16.12.2017

402 22 0
                                    

Müde starre ich auf das Heft vor mir. Die Wörter verschwimmen immer wieder vor meinen Augen, selbst heftiges Zwinkern hilft nicht mehr.

Scheiß Praktikum!
Scheiß Schulhefte!
Alles scheiße!

Wer kommt auch auf die tolle Idee Lehrer zu werden? Welcher Idiot denkt sich 'Hach ich bin grade mit der Schule fertig, aber 12 Jahre Stress reichen mir nicht. Ich mach's mein ganzes Leben!'? Den ganzen Tag mit nervigen Kindern arbeiten, die die selben dummen Fragen stellen wie man selbst damals. Kann man eigentlich als "gesund" bescheinigt werden, wenn man so geisteskranke Gedanken hat wie: "Ich werde Lehrer! Ich versaue Kindern das Leben!"
Um zu der Anfangsgestellten Frage zurückzukommen, welcher Idiot so denkt:

Ich!

Ich entscheide mich dazu Lehrerin zu werden und warum?
Keine Ahnung.
Nein Spaß. Eigentlich finde ich den Beruf sogar toll. Jedoch macht mich der Gedanke verrückt, dass ich täglich mit meinen alten Lehrern zusammen hocke. Mit meiner Mathelehrerin über die Wirtschaftsprobleme zu reden oder mit Herrn Ludwigs über alte Zeiten zu lachen.. Da kann man schon mal Albträume bekommen. 
Allerdings besteht das Praktikum an meiner Schule aus folgenden Sätzen: "Kannst du das eben mal kopieren gehen?" oder "Wie wäre es, wenn du die Pausenaufsicht übernimmst?"
Argh! 
So habe ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Auch dachte ich nicht, dass es so schwer sein wird die Praktikumsmappe auszufüllen. 

Hände legen sich auf meine Schultern und Lippen berühren meinen Hals. "Schatz du musst ins Bett gehen." Ich lehne mich gegen Alexandras Brust, die sich langsam senkt und hebt. "Nein. Ich muss das nächste Woche abgeben Alex.",murmle ich, da fängt sie an ihre Hände in runden Bewegungen auf meinen Schultern zu bewegen. "Du bist total verspannt. Komm bitte. Schlaf etwas. Morgen früh arbeiten wir zusammen daran okay?" Ich spüre wie sie mir einen Kuss auf den Haaransatz haucht, doch energisch schüttle ich den Kopf. "Soll ich dir sagen was ich dir zu Weihnachten schenke?" Sofort springe ich auf, der Stuhl kippt zu Boden mit einem Krachen. Verdammte Neugierde! 
Lachend zieht mich Alexandra in das weiße Schlafzimmer, in wessen Mitte das große Bett steht und somit den größten Platz beansprucht. Rechts neben dem Bett steht der Spiegelschrank, den wir von meinem Vater geschenkt bekommen haben. Direkt über dem Bett ist ein Fenster, vor welchem die mintfarbenen Vorhänge zugezogen wurden. Dennoch scheint der Mond leicht durch die Lücken auf das Bett, spielt auf dem Laken. Da ich zu müde bin um zu protestieren, lasse ich zu, dass Alexandra mich auf meine Bettseite drückt. "Gute Nacht Baby.",flüstert sie noch, ehe sie das Licht ausknipst.

"Du sagst mir nicht was ich bekomme oder?"

Weihnachtszauber || girlxgirl AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt