Schnell lief ich auf 'Tom' zu, kniete mich zu ihm runter. Er zitterte am ganzen Körper, schluchzte und weinte. "Hey." Ich versuchte ihm ruhig über den Rücken zu streichen. Sein ganzer Körper bebte.
"Es ist alles meine Schuld.", begann 'Tom' liese zu sagen. "Ich habe euch alle auf dem Gewissen." Bitte was? "Was? Wovon redest du?" "IHR WERDET ALLE WEGEN MIR STERBEN!", schrie er mich an, packte mich an der Schulter und schüttelte mich. Kurz danach sackte er wieder in sich zusammen. Doch dieses Mal blieb er still. Ich verstand gar nichts mehr.
"Wir...Ich..." Ich schwieg. Was sollte ich denn bitte sagen? 'Tom' saß zusammengesackt vor mir. Sein T-Shirt war klitschnass. Wahrscheinlich hatte er geschwitzt oder es hatte geregnet. Vor seinen Füßen hatte sich eine kleine Blutlache gebildet.
"Komm. Wir müssen deine Wunde sauber machen." Ich stand auf, doch 'Tom' bewegte sich nicht. Ich seufzte. "Ach, komm schon." Ich zog ihn an der Schulter hoch. Er stand auf und gingen zum Waschbecken. Nur das Licht der Straßenlaterne, welches durch das Fenster schien, beleuchtete das Zimmer. Auf dem Waschbecken lagen ein paar Tücher. Ich machte ein paar der Tücher nass und tupfte sie auf die Stirn von Tom. Er hatte dort eine kleine Wunde. "Warum hat Nick das gemacht?" 'Tom' schluckte. "Weil ich etwas verbotenes gemacht habe." Fragend guckte ich ihn an und hielt in meiner Bewegung inne. "Ich wollte mit jemanden aus meiner Familie Kontakt aufnehmen." Oh. Ich wusste gar nicht, dass das verboten war. Allerdings hatte ich es auch noch nie probiert.
Ich tupfte weiter auf seiner Stirn herum. Ich wollte irgendwas sagen, ihn irgendwie aufmuntern, doch dann kam mir ein Gedanke. Das hier ist nicht Tom und er hatte diese ganzen aufmunternden Worte nicht verdient, stattdessen schwieg ich weiter.
Er hatte endlich aufgehört zu bluten. Schnell entfernte ich mich von ihm und legte mich wieder auf die Matratze. Ich wollte nur noch schlafen...
Ich schug die Augen auf, merkte wieder wie mich jemand an der Hüfte festhielt. Ich schob seine Hand weg. Schnell stand ich auf. 'Tom' tat es mir gleich. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er wach war.
Während er aufstand, stöhnte er einmal schmerzhaft auf. "Vielleicht solltest du heute hier bleiben.", schlug ich vor. Wir wussten beide wie dumm diese Idee war. Nick würde es nie erlauben. Er wollte nur das Geld. 'Tom' brauchte also gar nicht auf meine Frage zu antworten. Dass tat er auch nicht.
Wir machten uns also beide fertig wurden wieder von Nick beim Bahnhof eingeteilt und machten uns dann auf den Weg. Erst zum Fabrikgelände und dann zum Bahnhof.
"Ich habe mich heute Nacht gar nicht bei dir bedankt.", sagte 'Tom' als wir auf dem Gleis angekommen waren. Ich schwieg. "Also danke.", fuhr er fort. Ich nickte nur. Was sollte ich auch sagen? Danach passierte nichts mehr. Wir gingen einfach unserer 'Arbeit' nach.
Immer Mal wieder wurde 'Tom' von irgendwelchen Kunden ausgefragt, so wie gestern. Warum er zurück sei und so ein Zeug. Alles in mir schrie! Er war nicht zurück! Das hier vor uns ist nicht Tom. Tom ist bei Bill! Er würde ihn nie für mich alleine lassen! So wichtig war ich für ihn nicht!
Auf dem Weg nach Hause wurde es ziemlich kühl. Und dann fing es plötzlich wieder an zu schneien. "Das wird wirklich ein sehr häftiger Winter!", meinte 'Tom' und zog seine Jacke etwas änger um seinen Körper. Ich tat es ihm gleich. Ja, da hatte er Recht.
Als wir in unserem Zimmer angekommen waren, war draußen schon das reinste Chaos ausgebrochen. Es hatte in einer guten halben Stunde so viel geschneit wie seit Jahren nicht mehr. Auf dem Weg hatten 'Tom' und ich sogar einen Autounfall gesehen. Das Auto war einfach auf die Kreuzung gerutscht und der Bus gleich hinterher.
Ich guckte aus dem Fenster. Und nun ging gar nichts mehr. An den Straßenrändern, auf den Gehwegen war meterweise hoher Schnee. Auf den Straßen war es glatt, die Autos fuhren nur in Tempo 20 durch die Gegend und die Streufahrzeuge kamen nicht wirklich hinterher.
Ja, wir hatten wirklich richtig Winter. Trotzdem mussten 'Tom' und ich morgen arbeiten gehen. Und das bei diesem Wetter.
Na super...
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Streetlife. Die Straße gewinnt immer!
FanficNick hat Kira gebrochen und auch Tom scheint daran nichts ändern zu können. Er versucht alles um ihr Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Langsam findet Kira wider zu sich selbst. Tom hat es geschafft. Sie ist wieder die alte, doch er hat mehr vor. Nä...