Kapitel 3

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Kapitel 3    

„Herein!“

Seth öffnete die Tür und wir betraten ein, mit hellen Holzpanelen ausgelegtes, Zimmer. Die eine Wand bestand aus einem einzigen riesigen Panoramafenster, die anderen Wände waren pastellfarben gestrichen. An einer Längsseite des Raumes war ein gigantisches Bücherregal angebracht, in dem sich einige Schätze zu befinden schienen. In der Mitte des Raumes stand ein antiker Schreibtisch, dahinter saß ein Mann. Vielleicht sollte ich nebenbei erwähnen, dass es ein unglaublich gutaussehender Mann war. Er hatte helles weißblondes Haar, blasse Haut und dunkle Augen. Er musste noch sehr jung sein, strahlte aber eine unheimliche Lebenserfahrung aus.

„Hallo Carlisle.“, begrüßte mein Begleiter ihn. Ich merkte wie meine Lippen sich kräuselten. DAS war Edwards Adoptivvater?! ‚Ich glaub ich spinne! ‘, dachte ich vollkommen perplex.

„Carlisle, das ist Claire, Claire das ist Carlisle.“, stellte Steh uns vor und wedelte dabei gelangweilt mit der Hand zwischen uns hin und her. 

„Guten Tag, Claire. Was kann ich für dich tun?“, fragte Carlisle freundlich mit seiner melodischen Stimme. Ich öffnete den Mund um zu antworten, doch ich bekam keinen Ton heraus. Ich musste aussehen wie ein Fisch auf dem Trockenen, den Mund zum Sprechen halb geöffnet…Schließlich räusperte ich mich und siehe da, meine Stimme kehrte zurück.

„Ehm…hallo…also Guten Tag.“, stotterte ich etwas hilflos. Ich überlegte immer noch krampfhaft wie es sein konnte, dass so ein heißer junger Mann gleich sechs pubertierende, nervtötende Teenager bei sich aufnahm.

Sichtlich genervt mischte sich Seth ein und antwortete auf Carlisle’s Frage.

„Sie hat sich die Hand verletzt und dabei geschrien wie am Spieß, da dachte ich du siehst es dir besser mal an.“

Verärgert blinzelte ich ihn an. Dem ging’s wohl etwas zu gut!

„Moment mal! Hast du nicht schon wieder einen wichtigen Teil vergessen?!“

Seth zuckte desinteressiert mit den Schultern und wandte sich von mir ab. Carlisle schien zu merken, dass eine gewisse Anspannung zwischen uns herrschte und bat mich hastig näher zu treten, damit er meine Hand begutachten konnte. Er betastete sie sehr vorsichtig mit seinen kalten Händen und trotzdem zuckte ich zusammen.

„Mmmh… das sieht gar nicht so gut aus.“, murmelte er. „Das scheint sogar ein Doppelbruch vorzuliegen. Wie hast du das denn geschafft?“

„Ich habe den lieben Seth verhauen.“, antwortete ich selbstgefällig und sah drohend zu diesem hinüber. Carlisle schmunzelte und hob eine Augenbraue.

„Tja, Seth hat einen  ziemlichen Dickschädel.“

„Ja, das habe ich auch schon zu genüge erfahren…“

Ich spürte Seth’s strafenden Blick auf mir und biss mir auf die Lippe um nicht zu lachen. Wie einfach es war ihn auf die Palme zu bringen. Der diabolischen Seite in mir machte es sogar mächtig Spaß sich mit ihm zu streiten. Der junge gutaussehende Arzt, der immer noch meine Hand begutachtete interpretierte meinen Lippenbeißer jedoch anscheinend anders.

„Oh Verzeihung, ich wollte dir nicht noch unnötig Schmerzen bereiten!“, entschuldigte sich Carlisle sofort. „Ich gipse dir die Hand ein, es scheint ein glatter Bruch zu sein, der dürfte innerhalb von ein paar Wochen verheilt sein.“

Als Edwards und Renesmees Adoptivvater begann meine, bereits beträchtlich angeschwollene Hand einzugipsen, sah ich aus den Augenwinkeln, wie Seth zur Tür ging und sie geräuschvoll hinter sich zuzog. ‚Spinner. ‘, dachte ich abfällig und konzentrierte mich wieder auf meine schmerzende Hand.

Last Moment - Bis(s) zum letzten AugenblickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt