Als ich die letzte war, die ihre Tür des Wagens geschlossen hatte und den beiden Jungs die Treppen zum Eingang von Hazels Haus hinterhersprintete, das die nicht mal langsam machen konnten, wurde die Eingangstür schon aufgerissen und eine verheulte und schwer atmende Hazel stand vor uns. Und was tat die als Sam und Dean zuerst bei ihr ankamen? Sie schloss verdammt nochmal ihre Arme um Sam's Hals und fing nochmal bitterlich an zu weinen.
Sag mal ging es ihr noch gut, ich meine sie kennt ihn doch nicht mal. Wir könnten genauso gut irgendwelche Verbrecher sein.
Nach gefühlten Stunden ließ sie dann auch wieder von meinem Zwillingsbruder ab und bat uns mit einer Handbewegung in ihren Hausflur.Was sollte denn jetzt passiert sein das die so ne Show macht, fragte ich mich und schloss die Haustür hinter mir.
Diese Frage erübrigte sich mir aber gleich da Dean sie laut aussprach.
"Ich weiß nicht was es war und vermutlich haltet ihr mich auch für vollkommen verrückt und abgedreht. Aber ihr müsst mir glauben...", fing unser Nuttenprinzesschen an und wieder liefen bei ihr die Tränen.
Jo auf die Tränendrüse drücken kann ich auch.
"Komm zum Punkt und red nicht drum herum", warf ich dazwischen bevor sie weiter rumstammeln konnte und spielte mit meiner Pistole in meiner Jackentasche.Darauf bekam ich einen mörderischen Blick von Sam zugeworfen. Ich hob meine Hände ergeben und forderte sie dann auf, doch bitte weiterzusprechen.
Aus dem Konzept gebracht sprach sie dann weiter:
"Meine Mutter, sie war hier". "Daran ist nichts merkwürdig", sprach Dean fragend dazwischen. "Sie ist tot", sagte Hazel fast lautlos und schaute zu Boden.Ach stimmt, vergessen.
Für mich war der Fall damit klar: Entweder hatte sie völlig einen an der Klatsche oder es war der Geist ihrer Mutter. Ich tippte da aber doch eher auf die zweite Möglichkeit. Naja, lass sie weiterreden.
"Sie stand plötzlich im Wohnzimmer als ich aus der Küche zurückkam. Ich hab geschrien und ging einige Schritte zurück aber sie kam mir näher. Ich fragte sie was sie wolle, doch sie antwortete nicht. Sondern sah mich auf eine gruselige Art an und kam meinem Gesicht immer näher.
Dazu müsst ihr wissen, sie war nie eine liebevolle Mutter, ganz im Gegenteil. Sie schlug meinen Bruder und mich schon seit Kinderzeiten. Selbst mein Vater hatte Angst vor ihr und wurde geschlagen und gedemütigt was das Zeug hielt.
Wie auch immer, ich bekam immer mehr Panik und ging rückwärts zurück in die Küche. Direkt auf den Messerkasten zu. Meine Mutter ging mir natürlich hinterher und ich zog das erstbeste Messer, was ich bekam aus dem Kasten heraus und wollte es durch sie durchrammen. Aber es passierte nichts, das einzige was meine Aktion bewirkte, dass sie sich auflöste und verschwand. Aber ich hatte nicht wirklich das Gefühl das sie ganz verschwunden ist. Danach bin ich ins Badezimmer und habe sie drei angerufen", endete sie.Das war irgendwie ja schon heftig den Geist ihrer Mutter zu sehen und dann von einer, bei der man Angst haben muss das sie einen nicht noch umbringt.
"Glaubt ihr dass sie vielleicht wieder verschwunden ist. Ach was Rede ich da... Als würdet ihr mir glauben."
"Wir glauben dir Hazel", versicherte ihr Sam und schaute ihr fest in die Augen was ihr ein kleines Lächeln entlockte.
"Aber zu deiner Frage ob sie vielleicht wieder verschwunden ist:
Ein Geist verschwindet nicht einfach nur wegen einem Silbermesser. Da muss schon mehr passieren, also nein", beantwortete ich ihr dann halbherzig die Frage.Sie schaute mich traurig und mit großen Augen an, worauf ich schnell wegsah und lieber den Rücken von Dean musterte.
"Da hat sie nicht unrecht", meinte dieser und sah darauf zu Sam. "Ein Geist entsteht meist dann, wenn die Leiche nicht verbrannt wurde. Oder er ist an einen Gegenstand von sich aus den Lebzeiten gebunden, zum Beispiel ein Kleidungsstück oder irgendetwas besonderes von dieser Person. Und ein Geist entsteht auch nur dann, wenn er rachsüchtig, ein Warnzeichen ist oder keine Ruhe findet.
"Meine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Das Auto ist völlig ausgebrannt. Man konnte sie noch nicht mal identifizieren", sagte Hazel fragend und mit neuen Tränen auf den Wangen.
