Sieben (1)

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Gerade als ich das Feuer entzünden und die erzeugte Flamme an die Kunsthaare halten wollte, wurde mir von einer unsichtbaren Kraft das haarige Teil aus der Hand gerissen und flog in eine hintere Ecke des Raumes.

Hazel's Mutter war genau vor dieser aufgetaucht. Sie warf Sam und mich mit ihrer Kraft an die Wand und drückte uns daran fest. Na ganz toll.

Die Mutter ging mit einem schleppendem Gang auf ihre heißgeliebten Haare zu, hob sie auf und ging damit zurück zu ihrer Tochter.
Zur selben Zeit hörten wir ein Gepolter von der Treppe: Hazel's kleiner Bruder, ich hatte den Namen vergessen, kam mit einem kleinen Kuscheltier in der Hand die Treppen hinuntergelaufen und ins Wohnzimmer. Als er uns an der Wand sah, wurde sein Blick neugierig aber auch etwas ängstlich. Er ging also weiter und erblickte dann seine Schwester im Kreis und seine tote Mutter direkt davor.

Ich denke mal das er zu jung ist um sich wirklich an sie erinnern zu können, da die Eltern schon etwas länger tot sein müssten. Doch trotzdem erkannte er sie wahrscheinlich von Fotos wieder. Die Dame erblickte ihren kleinen, setzte wieder ihr wahnsinniges, Böses Lächeln auf und schleuderte den 7, vielleicht 8-Jährigen in eine Abstellkammer, die an das Wohnzimmer grenzte und ließ das Schloss zuschnappen.
Seine große Schwester schrie laut auf, als der kleine mit einem lauten Schlag, drinnen auf dem Boden aufkam.

Da Miss West nun keine Beschäftigung mehr hatte, da ihre Tochter geschützt, ihr Sohn wahrscheinlich tot, was kein Wunder bei dem Aufschlag wäre. Also kam sie auf Sam und mich zu. Jetzt mussten wir wohl dran glauben.

Weiter als bis sich uns auf zwei Meter zu nähern kam sie jedoch nicht, denn es gab einen lauten Knall und Steinsalz stob als Staub auseinander und die wahnsinnige Miss wurde mitten in der Brust getroffen und verschwand abermals.

Dean war von draußen zurückgekehrt und hatte auf sie geschossen. Die Perrücke hatte unsere werte Dame bei ihrem kurzen Abgang fallen gelassen. Dean hob er sie auf und kam wieder zurück zur Wand.

"Wo ist das Feuerzeug"?

"Vorne in meiner Hosentasche", antwortete ich ihm.

Er nahm es heraus, entzündete das Feuerzeug und ließ das Accessoire langsam Feuer fangen. Vor der Abstellkammer in der, der kleine Bruder lag, erschien sie wieder und verbrannte innerhalb Sekunden.

Mein Zwillingsbruder und ich wurden von der Kraft verlassen und wurden von der Wand entlassen. Wir atmeten alle einmal kurz aus.
Hazel verließ langsam den Salzkreis und ging zur Abstellkammer. Langsam schloss sie die Tür auf und schaute hinein. Sofort taumelte sie einige Schritte zurück.

Sam, Dean und ich gingen ebenfalls zu der Klammer hinüber und spähten hinein. Da lag er mit seinem kleinen Kuscheltier an der Wand und es lief ihm Blut aus Nase und Mund. Der Junge war tot.

"Was hältst du davon: Wir haben hier in Jericho noch einen Fall zu erledigen. Ich denke mal nicht, dass du jetzt ungedingt alleine sein willst. Du kannst für die Zeit bei uns bleiben wenn du das möchtest", schlug Sam Hazel vor, als wir uns schon in den Morgenstunden an ihren Küchentisch gesetzt hatten und Kaffee tranken.

Auf das Angebot starrte sie plötzlich mich an und das so als ob sie meine Erlaubnis wollte. Mir passte das eigentlich garnicht, deshalb nahm ich mir meinen Löffel zur Hand und rührte damit völlig überflüssig in meinem Kaffee herum.

"Also ich weiß nicht", fing sie dann einfach an, als sie merkte das sie auf meinem Gesicht keine Antwort darauf bekam. "Jetzt wo Kyle tot ist...", sprach sie weiter wobei der Satz nur ein Flüstern war.
Stimmt der Junge hieß Kyle... Wir hatten seinen kleinen, leblosen Körper zwischenzeitlich auf das Sofa verlagert. Da ich keine Lust hatte mich unbedingt an dem Gespräch zu beteiligen, ging ich zur Spüle. Dort nahm ich mir einen Waschlappen heraus, hielt ihn unter warmes Wasser und ging damit dann ins Wohnzimmer zu dem Jungen.

Ich setzte mich neben seinen Kopf und fing an, ihm das Blut aus dem Gesicht zu wischen.
Diese Familie bedeutete mir an sich nichts, es war einfach nur mein Job aber so ein kleiner Junge hatte es nicht verdient so früh zu sterben.

Da da das Wohnzimmer und die Küche praktisch ein Raum waren, konnte ich das Gespräch zwischen meinen Brüdern und Hazel noch immer gut mitverfolgen.

"Hey hör auf rumzustammeln, das ist schon in Ordnung. Wir verstehen das du nicht allein sein willst. Alles in Ordnung", beruhigte sie Sam weil sie immer noch keine konkrete Antwort herausbekommen hatte.
Ich blickte kurz nach hinten und sah wie sie dann unsicher anfing doch zu nicken.

"Ey Rose, wäre das für dich denn in Ordnung wenn sie mitkommt? Nur für ein paar Tage natürlich", fragte mich Dean und alle drei starrten zu mir hinüber.

Ich seufzte und stimmte dann zu mit der Antwort, dass sie sich aber ein Zustellbett nimmt.
Dies ließ den dreien ein Lachen entlocken und Hazel stimmte dann endgültig zu. Jedoch blieb uns noch die Frage, was wir mit ihrem Bruder machen sollten. Ich war diejenige die vorschlug, ihn wie ein Jäger zu beerdigen.
Als Sam Hazel, auf ihren fragenden Blick hin erklärt hatte, was das bedeutete, stimmte sie sofort zu und meinte das das wohl das beste sei, um es schneller zu verarbeiten.

Wir wollten es sofort erledigen. Also benutzten wir weiße Bettlaken aus Kyle's Bett und wickelten ihn dort hinein. Zu unserem Glück befand sich ihr Ortsteil ziemlich abgelegen und ein kleines Waldstück grenzte direkt an ihren Garten, wo wir große stabile Stöcke auftreiben konnten, um den Jungen darauf abzulegen.
Beim Verbrennen des Vorganges ließen wir Hazel allein und stiegen derweil zurück in den Wagen.

Vielleicht 5 Minuten später, öffnete sich die andere hintere Tür des Impalas und Hazel ließ sich hinten neben mir nieder. Sie hatte sogar wieder einen etwas zufriedeneren Ausdruck auf dem Gesicht und Dean konnte losfahren, diesmal etwas entspannter als auf der Hinfahrt.

Die meiste Zeit der Fahrt herrschte Schweigen, was jedoch in den letzten Minuten der Fahrt von Hazel gebrochen wurde.
"Jetzt kommt eine Frage auf, nach dem ganzen. Was klar ist, dass ihr alle drei keine FBI-Agenten seid. Also wer seid ihr"?, fragte sie lächelnd und schaute uns alle nacheinander an.

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