Hermione
Diese verdammten kleinen Mistkäfer! Wenn ich sie in die Finger bekomme... Dann gnade ihnen Gott. Denn eins wird klar sein, Leben werden sie danach nicht mehr. Eilig verließ ich die Bibliothek und mein Blick fiel auf die Turmuhr die ich nun passierte. Oh Gott. Schon so spät? Es schlug schon 5 Uhr und ich hatte noch keinerlei Vorbereitung für den heutigen Abend getroffen... Und oh Merlin, nein! Ginny! Ich musste unbedingt noch mit Harry reden... unentschlossen blieb ich bei einer Weggablung stehen.
Meine Gedanken machten Sprünge. Okay, okay. Seufzend bog ich ab und sprintete den Gang entlang zum Turm der Gryffindors. Meine Rache musste erst gleich ausgeführt werden. Als ich am Gemälde ankam murmelte ich schnell das Passwort: ,,Felicitas." Und huschte durch die Öffnung in der Wand. Vor mir saßen Harry und Ron in zwei Sesseln an einem Fenster und diskutierten leise über irgendwas, brachen aber ab, als sie mich entdeckten. Rons Augen begannen zu glühen:,,Hermione, hey." Harry nickte mir zu und lächelte leicht.
,,Hey, Harry kommst du mal bitte, ich muss mit dir kurz über etwas reden...", murmelte ich und wich Rons Blick aus. Irgendwas war anders und das gefiel mir ganz und gar nicht. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er die Stirn runzelte und den Kopf leicht senkte. Komisch.
Harry nickte Ron zu und lief mir hinter her zum anderen Ende des Raumes. ,,Hermione, was ist los?" Er zog seine Augenbrauen leicht hoch. Ich leckte mir über die Lippen. Wie sollte ich das jetzt bloß ganz geschickt einfädeln, sodass er im Grunde von selbst darauf kam, Ginny zum Ball einzuladen, bevor es zu spät war? Jetzt musste ich ganz sensibel sein. Aber das war ja meine Spezialität.
,,Harry, frag Ginny, ob sie mit dir auf den Ball geht und am Besten möglichst bald, denn jemand Anders hat sie eigentlich schon gefragt."
Okay, das war nicht besonders diskret. Egal. Hauptsache es hilft. Harry sah wie vor den Kopf gestoßen aus. ,,Der Ball... mit Ginny... Ich?" Er murmelte die Worte vor sich hin und ich klopfte ihm auf die Schulter.
Mehr konnte ich nun auch nicht mehr tun. Da das aber jetzt erledigt war, konnte ich endlich meine Rache ausüben. Ich rief noch schnell: ,,Bis später, Jungs!" Und rannte davon. Es blieb mir eh kaum noch Zeit und wahrscheinlich hatte ich sie schon verpasst.Draußen rannte ich durch die Gänge und sah mich suchend nach diesen zwei ach-so-tollen Witzbolden um. Und endlich! Als ich mich ihnen näherte waren sie von vielen Leuten umgeben und lachten laut. Rote Haare, ein spitzbübisches Grinsen und funkelnde Augen, die sich erstaunt weiteten, als ich mich der Gruppe näherte.
Fred und George begannen sich nervös hin und her zu bewegen, hielten nicht still. Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Ich hätte auch Angst vor mir.
Ich setzte mein nettestes und freundlichstes Lächeln auf und steuerte direkt auf die beiden zu, die mich nun verwirrt ansahen. ,,Fred, George, wie geht's euch beiden?" ,,Gut." Misstrauisch beäugten sie mich und zogen das 'u' in gut lang, während sie antworteten.,,Freut mich doch, freut mich." Ich lächelte sie freundlich an. Sie würden ihr blaues Wunder erleben. Fred lächelte wieder unsicher und George betrachtete mich immer noch misstrauisch mit einem Blick von oben nach unten. In ihren Augen glänzte es plötzlich.
Ich sah ihnen an, dass sie fragen an mich hatten, weil ich nicht betrunken durch die Gegend lief und lallte.Diese miesen Rotschöpfe hatten sich das falsche Opfer ausgesucht!
Und jetzt war die Zeit reif, mich zu rächen.
Ich lächelte immer noch freundlich, obwohl in mir alles brodelte.Ich erinnerte mich nur zu gut daran, was vor ungefähr einer Stunde geschehen ist.
Nachdem ich verwirrt, aber zielstrebig aus dem Geheimtunnel geklettert war, starrte ich in zwei grinsende, identische Gesichter, die mich fast zu Tode erschraken und sich dann lachend über meine Reaktion, High-Five gaben.
***
Circa eine Stunde früherMeine Gedanken kreisten immer noch um die geisterhafte Stimme, die ich seit kurzem immer häufiger zu hören bekam, die niemandem sonst aber aufzufallen schien. Die Stirn gerunzelt, stieg ich vorsichtig aus dem Tunnel und schrie vor Schreck fast auf, als ich Fred und George vor mir stehen sah.
Beide grinsten lässig und lachten dann, als sie meinen Gesichtsausdruck sahen.
,,Alles locker halten Hermione, wir sind es bloß!" George grinste mich breit an.
,,Warst wohl wieder so in Gedanken versunken, dass du uns nicht bemerkt hast."
,,Und das soll was heißen." Ergänzte Fred und nickte mit ernstem Gesichtsausdruck. Bevor ich zu Wort kam, wurde ich von den beiden auf den Gang gezogen. Sie hackten sich bei mir unter.
,,Man hat ja schon deinen Kopf rauchen sehen. Obwohl du keine von unseren Einmal-Schlucken Dampfrauchbonbons genommen hast.", raunte Fred mir zu.
Ich verdrehte bloß meine Augen, was die beiden grinsend zur Geltung nahmen.
Trotzdem erzählte George weiter:
,,Die wir übrigens zu einem super Preis verkaufen. Falls du je Interesse daran zeigen würdest."
Ich setze zu einer wütenden Rede an, weil ich diese Bonbons hasste und das wussten die Beiden auch, aber Fred kam mir schnell zuvor: ,,Was wir nicht behaupten."
,,Nie behaupten würden." Nickte George bestätigend und die beiden ließen mich los, wiesen auf die Bank des Gryffindortsiches im Speisesaal.
Verwundert blickte ich mich um. Wann waren wir hier her gekommen? In Gedanken versunken setzte ich mich auf den hingewiesenen Platz und die beiden setzten sich neben mich. ,,Hör zu Hermione, wir haben gemerkt-", begann George und Fred ergänzte, während er sich ein plötzlich vor ihm aufgetauchtes Glas nahm und mir weiterreichte, was ich in meiner Verwirrtheit auch annahm, ,,-, dass du seit neustem immer mit einem grübelndem-", George nahm mir das Glas aus der Hand und Fred gab mir wieder ein Neues, ,,-Gesichtsausdruck herumläufst. Wie gesagt uns entgeht sowas grundsätzlich-" ,,-nie!", beendete George und grinste mich schlemisch an, während er mir wieder das Glas aus der Hand nahm und ich ihn nur verwirrt ansah. ,,Okay, schön und gut, aber weshalb wollt ihr jetzt mit mir reden, weshalb habt ihr mir aufgelauert?" Eine Angst beschlich mich, als sich mir wieder das Gesicht des Blonden in den Kopf stahl. Was wenn sie davon wussten? Nein, ganz bestimmt nicht, keiner wusste davon, beruhigte ich mich selber und nahm automatisch einen Schluck von dem Becher, den mir wieder Fred in die Hand gedrückt hatte. Huch? Ich sah überrascht auf das Getränk herab. ,,Das ist Earl Grey Tee mit Thymianextrakt." Ich blickte zu Fred der mich beschwichtigend ansah, als er meinen wütenden Blick sah. ,,Wir dachten, du bräuchtest eventuell etwas, um deine Nerven zu beruhigen." Misstrauisch sah ich sie an, aber weil nichts geschah, nahm ich noch einen Schluck, denn der Tee war wirklich außergewöhnlich gut. ,,Deswegen der ganze Zirkus?" Fred und George zogen jeweils eine Augenbraue hoch. ,,Wir machen uns eben Sorgen, du bist immerhin in unserem Haus.", Fred klopfte sich mit seiner Faust dreimal gegen die Brust. ,,Und bist die beste Freundin", George zog das letzte Wort bedächtig lang, ,,unseres Bruders. Natürlich helfen wir dir dann." Beide sahen mich mit einem engelsgleichen Lächeln an, aber bisher war nichts merkwürdiges Geschehen... ich zog meine Stirn kraus und meine Gedanken wanderten wieder zu der merkwürdigen Stimme, die ich seit neuestem immer häufiger vernahm. Ich beschloss sofort zur Bibliothek zu gehen. Meine Neugierde war geweckt und sie verlangte nach Antworten.Schnell erhob ich mich, ebenso die beiden rothaarigen Jungen. ,,Gehst du etwa schon?", schmollend sahen sie mich an. ,,Bleib und leiste uns Gesellschaft." Ich schüttelte bestimmt den Kopf. ,,Ich muss etwas erledigen, aber-" Mein Blick fiel auf die traurigen Gesichter der Zwillinge und ich griff nach der Tasse, ,,ich nehme den Tee mit. Danke, Jungs!" Ich stieg über die Bank und nickte ihnen nochmal zu, während ich die Tasse fest in der einen und meine Tasche in der anderen Hand, zur Bibliothek ging.
