(Video: Shawn Mendes - Stitches)
21. Kapitel: Operation
"Bist du bereit Ellie?", fragt mich Jessica, als sie versucht das Frühstück runterzuwürgen. Ich hab nichts bekommen, da ich ja gleich unters Messer darf. "Nein. Ich hatte noch nie eine Operation.", sage ich und knuddle Horst. Er spendet mir Hoffnung, dass alles wieder gut wird.
Die Tür schliesst sich langsam und ich sehe noch ein letztes Mal die Gesichter, die mir so viel bedeuten. Mom, Dad, Noah, Kylan, Ava, Jazzy, Max, Elio und sogar Milo. Ich hab ein schlechtes Gewissen, denn die drei New Yorker sind nur zwei Wochen hier und genau da muss ich diese Scheisse haben? Hayley schaut mich beruhigend an und schiebt mich mit dem Bett weiter. Horst halte ich fest im Arm. "Hey Ellie.", begrüsst mich Dr. Brown. "Hi." "Wie ich sehe ist Horst dabei.", lächelt er und ich nicke. "Dann wird ihm Hayley gleich ein Kostüm überziehen, damit er trotzdem die ganze Zeit dabei sein kann.", lächelt er mir aufmunternd zu und macht sich einen Raum weiter fertig. Hayley hat in der Zwischenzeit Horst ein grünes "Kostüm" angezogen und somit keimfrei gemacht. Ich selbst werde auch fertig gemacht. Halb nackt unter einer Decke liege ich auf dem Bett und warte. Auf was? Auf den Tod? Auf das Leben? In ein paar Stunden wissen wir mehr. "Also Ellie. Atme ganz normal ein und aus und zähle langsam bis zehn.", sagt eine Ärztin und hält mir eine Maske über mein Gesicht. "Eins...Zwei...Drei...Vier...Fünf..........Sechs..." Und dann merke ich nichts mehr.
Ich stehe auf einem Dach in New York und schaue auf die Menschen runter. Alle hetzen geschäftig durch die Strassen. Jeder muss zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein. Die denken nicht daran, dass es Menschen gibt, die gerne länger Zeit hätten, weil vielleicht sie oder eine Person die sie lieben im Sterben liegt. Ich schliesse meine Augen und als ich sie wieder öffne stehe ich auf einer Blumenwiese. Es ist wunderschön hier. Ich lasse mich ins Gras fallen und schaue einfach in den Himmel. Einfach mal alles abschalten. Alle Sorgen weit weg schicken. Es zählt nur hier und jetzt. Ich schaue mir die Wolken an, die schnell vorbeifliegen. Dort seh ich Wolken, die aussehen wie meine Familie. Langsam steh ich auf und sehe das Meer vor mir. Sofort renne ich los und spüre das warme Wasser an meinen Knöchel. Endlos. Man sieht bis zum Horizont, aber das Meer ist da nicht einfach fertig. Nein, es geht noch viel weiter. Wie wäre es wenn man bis zum Horizont schwimmt? Wie lange ist man da wohl unterwegs? Plötzlich spüre ich einen Schmerz in meiner Brustgegend und falle um. Mach das es aufhört! Ich sehe ein weisses Licht, das versucht mich zu verschlingen. Und dann höre ich eine Stimme. "Wir verlieren sie. Komm schon Ellie. Du bist eine Kämpferin. Du darfst uns nicht verlassen. Ich weiss das du das kannst. Wir erhöhen auf 300." Ist das Gott? Ich hab nie wirklich an ihn geglaubt. Meine Eltern haben mich und die Zwillinge oft mit in die Kirche genommen, als wir noch kleiner waren, aber ich war schon lange nicht mehr da. Das Licht kommt immer näher und ich versuche es zu berühren. Zucke jedoch zusammen, denn mein ganzer Oberkörper zuckt wie nach einem Stromstoss und das Licht verschwindet. Dafür ist jetzt alles schwarz.
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Der Letzte Sommer
Teen FictionKrebs. Was fällt euch zu diesem Wort ein? Das Tier, das Sternzeichen, oder doch die Krankheit? Wieso ich euch das frage? Naja, vor gar nicht so langer Zeit hab ich geglaubt, das Krebs nur ein Tier und ein Sternzeichen ist, aber das Schicksal wollte...