„Ist es noch weit?" Die junge Arzthelferin lief neben mir her. „Du wolltest mitkommen, also beschwer dich nicht." Sie nervt mich! Wir liefen weiter die Straße entlang. „Also, dein Name ist Luca, richtig?" Ich guckte zu ihr hinüber. „Da hat ja jemand gut aufgepasst.", meinte ich nur. Sie lachte neben mir. „Mein Name ist übrigens Kiana.", meinte sie immer noch lächelnd. Ich zog eine Augenbraue hoch. Das war aber mal ein ungewöhnlicher Name. „Das ist hawaiianisch.", sagte sie leise. Ich nickte nur. Was sollte ich dazu auch schon sagen.
Ich bog in eine schmale Gasse ab. Kiana lief einfach an ihr vorbei. Ich seufzte. „Hey!", rief ich. Sie kam mir entgegengelaufen. „Tut mir leid, du warst auf einmal weg.", sagte sie entschuldigend. Ich drehte mich um und lief weiter. „Ich bin hier noch nie lang gelaufen." Ich seufzte. „Irgendwann ist immer das erste Mal." Kiana fing an zu lachen und ich musste auch lachen. „Na komm, lass uns weitergehen." Sie nickte. Wir gingen weiter durch die Gasse.
Plötzlich sah ich einen Schatten am Ende der Gasse. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich zog Kiana hinter mich und ging langsam auf den Schatten zu. „Luca, was ist los?" Kiana klang etwas ängstlich. Mit einer schnellen Bewegung sprang ich auf den Schatten zu. „Ah!" Ich hörte einen Schrei. „Hey Luca, was soll der Scheiß, ey!" Die Person lag auf dem dreckigen Boden und ich über ihr. Ich ließ ihn los. „Was tust du hier Nœl?" Ich ließ ihn los. Ich mochte Nœl nicht. Er war einer von den Menschen, die alles für ihren Vorteil machten und sogar ihre Freunde verraten würden. „Das gleich könnte ich dich fragen." Nœl grinste und guckte hinter mich. „Wer ist deine kleine Freundin?" Er wollte sich an mir vorbei drücken, doch ich hielt ihm an seinem übergroßen Pulli fest. „Lass es.", meinte ich grob. Er riss sich von mir los. „Was denn los mit dir, Luca." Nœl grinste. „Ich möchte doch nur mit deiner kleinen Freundin reden. Wie heißt sie denn?" Keine Namen, dachte ich mir nur. Ich sagte den erst besten Namen der mir einviel.
„Lucy."
„Kiana."
Sagte sie gleichzeitig mit mir. Ich verkrampfte mich sofort. Warum gab es so viele Menschen, die ohne zu zögern wildfremden Personen ihren Namen verraten?Nœl lachte. „Luca, Luca, Luca." Ich guckte über die Schulter zu Kiana. Sie verstand natürlich gar nichts. „Nick wird es sehr interessieren, dass du eine neue Freundin hast." Ich riss die Augen auf, nahm Nœl am Kragen und drückte ihn gegen die staubige Hauswand. „Luca!", schrie Kiana hinter mir, doch das war mir in diesem Moment egal. „Du wirst Nick gar nichts verraten, verstanden?" Nœl grinste mich nur an. „Was hält mich davon ab?" Wütend schlug ich ihm mit der Faust ins Gesicht. „Oh Gott!", rief Kiana. Sie lief auf mich zu. Blitzschnell drehte ich mich zu ihr um. „Bleib. Da. Stehen." Sie befolgte meinen Befehl und rührte sich nicht.
Ich ließ Nœl los. Er holte einmal tief Luft und entfernte sich zwei Schritte von mir. Ich kramte in meiner Hosentasche nach einem Plastikpäckchen und hab es ihm. „Du erzählst es niemanden, verstanden?!" Ich warf ihm das Päckchen mit dem grünen Inhalt entgegen. Er fing es auf. Nœl nickte, drehte sich um und ging.
Ich ließ die Luft aus meinen Lungen entweichen, die ich unbewusst angehalten hatte. Ich ließ mich an der dreckigen Wand hinuntergleiten. Kiana setzte sich neben mich. „Was war das?" Ich guckte zu ihr hinüber. Ihr machte es nichts aus, dass sie auf dem dreckigen, nassen Boden saß. „Willkommen in meiner Welt.", flüsterte ich ihr zu.
Ich merkte gar nicht wie eine Träne mir über die Wange kullerte. Schnell wischte ich sie weg. Warum weine ich heute so oft? „Wir gehen gar nicht zu dir nach Hause, oder?" Ich schüttelte den Kopf. Sie schluckte. „Du hast gar kein zuhause, oder?" Ich guckte auf den Boden, die Straße. „Genau hier wo ich sitze. Das ist mein zuhause.", flüsterte ich bedrückt. Warum tat ich das? Warum war ich so offen ihr gegenüber. Kiana neben mir machte plötzlich etwas, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Sie nahm mich in den Arm. Ich verkrampfte mich erst, doch dann ließ ich es zu und umarmte sie auch. „Danke.", flüsterte ich ihr leise ins Ohr. Ich drückte sie noch einmal fest und ließ sie dann los.
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Streetlife. Die Straße gewinnt immer!
FanfictionNick hat Kira gebrochen und auch Tom scheint daran nichts ändern zu können. Er versucht alles um ihr Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Langsam findet Kira wider zu sich selbst. Tom hat es geschafft. Sie ist wieder die alte, doch er hat mehr vor. Nä...