nicht."
„Oh ach so", meinte das Mädchen nachdenklich, „das erklärt jetzt so einiges."
„Stellen Sie bitte Ihre Gespräche ein!", unterbrach Mrs Whitfield das Gespräch der beiden.
„Frag Malfoy einfach selber einmal", sagte Ginny noch kurz, bevor sie sich zu Neville setzte.
Zum Legilimentik- und Okklumentikkurs waren nur drei Paare gekommen: Ginny und Neville, Ron und Hannah und sie und Malfoy; die anderen hatten schon genug Stress mit den anderen Kursen. Auch Malfoy wollte anfangs nicht in die beiden extra Kurse gehen, da man sie aber nur als Paar bestreiten konnte, überredete sie ihn so lang, bis er einstimmte.
Hermine drehte sich zu dem Jungen, der neben ihr saß. Was meinte Ginny mit frag Malfoy einfach selber einmal? Was sollte sie ihn denn fragen?
„Bald werden Sie soweit sein, dass Sie in die Gedanken anderer eindringen können und wenn wir das einmal richtig können, dann werden wir mit der Verteidigung weitermachen und als krönenden Abschluss werden Sie lernen mit ihren Partner über Gedankenbänder zu kommunizieren", fing Mrs Whitfield an zu reden, aber Hermine konnte nicht einmal den Versuch aufbringen zuzuhören. Einerseits dröhnte ihr Kopf immer noch total und andererseits überlegte sie lange, was Ginny damit meinen konnte.
***
„Ist gestern irgendetwas gewesen, das ich wissen sollte?", fragte Hermine nach stundenlangem Grübeln darüber, ob sie fragen sollte oder nicht, als sie dann endlich mit Malfoy allein im Zimmer war.
„Was soll denn gewesen sein?", antwortete Malfoy mit einer Gegenfrage – so etwas wahr total unerträglich - seinen Blick nicht von den Hausaufgaben abwendend. Aber Hermine nahm wahr, dass er seine Adlerfeder eindeutig fester umpackte. Es gab also etwas, das sie wissen musste.
Das Mädchen setzte sich in ihrem Bett auf und klappte das Zaubertrankbuch zu.
„Was ist das letzte, das du weißt?", wollte Malfoy wissen, während sein Blick immer noch fest auf das Pergament geheftet war, aber er hatte aufgehört zu schreiben.
„Dieser ekelhafte Typ hat mich geküsst und du hast mich vor ihm gerettet und dann ist da nichts mehr, gar nichts – das hatte ich noch nie. Ich hab nicht einmal die leistete Ahnung, was danach passiert ist", sagte sie und raufte sich wieder durch die Haare.
„Es gibt auch nichts mehr zu wissen", meinte er knappt und klappte das Buch zu, sein Blick immer noch demonstrativ weg von Hermine gerichtet. Warum machte er das eigentlich immer? War es seine Art und Weise zu zeigen, wie wenig man einen wert war? Auf jeden Fall war es unerträglich.
„Aber Ginny meinte, dass-", begann sie, aber Malfoy unterbrach sie: „Deine liebe Ginny sollte einmal ganz leise sein, sie war es, die das Zeug angeschleppt hat."
„Was denn für Zeug?", fragte Hermine verwirrt; es ergab keinen Sinn! Warum redeten alle in Rästseln?
„Granger", meinte er wieder mit seinem typischen wie-dumm-bist-du-eigentlich-Unterton, „checkst du eigentlich überhaupt irgendetwas?"
Hermine formte ihre Augen zu Schlitzen, die Malfoy fest im Blick hatten. „Wie soll ich auch etwas verstehen, wenn mir niemand sagt, was Sache ist", fauchte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Konnte ihr nicht einmal irgendjemand sagen, was Sache war?
„Es gibt Sachen, die du nicht verstehst oder wissen solltest, Granger. Und das ist eine dieser Sachen, die dich nichts angehen."
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The Dreamteam?! ~Dramione
FanfictionAlle, die bei der Schlacht um Hogwarts mitgekämpft haben, dürfen eine Aurorenausbildung anfangen. Hermine und ihre Freunde beschließen, dies auch zu machen, dumm nur, dass ein gewisser Slytherin das auch macht. Und noch dümmer, dass Hermine ausgerec...