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"Alec, wo warst du so lange?" "Hat dir Mark etwa nichts gesagt?" Jace schüttelte den Kopf. "Warst du etwa auf einem Date?" Meine Wangen röteten sich, worauf Jace mit seinen Augenbrauen wackelte. "Alec, wer ist der Glückliche?" Er hatte ein breites Grinsen im Gesicht und schlug mir sanft in die Seite. "A..Ach, den kennst du eh nicht." "Vielleicht ja doch." "Nein, ist Iz schon wieder zurück?" "Nope, sie lässt sich Zeit bei Simon. Und du versuchst gerade das Thema zu wechseln!" "Tu  ich gar nicht."

Lachend ging ich an ihm vorbei in die Küche und Jace folgte mir. Er setzte sich mir gegenüber und hörte nicht auf zu Grinsen. "Kannst du mal damit aufhören?" "Womit denn?" "Mit deinem Dauergrinsen!" "Ach Alec. Wieso bist du so rätselhaft?" "Ich weiß, dass du auf sowas stehst." "Ertappt." Er lachte, stand auf und stellte sich neben mich. "Wenn du es mir nicht sagst, kitzel ich dich zu Tode!" "Das wagst du nicht." Ich sah ihn streng an. "Willst du es wirklich darauf anlegen?"

Ich hatte nicht vor Jace von Magnus zu erzählen, also blieb mir nur eine Möglichkeit. Hastig sprang ich auf und rannte durch das Institut.

Jace war dicht hinter mir und drängte mich, nach mehreren Runden durch das Gebäude, in den Trainingsraum, wo er mich auf den Boden warf und kitzelte. Nach einigen Versuchen mich zu wehren hob ich meine Hände und rief lachend: "Okay, okay. Ich werde ihn dir bald vorstellen! Aber hör auf!" Triumphierend ließ Jace von mir ab und gab mir seine Hand, um mir beim Aufstehen zu helfen.

Ich schlug ihm spielerisch auf den Kopf und wir fingen wieder an zu lachen. "Wann ist denn bald?" "Bild dir darauf jetzt nichts ein!" "Ich erinnere dich jeden Tag daran. Ich habe gleich noch eine Verabredung mit Clary. Muss mich noch seelisch darauf vorbereiten, bis später.", zwinkerte er.  "Alles klar, viel Vergnügen." Wir grinsten uns zu und Jace verschwand.

Ich ließ mich auf dem Boden nieder und dachte nach. Ich hatte nichts dagegen, dass Jace und Clary sich trafen. Ich fand es vollkommen in Ordnung und freute mich sogar für die beiden. Ich hatte Jace nicht verliebt angesehen oder auch nur in dem Sinne über ihn gedacht. Es war eine einfache, freundschaftliche Basis zwischen uns. Freundschaft ist vielleicht zu wenig, wir sind Parabatai.

Ich musste lächeln, vielleicht war das zwischen Magnus und mir wirklich etwas ernstes, immerhin hatte er es geschafft, dass ich nicht mehr in Jace verliebt war. Und das in so kurzer Zeit.

Ich wollte gerade aufstehen und Magnus schreiben, als sich die Tür öffnete und niemand anderes als Mark vor mir stand. Ich musste hörbar schlucken. Der hat mir gerade noch gefehlt.

"Willkommen zurück, Alexander." "Ich sagte dir du sollst mich nicht so nennen." "Ich darf dich so nennen wie ich will. Hat dein Vater dir das nicht deutlich gemacht?" Bei der Erinnerung überfuhr mich eine Gänsehaut. "Ja schon," gab ich kleinlaut wieder. "Gut. Dann sprichst du mich jetzt immer mit Meister an, wenn wir alleine sind."

"W..Was..Wieso?" "Alexander, ich soll dich doch unterrichten." "Ja, aber.." Mark hob die Hand. "Die die sich wehren sind mir zwar am liebsten, aber ich will dir nicht weh tun, Alexander. Dein Vater, will dir nicht weh tun. Weil wenn du mir nicht gehorchst, dann bist du nicht mehr länger der der du jetzt bist. Oder willst du etwa deine Familie enttäuschen?"

"N..nein..aber.." "Dann ist ja gut!" Er kam zu mir und fing an meine Wange entlang zu streichen. Magnus machte das auch, aber bei ihm war es so anders. Ich wollte nicht, dass Mark mich so anfasste wie Magnus es tat und wich einige Schritte zurück. "Du musst wohl noch viel lernen, Alexander." Damit griff er an meinen Hinterkopf und zog mich grob zu ihm hoch. Unsere Gesichter waren nur noch einen minimalen Spalt von einander entfernt und ich fing an mit meinen Augen durch die Gegend zu huschen. Was sollte ich machen?

"Oh mein armer Alexander." Er schloss den Spalt zwischen uns und presste seine Lippen gegen meine. Gewaltsam drang er mit seiner Zunge in meinen Mund und gewann die Oberhand.

Ich wollte mich losreißen, ihn fort schubsen, aber er ließ es nicht zu. Er hielt meine Hände fest hinter meinem Rücken zusammen und griff um meinen Hals. "Alexander, du bist jetzt mein Eigentum. Dein Vater hat es dir gesagt. Du wirst ab jetzt das machen was ich dir sage und ich möchte deiner Familie ungern weh tun, nur weil du selbstsüchtig bist und nur an dich denkst. Wir wollen doch nicht, dass Jace und Isabelle, schon so schnell mit Max wieder vereint sind oder?"

Meine Augen weiteten sich und mein Herz begann wie wild zu rasen. "Wenn du es verstanden hast antworte mir." "J..Ja..ich..habe verstanden." "Wie sollst du mich nennen?" "M..Mei..ster?" Mark nickte. "Gut, dann komm jetzt mit in mein Zimmer." Er ließ mich los und durchquerte den Raum.

Ich überlegte, ob ich wegrennen sollte, aber was ist wenn er den anderen wirklich etwas antut? Es war mir egal, ob Vater mich wirklich rauswerfen würde, aber ich könnte nicht damit leben, weitere Menschen zu verlieren, weil ich so ein schlechter Bruder und Sohn war.

Vater wollte es so, also sollte ich einfach lernen, damit zu leben und es zu aktzeptieren. Ich wollte keine noch größere Enttäuschung werden, es war meine letzte Chance.

Aber wieso hatte Mark mich geküsst? Ich verstand es nicht. Er hatte mir das Gefühl von Magnus Lippen genommen, er hatte es mit dem Gefühl von seinen getauscht und das widerte mich an. Aber was sollte ich tun? Ich könnte mit Magnus darüber reden, das wäre eine Idee, aber würde er mich dann immernoch mögen? Vielleicht schrecke ich ihn dadurch ab.

Ich biss mir auf die Lippen und folgte Mark. Was sollte ich bloß tun?!

Bad Dream (MALEC FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt