Kapitel 15: Zusammen ist alles einfacher

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„Name?", fragte die Frau am Empfang.

„Granger, Hermine", antwortete Hermine.

„Setzten Sie sich, Sie werden aufgerufen."

„Wohin müssen wir jetzt?", fragte Malfoy ganz nervös und hibbelig.

„Da in den kleinen Warteraum", meinte Hermine mit einem Lächeln im Gesicht, da es einfach zu lustig war, wie nervös Malfoy darüber war, das erste Mal sie beim Frauenarzt zu begleiten.

Vorsichtig öffnete der Junge die Tür und die beiden gingen zusammen in den kleinen Raum mit ungefähr zehn Stühlen.

„Setz dich einfach", flüsterte Hermine ihm zu, „sowie die anderen."

Eine andere – etwas jüngere Frau – saß allein da und ein Paar, die Frau war hochschwanger, unterhielten sich leise in einer Ecke.

„Nimm dir eine dieser Zeitungen", sagte Hermine, als sie an den Zeitungsständer vorbei liefen, „das machen alle."

Und als sie sich setzen sah Hermine, dass Malfoy sich eine Frauenzeitung genommen hatte.

„Malfoy, das ist eine Frauenzeitung", flüsterte sie ihm zu.

„Sag das doch früher", meinte er kopfschüttelnd, aber man sah deutlich, dass er etwas rot geworden war.

Schnell steckte er die Frauenzeitung – auf der Muggel Klatsch und Tratsch auf der Titelseite war – zurück und nahm sich eine andere Tageszeitung. Als er sich wieder neben Hermine auf einen der Stühle setzte, fragte er: „Und was soll ich machen, wenn du aufgerufen wirst?"

„Du folgst mir einfach", meinte Hermine amüsiert darüber, dass Malfoy so viel Angst hatte.

„Und was ist daran jetzt so lustig?", fragte er eingeschnappt.

„Weil es einfach lustig ist, wie viele Gedanken du dir machst", sagte Hermine, doch bevor Malfoy etwas antworten konnte, sagte die Empfangsdame von vorhin: „Granger, Hermine bitte in Raum 5!"

„Komm schon", meinte Hermine und zog Malfoy aus dem Wartezimmer, durch den weißgestrichenen Flur, in das Zimmer 5.

„Was ist das denn?!", kreischte Malfoy beinahe, als sie den Raum betraten, „Ist das sowas wie ein Folterinstrument?!" Sein zitternder Zeigefinger deutete auf den typischen Frauenarztstuhl, der wirklich beängstigend aussah.

„Keine Angst", beruhigte Hermine ihn kichernd und wuschelte ihn durch die Haare, „wir machen nur Ultraschal und ein paar andere Sachen."

„Ultra was?"

„Ultraschal, da macht man die Bilder, die du gefunden hast."

„Guten Morgen, Miss Granger", begrüßte sie Doktor Johnstone sie, der gerade durch die Tür reinkam, „wie ich sehe, haben sie jemanden mitgebracht."

Er hielt erwartungsvoll die Hand vor Malfoy, der sie verunsichert schüttelte.

„Und wer sind Sie?", fragte Doktor Johnstone.

„Draco Malfoy", stellte er sich vor.

„Schön Sie kennen zu lernen"; meinte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht, „wollen wir dann beginnen?"

Langsam setzte Hermine sich auf den Stuhl und zog ihr T-Shirt etwas weiter hoch. Malfoy stand immer noch nervös neben ihr.

„Welche Woche sind Sie jetzt?", wollte Dokotor Johnstone wissen, während er das kühle Gel auf ihren Bauch verteilte.

„Die 19", meinte Hermine.

„Das denkt man bei dem kleinen Bauch fast gar nicht, aber das hat nichts zu heißen. Wollen Sie das Geschlecht wissen, wenn wir es erkennen?"

Und während sie „nein", sagte, antwortete Malfoy gleichzeitig „ja".

Doktor Johnstone lachte leicht und er meinte: „Sie sind ja ein süßes Paar!"

„Wir sind kein Paar", sagten sie sofort im Chor und noch einmal lachte Dokotor Johnstone über die beiden und entgegnete: „Und trotzdem wollen Sie zusammen ein Kind großziehen? Ziemlich mutig in Ihren jungen Alter, meinen Respekt haben Sie. Wenn sie mir die Frage erlauben: Wie alt sind sie?"

„Hermine ist 19 und ich bin 18", antwortete Malfoy, wobei man deutlich hörte, dass er nicht mehr so unsicher war, wie davor.

„Dann sind Sie ja selber noch fast Kinder", seufzte er, während er mit dem Ultraschal begann, „wenn Sie Hilfe brauchen, können Sie sich gerne bei Mrs Coyle – das ist die Empfangsdame – informieren. Es gibt einige junge Eltern, die auch Hilfe benötigen und selbstverständlich wird der Staat Sie unterstützen. Und außerdem können Ihre Eltern Ihnen ja sicher auch helfen."

„Das bezweifeln wir", meinte Hermine etwas bedrückt, aber der Arzt fragte zu ihrer Erleichterung nicht mehr nach.

Ein paar Minuten guckte sich Doktor Johnstone die Bilder an und sagte nicht, dann meinte er: „Wollen Sie jetzt das Geschlecht wissen, oder nicht?"

„Also ich will ich es nicht wissen", sagte Hermine, sagte aber dann zu Malfoy gewandt: „Aber wenn du es wissen willst, kann ich dir die Ohren zuhalten."

„Ja ich würde es gerne wissen", sagte er mit einem Grinsen im Gesicht.

***

„Und du weißt es wirklich?", fragte Hermine Malfoy, als sie nach dem Arztbesuch bei McDonalds waren.

„Natürlich", sagte er und biss in einen Big Mac rein.

„Bist du zufrieden?", wollte Hermine wissen, während sie einen Schluck aus ihrer Fanta nahm.

„Sogar sehr", meinte er mit einem leichten Lächeln, „das Essen hier schmeckt echt gut."

„Fast Food schmeckt allen", entgegnete Hermine kichernd, „du findest wohl doch gefallen an der Muggelwelt, was?"

„Es ist auf jeden Fall besser, als ich es erwartet habe."

„So gut, dass du auch in der Muggelwelt leben würdest?"

Er hörte auf zu kauen und fragte verwirrt: „Wie meinst du das?"

„Na ja, irgendwo müssen wir das Kind ja großziehen, oder?"

„Und du denkst, dass wir dann einfach irgendwo zusammen hinziehen wie ein Paar und das Kind großziehen, oder?"

„Nein, ich dachte mir, dass wir eine WG machen und einfach das Kind zusammen aufziehen. Zwar sagen wir ihm oder ihr, dass wir die Eltern sind, aber halt nicht zusammen."

„Und du glaubst das würde funktionieren? Du glaubst wir würden uns nicht nach einer Woche umbringen?"

„Wir haben ja so fünf Monate geschafft und in einer Wohnung haben wir genug Platz um uns aus dem Weg zu gehen."

„Ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen", meinte er und stand auf, um das Tablett mit den ganzen Müll in einen der dafür bestimmten Wagen zu stellen, „komm wir müssen langsam los."

The Dreamteam?! ~DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt