Arschloch Nummer Zwei

196 8 2
                                    

Er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als er seine Jacke auszog und seinen Koffer in den Flur schob.

Ich ließ meinen Blick wandern...

Die Wohnung sah nicht übermäßig groß aus, doch es reichte vollkommen zum leben. Das Wohnzimmer hatte ein großes Sofa, einen Fernseher und einen Tisch. Mehr war nicht vorhanden. Das Nötigste eben.

"Sie braucht die Bücher, weil sie studiert", meinte er.

"Kaum zu glauben, dass sie überhaupt angenommen wurde",murmelte ich.

"Hör zu du kannst auch gerne in ein Hotel. Ich habe auf deine Sprüche bei allem was ich sage, keine Lust"

Als ich zu einer Antwort ansetzte,wurde ich unterbrochen. 

"Was denn Ardien? Es ist ja schließlich die Wahrheit von der sie redet",sagte sie. Die Brünette lächelte und umarmte den Typen, der Anscheinend Ardien hieß, vor mir. Kaum zu glauben, dass ich nicht mal nach seinem Namen gefragt habe...

Die junge Frau drehte sich zu mir und lächelte. "Alice hat das Gehirn einer winzigen Maus."

Ardien stöhnte auf und ich lachte. 

"Ich sehe schon ihr werdet euch prima verstehen.", bemerkte er und wendete sich von uns ab.

"Ich bin Dana, ich wohne mit dem Idiot hier zusammen", sagte sie und deutete mit dem Kopf in Ardiens Richtung der seinen Koffer in ein anderes Zimmer schob.
"Ich bin Eve,freut mich dich kennen zu lernen"

"Sie bleibt für eine Woche hier und fliegt dann wieder zurück. Vielleicht finden wir ein paar Informationen heraus.",sagte er, als er zu uns zurück kam.

"Stimmt, dein Bruder würde entführt oder?"

Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet. Doch nickte.

"Verrückt bist du aber nicht,oder?",fragte sie weiter.

Okay sie war also sehr direkt. Eine direkte Person mit speziellen Fragen.
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Aber ich war eine Person, die Kilometerweit von ihrem zu Hause weg geflogen ist, um bei Fremden zu leben. Deswegen machte ich mir ensthaft Sorgen,ob sie vielleicht sogar Recht hatte mit ihrer Frage.

"Ardien hatte uns vor dem Flug angerufen. Aber so verrückt siehst du gar nicht aus wie er meinte.",dabei runzelte die Stirn.

Mein Kopf drehte sich fragend zu Ardien, der damit beschäftigt war hochkonzentriert an einen losen Faden von seinem Pullover rum zu fummeln.

Ich zuckte die Schultern. "Kann sein,dass das ein bisschen verrückt ist, aber es geht um meine Familie, um meinen Bruder. Mir ist alles andere Egal, ich hoffe nur ihr könnt mir helfen.."

"Hast du denn irgendetwas, was uns helfen könnte?", fragte sie und kreuzte die Arme vor der Brust. Sie schien ehrlich interessiert daran zu sein, was mich sofort ruhiger stimmte. Wenigstens einer, der mir wirklich helfen würde...

Ardien räusperte sich. "Lass sie erst einmal ankommen, Dana."

Dana seufzte. "Stimmt, du kannst dich auf dem Sofa ausbreiten. Fühl dich wie zu Hause.  Ich bestelle uns was leckeres zu essen.",meinte Dana und zückte ihr Handy aus der Hosentasche.

"Was hättest du gerne? Indisch, Griechisch, Italienisch?"

Ich zuckte die Schultern. "Hauptsache etwas essbares.."

"Diese Einstellung gefällt mir", meinte sie lächelnd.

"Arschloch Nummer Zwei was willst du Essen?"

Ardien oder auch anscheinend Arschloch Nummer Zwei, sah auf und rollte die Augen.

"Ich habe einen Namen und ist mir egal"

Dana zuckte die Schultern. "Indisch also"

Sie rief an und gab ihre Bestellung  durch.

"Nummer Zwei, kannst du dann bitte den Tisch decken? Max kommt auch gleich"

Sie sah mich an. "Max ist übrigens  Arschloch Nummer Eins. Er wohnt auch hier."

Als Ardien leise vor sich hin murmelnd, in die Küche ging, um wohl Teller und Besteck zu holen,blicke ich zu Dana. "Warum eigentlich Arschloch Eins und Zwei?"

Sie lächelte. "Arschloch Eins ist auch gleichzeitig mein Ex. Deshalb belegt er auf der Arschlockskala Platz Eins. Zwar haben wir uns im Guten getrennt aber er bleibt ein Arschloch. Und Arschloch Zwei passt einfach zu Ardien, da brauche ich keine moralisch richtige Erklärung.", meinte sie und zuckte die Schultern.

"Warte, also ist Max, der auch hier wohnt, dein Ex- Freund?"

Sie nickte. "Ich weiß es ist komisch. Wir haben uns vor drei Jahren hier kennengelernt und kamen auch kurze Zeit später zusammen. Aber auf langer Sicht, sind wir einfach zu verschieden, deswegen haben wir beschlossen es sein zu lassen."

"Aber warum denn dann Arschloch?", fragte ich und runzle die Stirn.

Sie lächelte wehmütig. "Weil er nur ein paar Tage später mit einer Andere ins Bett gesprungen ist, so als hätte es mich nicht gegeben."

Sie sah meinen Blick und fügte schnell hinzu:"Aber das ist jetzt schon Monate her, alles gut zwischen ihn und mir. Er ist auch ganz nett, du wirst ihn mögen."

Ein bisschen tat sie mir schon leid, denn auch wenn sie es wahrscheinlich niemals zugeben würde, tat ihr sein Verhalten weh. 

"Ich gehe und helfe mal Ardien, mach es dir ruhig gemütlich" sie lächelte und verließ das Wohnzimmer. 




Bild: Dana (Pinterest)

Update Tage:

Ab nächster Woche immer Donnerstags.

LG

kkninaa

The Fire of Guns Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt