Stur

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Evelyn POV

Es konnte nur er sein. Es war in seinem Gesicht geschrieben dass er mich ebenfalls erkannt hatte. Wie aus Zufall fielen meine Augen auf ihn. Er stand ganz hinten, neben dem Ausgang. Kurz sah er mich an, dann drehte er sich um und verschwand durch die Tür der Sporthalle. Am liebsten würd ich ihn sofort nachlaufen,fragen was dies sollte, warum ich ihn ausgerechnet hier wiedersehe.

Ich setzte mich wieder auf meinen Platzt, sah zur Tür und dann zu unserem Direktor. Er war gerade Mal bei dem Buchstaben F. Keiner würde bemerken, dass ich weg war. Nur ein paar Minuten, ein paar Fragen und ich war wieder rechtzeitig hier.

Ohne groß darüber nach zu denken,verschwand ich durch die Hintertür ohne große Aufsehen zu erregen. Ein paar meiner Klassenkamaraden blickten mir verwirrt hinterher doch dies könnte mir gar nicht genug egal sein.

Wenn er abhauen wollte,müsste er durch den großen Parkplatz, dies hieß dass ich,wenn ich schnell genug war, ihn noch erreichen würde bevor er wieder hokus pokus mäßig verschwand.

Die Sonne war gerade dabei unter zu gehen als ich den Parkplatz erreicht hatte. Ich bemerkte wie sich eine Gestalt zwischen all den geparkten Autos bewegte.

Dies müsste er sein.

"Hey!"rief ich. Er drehte sich gar nicht um,sein Gang würde schnelle, doch ich hielt mit seinem Tempo mit.

"Hey jetzt halt doch an! Ich Fresse dich doch nicht auf!"

Und tatsächlich,seine Schritte wurden langsamer bis er anhielt.

Geht doch. Überraschenderweise.

Als ich ihn erreicht hatte,drehte er sich zu mir um.

"Was?"seine Stimme eindringlich. Er hielt seine Arme vor seiner Brust und sah mich an.

Mir schwirrten fragen im Kopf und ich wusste nicht mit welche Rich anfangen sollte.

"Wie heißt du?"

Mir schien dass dies eine gute erste Frage war.

"Hör zu, ich muss los und du musst wieder rein."

"Ich gehe auch gleich wieder rein. Ich will dir nur ein paar Fragen stellen. Du warst an den Tag so schnell weg. Mein Bruder,er ist seit dem Tag verschwunden. Er ist nicht der einzige den sie mitgenommen haben. Vielleicht weißt du dazu was."

Er sagte nichts sondern sah sich um,dann zog er mich mit sich.

"Hey was soll das?!"

Er öffnete die Beifahrertür eines alten schwarzen Autos und schob mich rein. Er selber setzte sich auf den Fahrerplatz und sah mich an.

"Ich weiß absolut nichts darüber. Ich hab dir nur geholfen da raus zu kommen."

"Du lügst. Du wusstest etwas."

Plötzlich kam mir ein Gedanke.

"Du bist einer von ihnen,oder?"

Er runzelte die Stirn. "Hätte ich dir dann geholfen da raus zu kommen?"

"Ich weiß nicht. Vielleicht ist das nur Fasade." meinte ich und sah mich im Wagen um. Alles war sauber. Keine eigenen Sachen.

"Bist du mir hinterher gerannt um mich zu beschuldigen?"fragte er und sah mich an. Seine braunen Augen waren kalt und brannten sich gefährlich in meine.

Ich schüttelte den Kopf.

"Ich wollte einfach wissen ob du etwas gesehen hast. Ich gebe es zu, es war vielleicht nicht die beste Idee dich jetzt einfach abrupt darauf an zu sprechen,Aber ich habe dich seit dem Tag nicht mehr gesehen und mein Leben hat sich um 380 Grad gewendet. Mein Bruder ist weg,ich weiß nicht wo er ist oder ob er je wieder zurück kommt. Ich weiß nicht mal ob er noch lebt. Und wenn du mir irgendetwas sagen könntest was mir helfen könnte,wäre ich dir sehr dankbar."

