Dreizehn (1)

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Es war still.
Die ganze Fahrt rüber bis nach Doolittle Missouri, wo ich lebe war es still.

"Sam, es...", weiter kam mein Bruder nicht, um ein Gespräch anzufangen, denn der Angesprochene unterbrach ihn.

"Leute lasst gut sein. Tut bitte so als... wäre alles in Ordnung okay? Das ist das beste".

Dean schaute ihn verwirrt an, blickte dann aber wieder vor sich auf die Straße.

"Hey Sammy ist okay. Es ist okay", meinte ich sanft, während er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen zu mir nach hinten schaute. Ich erwiederte sein Lächeln und versuchte danach etwas zu schlafen, da es noch etwas zweieinhalb Stunden bis zu mir nach Hause waren.

"Rose... Wach auf".

"Ey"

"Mmh?", verwirrt schlug ich die Augen auf. Ich lag mit dem Kopf gegen die Vorderbank vom Impala gelehnt. War dezent unbequem. Ich strich mir meine Haare aus dem Gesicht und schaute auf. Erst jetzt fiel mir auf das wir angehalten hatten.

"Sollen wir hier warten", fragte mich mein ältester Bruder besorgt an. Er wusste wie schwer mir das hier fiel, auch Sam sah jetzt nach hinten zu mir.
Ich blickte nach draußen, auf den Wohnblock D. Wo ich mit Marien lebte, direkt daneben Damian. Ich würde erst zu Marien gehen, meine Sachen packen mich verabschieden, dann würde das schwerste kommen. Aber ich war fest entschlossen, ich würde meine Meinung nicht mehr ändern. Ich würde bei meinen Brüder bleiben.

"Nein ist schon gut. Ich mach das schon".
Ich setzte schnell einen halbwegs zufriedenen Gesichtsausdruck auf und stieg dann aus.

Noch etwas schlaftrunken ging ich auf meine Haustür zu. Wäre ich nicht dumm, hätte ich vor 4 Tagen auch an meinen Schlüssel gedacht. Aber das war ich nun mal, also müsste ich wohl oder übel klingeln und hoffen das Marien auch zu Hause war.

Mit etwas Überwindung drückte ich den Knopf der Klingel und wartete. Es dauerte etwas bis durch das milchige Glas der Tür zu erkennen war das Licht im Flur anging und man einen Schatten sah.
Einen ziemlich großen Schatten. Marien war nicht so groß. Also wer bitte war das.
Diese Frage erübrigte sich aber auch sofort denn die Tür wurde geöffnet und Damen stand vor mir.

Nackt. Naja fast. Das einzige was er an hatte war eine Boxershort, oke eigentlich kein schlimmer Anblick, ganz im Gegenteil. Aber im Zimmer hinter ihm, wo er raus kam konnte ich Marien sehen, ebenfalls halbnackt.
Ich wusste sofort was hier gerade passiert war, doch ich wollte es nicht wahr haben.

Als Marien mich erblickte, lief sie zur Tür und knallte sie mit erschrockenem Gesichtsausdruck  zu. Ich schreckte bei dem Knall zusammen und blickte dann zu Damian hoch, ich starrte ihm direkt in die Augen. Ich wollte ihn anschreien, ihm eine knallen. Aber ich konnte nicht. Ich konnte nicht reden, mich nicht bewegen. Ich konnte einfach nichts, absolut garnichts tun.

Er hatte bis jetzt nichts gesagt aber als ich ihn dann anstarrte ohne etwas zu machen, schlich sich ein widerliches Grinsen auf sein Gesicht, was ich ihm am liebsten runtergewischt hätte. Aber wie gesagt, ich konnte nicht.

"Das man dich nochmal sieht Rose. Hätt ich echt nicht gedacht.
Mir war langweilig ohne dich, aber naja jetzt bist du ja wieder da oder"?

Er legte seine beiden Hände an meine Hüften und strich sanft auf und ab. Langsam zog er mein Shirt ein Stück hoch und ließ seine Hände über meinen nackten Rücken fahren.
Wieso konnte ich nichts tun, ich wollte ihn wegdrücken, ihn treten oder schlagen. Ich wusste es nicht. Irgendwas verdammt.

Seine Hände fingen an mich anzuekeln. Wie sie langsam über meinen ganzen Rücken strichen. Seine Hände kamen zum Ruhen und er beugte seinen Kopf zu mir hinunter. Er fing an Küsse auf meinem Hals zu verteilen, sein heißer Atem brannte sich in meine Haut.

Ich fing an zu zittern, ob es vor Ekel oder vor dieser eisigen Kälte war... keine Ahnung.

Seine Hände fingen wieder an sich zu bewegen, seine eiskalten, widerlichen Hände gingen von hinten in meine Hose und packten fest meinen Hintern, dass es weh tat. Vielleicht war es die Kälte seiner Hände die mich dann endlich wachrüttelten. Ich schubste ihn von mir weg und gab ihm eine kräftige Ohrfeige, die ihn jedoch kaum zu jucken schien.