Rückblick Ende
Dort hatte ich dann den ganzen Tee ausgetrunken und nach längerer Wartezeit, hatte das, was auch immer sie mir ins Getränk gekippt hatten, vollständig seine Wirkung entfaltet. Ein Wunder, dass nicht schlimmeres geschehen war... ich schluckte bei dem Gedanken daran und lächelte immer noch fröhlich, wie eh und je die Zwillinge an.
Sie sahen mich recht interessiert an, wahrscheinlich vermuteten sie, dass die Wirkung noch später einsetzen würde, als geplant. Meine Hände waren hinter meinem Rücken verkreuzt, so sahen die Beiden nicht, wie ich meinen Zauberstab schwang und einen stillen Zauber auf ihnen anwandte. Ridiculus omnia. ,,Also, wollt ihr mir vielleicht erzählen, wie es euch geht, nachdem ihr mir so einen lächerlichen Streich gespielt habt?" Ihre Augen weiteten sich überrascht. ,,Hermione, wir... sind sagenhafte Entchen, die Lee lieben." Freds Augen weiteten sich überrascht und George sah mich mit einem erschrockenem Blick an. Oh ja. Ganz genau. Rache ist süß. Der Spruch würde noch eine Stunde anhalten, aber in der Zwischenzeit konnten sie keine vernünftigen Sätze sagen, und würden die ganze Zeit Unsinn von sich geben. Die Schüler um sie herum begannen so heftig zu Lachen, weil das Gesagte von den Beiden immer unsinniger wurde. Auch ich konnte nicht umhin, als leise zu kichern. Normalerweise, wäre der Spruch für die Beiden kein Problem gewesen. Aber von Ginny hatte ich erfahren, dass sie Angela und ihre Freunde heute, in dieser Stunde, um ein Date zum Tanzabend bitten wollten. Was sie nun nicht mehr, wegen des Zaubers, tun konnten. Ich winkte noch einmal und grinste vergnügt, ehe ich mich abwandte und wieder zur Bibiliothek ging.
Meine Gedanken wanderten zu dem, was dort gerade eben vorgefallen war. Zum Merlin, war das peinlich! Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Hoffentlich war Malfoy nicht mehr dort...
Als ich die Bibliothek betrat, fühlte ich, wie mir kurz heiß wurde, doch das Gefühl ebbte schnell wieder ab. Ich drehte mich etwas und nicht weit entfernt, gegen ein Bücherregal gelehnt, stand Malfoy, grinste überheblich und bedeutete mir mit einer Handbewegung, ihm zu folgen. Na das konnte ja heiter werden.
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Für Immer... Unbestimmt (Dramione)
Fanfiction(überarbeitete Version) *slow updates* Als Hermione Granger nach dem Krieg erneut Hogwarts gemeinsam mit ihren Freunden besucht, um das letzte Schuljahr abzuschließen, trifft sie unerwarteterweise auch auf Malfoy. Wie immer sprüht der Hass Funken, d...