Wiedersehen und Rückschläge

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(Video: AU/RA - Outsiders)

18. Kapitel: Wiedersehen und Rückschläge

Unten klingelt es an der Tür. Ich liege in meinem Bett und fühle mich Hundsmiserabel. Neben mir liegt Noah und schläft. Er hat mich seit gestern Nachmittag nicht mehr alleine gelassen und dafür bin ich ihm extrem dankbar, denn alleine in meinem Zimmer wäre ich durchgedreht.  Das müssten dann Jazzy, Elio und Max sein. Langsam setze ich mich auf und ziehe mir eine Mütze über. Ich will sie nicht gleich erschrecken, wenn ich das nicht schon so tun würde. "Noah.", wecke ich ihn und langsam öffnet er seine Augen. "Die andern sind da.", sage ich und schleppe mich mühsam nach unten. Dort reden alle angeregt miteinander und die Wiedersehensfreude ist riesig. "Hey.", sage ich, als ich mich zu ihnen gequält habe. Jazz rennt sofort zu mir und gleich geht es mir ein bisschen besser. "E! Wie geht es dir?", fragt sie aufgeregt. "Gut. Gut.", sage ich und versuche zu grinsen. Gescheitert. "Ellielein. Schicke Mütze.", lächelt mich Elio an und umarmt mich lange. In seinen muskulösen Armen fühle ich mich immer wie zuhause. Und auch Max kommt nicht zu kurz. "Am besten wir setzen uns.", sagt Mom und alle sind einverstanden. So sitzen wir gleich darauf im Wohnzimmer. "Hallihallo!", kommt gleich darauf die Stimme von Ava und hinter ihr entdecke ich auch Milo. Wir stellen sie einander vor. "Du bist dann die berühmt-berüchtigte Jazmyn Smith.", lacht Ava und umarmt meine beste Freundin. "Und du bist dann wohl Ava Anderson.", lacht Jazz.

"Ich geh wieder hoch, tut mir Leid.", sage ich und verschwinde nach oben. Jazzy und Ava begleiten mich und so sitzen wir zu dritt auf meinem Bett und reden. "Wo ist Ian?", fragt Jazz. "Keine Ahnung. Ich hab ihn das letzte Mal bei meiner ersten Chemo gesehen.", sage ich traurig. "In der Schule hat er sich von uns distanziert. Und als ich mit ihm reden wollte, meinte er bloss, dass er ins Training müsse und keine Zeit habe zu reden.", sagt Ava. Während sich die zwei über meinen Freund aufregen, drifte ich langsam ins Land der Träume. Ich schrecke auf, weil mein Atmen nicht mit mehr mitmacht. Ich weiss nicht wie lange ich geschlafen habe, aber die andern sind nicht mehr da. "Okay Ellie. Langsam ein, langsam aus.", versuche ich mich zu beruhigen. "Moooooom!", rufe ich laut. "Daaaaad!" und dann lässt mich meine Kraft im Stich. Aber ich merke noch wie jemand in mein Zimmer rennt und meinen Namen ruft.

"Ich glaube sie kommt wieder langsam zu sich.", höre ich Stimmen. "Ellie." Langsam öffne ich meine Augen. Viele Gesichter kommen in mein Sichtfeld. "Hey Ellie. Du bist hier im Krankenhaus, weil deine Atmung nicht mehr so ganz mitgemacht hat.", erklärt mir Hayley. Ich nicke und sie fragt mich noch ein paar Sachen um sicher zu gehen, dass noch geistlich noch alles richtig funktioniert. Dann verschwinden die Ärzte und es bleibt nur noch Milo übrig. "Hast du mich erschreckt Mitchell.", sagt er besorgt. "Du warst es.", krächze ich. "Ja, du hast zwar nach andern Personen geschrien, aber deine Familie ist mit dem Besuch und Ava an den Strand und Da bin nur noch ich übrig geblieben um auf dich aufzupassen. Glaub mir ich hätte mir besseres vorgestellt.", grinst er überheblich, aber ich merke, dass er sich richtig Sorgen um mich gemacht hat. "Danke." "Die andern sind auf dem Weg, ich hab es ihnen geschrieben, dass wir hier sind." In diesem Moment klopft es und die besagten acht Personen kommen rein. "Ellie, was machst du nur für Sachen.", sagt Mom und kommt mit Tränen auf mich zu. "Sorry.", sage ich leise an alle. "Dir muss überhaupt nichts leid tun!", sagt Kylan und alle nicken. Ava und Jazz halten sich im Arm und schauen mich ebenfalls mit Tränen an. "E. Mann warum tust du mir das an?", fragt Jazz und schliesst mich in den Arm. "Dürfte ich bitte mit Ellie und den Eltern reden?", fragt Dr. Brown, der soeben ins Zimmer gekommen ist. Vielsagend schauen mich meine besten Freundinnen an. "Ich habs ja gesagt.", soll der Blick bedeuten und meint das Aussehen von Dr. Brown. Obwohl in Ava schon mal gesehen hat, ist sie immer noch geflasht von ihm. Tja, ich krieg halt ein Einzeldate mit ihm. Und meinen Eltern. Und es wird bestimmt nicht romantisch sondern ziemlich ätzend. Alle gehen raus bis auf mich, Mom, Dad und Dr. Brown. Dafür stosst noch Hayley dazu. "Es gibt leider keine sehr gute Nachrichten.", beginnt der Arzt. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr denkt, euer Herz rutscht in die Hose? Das war so ein Moment, in dem ich es hatte. "Der Krebs hat grossflächiger gestreut. Wir müssen so schnell wie möglich eine Operation durchführen, bei der wir einen Teil der Lunge rausnehmen. Danach wirst du aber nur noch mit Hilfe eines Sauerstoffgeräts atmen, da die Kapazität der Lunge stark eingeschränkt ist. Wenn wir die Operation jedoch nicht durchführen, streut der Krebs noch weiter aus und es führt innerhalb weniger Monate zum Tod.", fährt er fort. "Ich werde sowieso sterben, oder?", frage ich mit bemerkenswert starker Stimme. "Die Chemo hat noch nicht so angeschlagen wie wir es erhofft hatten. Und deine Werte sind zu schlecht, um nächste Woche weiterzumachen. Wir versprechen uns aber durch die Operation Besserung. Jedoch müsstest du längere Zeit hier bleiben, damit wir dich unter Beobachtung haben. Es wird eine harte Zeit auf dich zukommen."

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