"Hast du dann eventuell einen Gegenstand der ihr gehört hat oder eben irgendetwas, was sie noch an ihr Leben binden könnte"?, fragte ich weiter und sah mich etwas im Raum um.
"Ja... Ja also nicht direkt. Aber oben im Schlafzimmer. Dem Schlafzimmer meiner Eltern. Dort liegt eine Perrücke von ihr, die sie jeden Tag trug. Ich meine sie hatte so ein Problem, von wegen Hautproblem und...".
"Ok ist schon gut, bitte. Sag uns einfach wo die Perrücke sich befindet, damit wir sie verbrennen können", wehrte Dean ab.
Sie schilderte wo genau das Zimmer war und in welchen Schubladen wir nachschauen sollten.
"Ich geh schon", meinte ich als Sam schon auf dem Weg nach oben war.
Ich begann also die Stufen steil nach oben zu gehen. Dann folgte ein lange Flur, am Ende von diesem lag das Zimmer ihrer toten Eltern. Ich zog die Schubladen des Nachtschrankes auf und wühlte darin nach den unechten Haaren. Als ich sie fand, nahm ich sie und rannte zurück nach unten. Am Fuß der Treppe wurde ich jedoch aufgehalten. Eine Frau mit kurzen schwarzen Haaren stand urplötzlich vor mir und schaute mich auf eine gruselige Art und Weise an und kam weiter auf mich zu, diesmal mit dem Blick auf ihre Perrücke gerichtet.
"Dean! Sam!", schrie ich in den Flur und zog mein kleines Silbermesser hinten aus meiner Hosentasche und stach durch sie durch. Darauf verschwand sie.
Sam und Dean kamen zu mir angerannt und sahen mich fragend an.
"Sie war wieder hier, aber ist wegen dem Silbermesser wieder verschwunden. Holt schnell die Schrotflinten aus dem Auto. Ich passe auf Hazel auf", rief ich ihnen flüchtig zu und rannte ins Wohnzimmer, wo mittlerweile Hazel zitternd auf dem Sofa saß und stumm weinte.
Ich kniete mich vor sie hin und starrte sie eiskalt an und fing mit toternster Stimme, an zu sprechen. Was Hazel dazu brachte mich für einen Augenblick wie erstarrt zu mustern.
Wenn einer meiner Brüder früher ihre Beschützungsinstinkte manchmal so richtig auslebten und so mit jemandem sprach, der mir oder irgendeinem von uns dumm kam, fand ich das cool aber auch immer angsteinflößend. Was mir aber gefiel.
"Du weißt das ich dich absolut nicht leiden kann. Aber... Ich weiß wie schwer es ist ohne Mutter. Wir haben selbst keine mehr und ich kann mir vorstellen das es sich für dich meist angefühlt hat, als hättest du gar keine Mutter. Und deshalb will ich dir helfen diese Sache abzuschließen. Also bitte reiß dich jetzt etwas zusammen verstanden"?, schloss ich und starrte ihr immer noch fest in die Augen.
Sie nickte und wischte sich Tränen von ihrem Gesicht und stand auf, nachdem ich mich wieder hingestellt hatte.
Ich nahm sie bei der Hand und zog sie in die Küche, die direkt neben dem Wohnzimmer lag. Dort angekommen fragte ich sie wo sie Salz hätte. Sie zeigte auf den letzten Schrank ganz unten. Es solle in der unteren Reihe und ganz vorne stehen. Genau dort fand ich es dann auch, nahm die gesamte Packung heraus, ging wieder zurück zu Hazel und zog sie wieder ins Wohnzimmer.Dort öffnete ich die Verpackung vom Salz und streute um Hazel herum einen Salzkreis.
"Pass auf, das ist ein Salzkreis. Ein Geist kann solch einen Kreis nicht übertreten. Also bleib genau dort stehen und beweg dich am besten nicht", sagte ich zu ihr gewandt als ich der Meinung war, dass die Menge vom Salz reichen würde.Als sie mir gerade verwirrt versprochen hatte, dass sie den Salzkreis nicht übertreten würde kam Sam mit Dean's Feuerzeug ins Wohnzimmer gelaufen. Er warf mir dies zu, damit ich das Ding endlich anzünden, und die Alte verschwinden konnte.
"Wo ist Dean"?, fragte ich Sam.
"Er macht noch irgendwas am Kofferraum, keine Ahnung aber ich sollte schon mal vorgehen. Zünd das Ding aber jetzt bitte an.
"Ja doch", meinte ich grinsend und brachte das Feuerzeug zum brennen.

DU LIEST GERADE
Dream Brothers
FanficEr will seinen Vater finden und wer wäre dafür als Hilfe besser geeignet als die eigenen Geschwister? Genau, keiner. Und so wollen die drei Geschwister ihren Vater finden, allerdings ohne die Gefahren zu bedenken •°•°•°• Eine Supernatural Fan-Fictio...