Achtzehn

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Als ich aufwachte war Tom wieder verschwunden. Das war ja klar. Ich kann es ihm auch nicht verübeln. Ich weiß ja wie Nick drauf ist. Trotzdem habe ich Angst um ihn. Ich weiß nicht was Nick jetzt mit Tom anstellen wird.

Ich gucke mich einmal im Zimmer um. Wo ist Luca eigentlich? Genau in diesem Moment geht die Zimmertür auf und ein glücklicher Luca betritt den Raum. „Was ist denn mit dir los? Und wo warst du überhaupt?" Luca bleib mitten im Raum stehen, so als würde er sich erwischt fühlen. „Oh Kira, also ich...ich war..." Ich stand auf. „Ja?" Er schluckte einmal. „Ich war bei Kiana.", sagte er dann leise und wurde rot. Warte was Luca wird rot? Hatte er sich etwa verleibt? Also nett war Kiana ja schon aber verliebt? Ich lächelte ihn vielversprechend an. „Nein, denk nicht mal daran es auszusprechen!", warnte mich Luca doch ich lachte nur. „Luca ist verliebt." Ich lachte und tanzte um ihn rum. Das muss sicher albern aussehen. Als mir das in den Sinn kam bleib ich stehen. Wir beide lachten. „Naja. Vielleicht.", gab er zu.

Ich nahm ihn in den Arm. „Das ist so schön! Sie mag dich total." Luca riss die Augen auf. „Echt?" Meint er das wirklich ernst? „Ja, natürlich.", versicherte ich ihm. Luca strahlte über das ganze Gesicht. Ja, er war sowas von verliebt.

Schnell zog ich mich an und verließ gemeinsam mit Luca das Haus. Auf der Straße war es kühl, aber es hatte aufgehört zu schneien. Luca und ich machten uns auf den Weg zur Lagerhalle um den Stoff abzuholen und zum Bahnhof zu gehen. „Du Luca?", frage ich leise, als wir die Kisten nach den richtigen Drogen durchsuchten. „Ja?" Er drehte sich nicht zu mir um, sondern suchte weiter. „Wir wissen wie wir den Boss überlisten können." Luca drehte sich schnell zu mir um. „Wir räumen die Lagerhalle leer. Dann muss er herkommen und sich alles angucken." „Kira, das ist genial!" Ich strahlte.

Als wir uns die Taschen vollgepackt hatten gingen wir zusammen in Richtung Bahnhof. Wir stellten uns zusammen an ein Gleis. Zusammen verkauften wir den Stoff und überraschender Weise gab es heute mal keinen Ärger mit Kunden.

Luca neben mir stolperte immer vom einen auf den anderen Fuß. Ich seufzte als ich es nicht mehr aushalten konnte. „Luca, was ist denn los?", fragte ich vielleicht etwas zu zickig und angepisst, denn er warf mir einen mahnenden Blick zu. Ich seufzte. „Hallo, bitte?" Luca guckte mich an. „Ich... ich habe Kiana versprochen mit meiner Mutter zu reden." Oh! „Und jetzt weiß ich nicht wie und wann." Ich verstand ihn. Er war einfach aufgeregt! „Dann geh doch. Ich schaff das auch alleine hier." Luca schaute auf seine Füße. „Und dann. Ich weiß doch gar nicht ob sie Zeit hat?" So eine beschissene Ausrede hatte ich ja schon lange nicht mehr gehört! „Luca, du bist ihr Sohn. Sie wird sich die Zeit nehmen müssen." Und das wusste Luca auch. Er nickte. „Los, geh." Ich nickte ihm aufmunternd zu. „Okay." Er drehte sich um und lief die Treppe zum Bahnhof hinunter.

Schnell lief ich die Treppen zum Bahnhof hinunter. Kira hatte Recht. Ich musste mit meiner Mutter reden und mich aussprechen. Das hatte ich Kiana versprochen und ich hielt immer meine Versprechen. Irgendwie hatte ich mir das auch versprochen. Für ein Ruhiges Gewissen.
Mit schnellen Schritten lief ich in Richtung Krankenhaus.

Ich betrat die große Eingangshalle. „Luca!" Ich drehte mich bei der Stimme sofort um. Kiana stand vor mir in ihren weißen Arbeitsklamotten. „Kiana." Ich lächelte sie an. Stürmisch umarmte sie mich. „Dir geht es gut. Ich hab mir heute morgen Sorgen gemacht." Wie süß. „Ja, mir geht es gut. Ich musste nur los." Sie nickte. „Ich..." ich kratzte mich einmal am Hinterkopf. „Ich bin hier um mit meiner Mutter zu reden. Ist sie da?" Kiana lächelte mich an. „Natürlich, komm." gemeinsam durchquerten wir die Eingangshalle und bogen in einen der langen Flure ab. Vor der Tür meiner Mutter bleiben wir stehen. „Ich lass dich dann mal allein." Ich nickte. „Danke." Sie lächelte mich an. „Wenn etwas sein sollte, dann sag einfach Bescheid." Ich nickte. „Ähm und Luca?" Sie hielt inne. „Kommst du...also vielleicht heute Abend, wenn du willst..." Ich weiß nicht warum, meine Gefühle überrannten mich. Ich lief auf sie zu, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie. Sie war etwas überrascht, erwiderte dann aber. Außer Atem lösten wir uns voneinander. „Lass dein Fenster auf.", flüsterte ich gegen ihre Lippen. Sie nickte wie in Trance. Langsam drehte sie sich um und lief den Gang lang.

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