"Sei nicht frech", raunte er mir zu und zog mich ein Stück mit in die Wohnung rein. Er packte mit seinen beiden Griffeln fest meine Brüste.
Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft ihn nochmal von mir wegzudrücken. Mir wurde dies aber abgenommen denn plötzlich wurde Damen von mir weggerissen und von Dean gegen die Hauswand gepresst. Sam nahm mich schützend in den Arm und zog mich sanft weiter vor die Haustür so dass wir hinter Dean und diesem verdammten Arschloch standen.

"Solltest du es noch einmal wagen, Rose gegen ihren Willen zu berühren... dann gnade dir Gott du verdammter Mistkerl!"

Dean drückte ihn noch etwas fester gegen die Steinwand.

"Ach Rose weißt du was", fing Damen an, "du warst mir eh schon immer zu fett. Gut dass ich Marien habe. Die ist wirklich geiler als du".
Er schaute mich mit seiner widerlichen Visage an.

Ich starrte ihn einfach nur vollkommen ausdruckslos an. Unser Blickkontakt wurde jedoch unterbrochen, da mein ältester Bruder ihm mit ziemlicher Kraft fest auf's Maul gehauen hatte. Damen's Augen fielen zu und er sackte auf dem Boden zusammen.

"Sam geh mit ihr, ihre Sachen packen ich kümmer mich um den Dreckskerl hier".

Sam nahm mich am Arm und ging mit mir in die Wohnung und ich steuerte mit ihm auf mein Zimmer zu. Mein Bruder setzte sich auf mein Bett und schaute sich um. Ich nahm mir eine große Reisetasche aus meinem Kleiderschrank und warf alle Klamotten rein die ich mir noch irgendwie gefielen und die ich auch anzog. Fotoalben und ein paar Bücher.

"Wir können dann", sagte ich leise und hing mir die Tasche über die Schulter.

"Du schenkst den Worten von diesem Jungen aber keine Bedeutung oder?"
"Sam, ich..."

"Nein. Hör zu du bist verdammt nochmal perfekt so wie du bist. Und wenn dieser Typ es nicht sieht dann hat er selbst Pech".

Er war aufgestanden und stand jetzt vor mir. Mir stiegen Tränen in die Augen und ich ließ die Tasche von meinen Schultern auf den Boden gleiten. Seine Worte waren wirklich wie Balsam für meine Seele, obwohl es ihm selbst gerade so schlecht ging, half er mir mit seinen Worten.

Ich breitete meine Arme aus und deutete an, umarmt werden zu wollen. Sam verstand und nahm mich in den Arm. Ich klammertemich an ihm fest als würde mein Leben davon abhängen, es tat so verdammt gut, zu wissen dass man zwei Brüder hatte die immer für dich da waren.
Sammy strich mir beruhigend über den Rücken, während meine Träne immer mehr wurden und ich anfing unerbittlich zu schluchzen. Wieder fing ich an zu zitterten, Sam löste sich langsam aus der Umarmung, hob meine Tasche vom Boden auf, schenkte mir noch einen tröstenden Blick und ging dann zusammen mit mir wieder nach draußen.

Warum war Damen so ein Arsch. Ich hatte ihn geliebt und was tut er?

Unten angekommen, lag Damen immer noch bewusstlos auf dem Boden, aber jetzt mitten im Flur, Dean musste ihn wohl hineingezogen haben. Gott Dean, ihm war ich auch so unfassbar dankbar, dass war ich beiden.
Wenn ich die beiden nicht mit hier her genommen hätte, hätte Damen wahrscheinlich sonst etwas mit mir angestellt... ich wollte es mir garnicht ausmalen.

Dean sah mir in die Augen als wir vor ihm zum stehen kamen. Als er meine Tränen sah, zog er mich sanft in eine Umarmung und strich mir mit seiner Hand beruhigend über den Kopf. Ich zitterte immer noch, was auch von meinem ältesten Bruder bemerkt wurde, er ließ mich langsam los.
"Wir sollten jetzt gehen. Du brauchst jetzt unbedingt Schlaf, alles klar"?

Ich nickte nur langsam, während mein Blick auf die Tür von Marien's Zimmer fiel. Sie war nicht hinaus gekommen. Ich wollte am liebsten die Tür aufreißen, sie anschreien und ihr sagen was sie für ein Miststück war. Aber ich konnte gerade keine Wut zeigen, auf nichts und niemanden. Ich war einfach nur müde.

Soo Leudis...
Drama is here.

Wie hat euch das Kapitel gefallen? Ich würde mich unglaublich über Feedback freuen, damit ich weiß ob euch die Geschichte überhaupt gefällt und ich weiß ob ich evtl. etwas verbessern kann.

Danke schon mal🙌🏼

Bis bald
S💍

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 18, 2018 ⏰

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