Er schien zu überlegen und verzog seine Miene. Sein Blick direkt auf mich gerichteet als würde er abwegen ob er mir etwas sagen sollte oder nicht.

"Bitte" fügte ich meiner kleinen Rede noch hinzu.

"Ich weiß selbst nicht viel darüber."er atmete aus und fuhr sich durch die kurzen Haare.

" Ich war an dem Tag da,da ich erfahren habe, dass sie dort wahrscheinlich als nächstes überfallen wollten. Ich war mir nicht sicher wann und wie viele es sein würden. Doch anscheinend sollte es eine große Sache werden. Im Haus waren mehr als die Hälfte der ganzen Gang."

"Woher hast du diese Informationen bekommen? Und warum hast du niemanden etwas gesagt."

"Diese Fragen kann ich dir nicht beantworten" er schüttelte den Kopf.

" Das ist alles was ich dir an Information geben kann. Tut mir leid."

Und es schien ihm wirklich leid zu tun.

"Du solltest jetzt wieder rein."meinte er.

Ich hätte um ehrlich zu sein gerne mehr aus ihm herausbekomm. Enttäuschung entfuhr mich. Ich hätte mir zu viel erhofft.

"Du weißt es geht hier um Menschenleben. 7 junge Menschen wurden mitgenommen."

"Ich weiß das"

"Und trotzdem willst du mir nicht helfen."

"Ich kann dir nicht helfen"

"Du willst nur nicht."

Er atmete tief aus.

"Steig einfach aus und vergiss dieses Gespräch" sagte er und startete den Wagen.

"Wohin willst du?"

"Ich lebe nicht mehr hier. Ich war nur uu Besuch hier."

"Du lebst nicht mehr hier. Also hast du hier gelebt."

"Analysiert du alles was ich sage?"

Und dann hatte ich die wahrscheinlich bescheuerte Idee die ich jemals in meinem Leben hatte.

"Ich komme mit"

"Was!? Nein. Steig aus."

"Ich komme mit dir. Ich sehe dir an dass du irgendwas weißt. Ich merke doch wie du dich die ganze Zeit umsiehst und meine Fragen nicht beantworten möchtest."

Darauf sagte er nichts mehr und kurz war Stille im Auto.

"Wenn du sie beobachtest,weißt  wo sie sich aufhalten oder irgendeine Spur hast,dann komme ich mit dir. Er ist mein Bruder. Sag mir nicht was ich zu tun habe."

"Ich habe noch nie in meinem Leben einen so sturen Menschen kennengelernt."er schüttelte den Kopf. Ich könnte sogar den Anflug eines kleinen Lächeln sehen.

Ich zuckte bei seiner Aussage nur die Schultern. "Wie gesagt. Er ist mein Bruder."

"Du kannst nicht einfach mit mir kommen. Was ist mit deinen Eltern?"

"Also ziehst du es in Betracht."

Er wirkte nun leicht genervt. Wenn ich etwas wirklich wollte,dann könnte ich Menschen in den Wahnsinn treiben.

"Nein tue ich nicht"

"Gut dann mache ich mich einfach alleine auf die Suche. Vielleicht komme ich dabei drauf, aber das schiebe ich dann einfach auf dich, weil du mir nicht helfen wolltest."

Er schloss die Augen. " Dein Verhalten ist echt kindisch."

Dann sagte keiner mehr etwas. Doch das hielt nicht lange an.

"Kannst du mir wenigstens verraten wie du heißt?"

Er zögerte kurz. "Adrien"

"Okay, hör zu Adrien, ich werde das tun was du sagst. Ich werde dir nicht im Weg stehen. Ich werde dir versuchen in irgendeiner Art zu helfen."

Mein Bauch kribbelte vor Spannung.

"Wenn wir nach einer Woche keinen Schritt weiter gekommen sind,dann fshre ich nach Hause und suche dich  nicht auf.", schlug ich vor.

Er zögerte, sah mir in die Augen und seufzte. "Eine Woche"

Meine Mundwinkel zuckten nach oben,als ich nickte. "Eine Woche"

"Ich kann nicht fassen dass ich das gerade tue" murmelte er und schĺug seinen Hinterkopf gegen die Kopflehne.










The Fire of Guns Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt