Kapitel 7 ~ Partycrasher?

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Als ich am nächsten Morgen in die Klasse gehen wollte stand Jonas schon wieder im Türrahmen. Layla war nicht bei ihm. Aber das wollte nichts heißen. Vielleicht wartete sie nur um die Ecke um mir beim ersten Anzeichen von Blickkontakt die Augen auszukratzen. Ich richtete meinen Blick sicherheitshalber starr auf den Boden und wählte den größtmöglichen Abstand zwischen Jonas und mir, was bedeutete, dass ich mich an die andere Seite des Türrahmens presste und versuchte mich möglichst unauffällig an Jonas vorbei zu quetschen. Jonas gluckste.

„Hast du etwa Angst vor mir, Kath?", fragte Jonas schelmisch.

„Son Quatsch. Vor dir nicht", gab ich zurück, wobei ich mich weiterhin bemühte meinen Blick Richtung Boden zu halten.

„Layla ist krank", sagte Jonas und versuchte meinen Blick einzufangen. „Ich weiß sie kann manchmal etwas kratzbürstig sein." Jonas schmunzelte. „Aber glaub mir ihre Qualitäten liegen wo anders." Uhh. Ich blickte auf und sah Jonas angeekelt an. Der lachte.

„Warn Witz."

„Ja, klar." Ich verdrehte die Augen. Jonas war so eklig. Wieso nur lösten seine braunen Augen ein Kribbeln in mir aus? Jonas sah mich aufmerksam an. Dann wurde sein Grinsen herausfordernd.

„Aber Qualitäten hast du ja auch."

„Psst" Ich sah mich hektisch um.

„Bleib cool, Kath. Es hat keiner gehört", meinte Jonas. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und ging dann ohne ein weiteres Wort zu meinem Platz, wobei mir Jonas Blick in meinem Rücken nur allzu bewusst war.

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Am Abend fasste ich einen Entschluss. Um überhaupt eine Chance zu haben Jonas aus meinen Gedanken zu verdrängen musste ich ihm erst einmal klar machen, dass das zwischen uns nichts zu bedeuten gehabt hatte und er mich in Ruhe lassen sollte. Auf der Klassenliste suchte ich nach Florians Nummer und rief ihn an.

„Ja hallo, hier is Florian", meldete er sich.

„Hey, Florian. Ich bin's Katherina. Kannst du mir vielleicht Jonas Adresse geben?", versuchte ich möglichst normal und leicht desinteressiert zu fragen. Ich konnte förmlich spüren, wie Florians Interesse stieg.

„Holla, Katherina! Suchst du etwa nach einem Liebhaber für heute Nacht?"

„Lass den Quatsch. Es ist wirklich wichtig. Kannst du mir sie nicht einfach geben? Bitte."

„Klar geb ich sie dir. Aber spannend ist diese Entwicklung trotzdem." Florian gab mir die Adresse durch und ich notierte sie auf einem Zettel.

„Danke dir."

„Kein Ding. Lass mich morgen wissen, wie es gelaufen ist", neckte Florian. Ich verdrehte die Augen. Wahrscheinlich war es fürs Erste einfacher Florian in dem Glauben zu lassen ich wollte etwas von Jonas.

„Wenn etwas Spannendes passiert bist du der Erste, der es erfährt", versprach ich.

„Perfekt. Na dann mal viel Spaß, Katherina", wünschte mir Florian anzüglich.

„Danke", sagte ich ironisch. „Bis dann." Ich legte auf. Die erste Hürde war schon mal überstanden. Jetzt musste ich die Straße nur noch finden. Ich gab die Route in Google Maps ein und druckte sie aus. Dann sagte ich meiner Mum Bescheid, dass ich noch einmal los wollte.

„Alles klar, Schatz. Wo willst du denn hin? Kommst du heute Nacht wieder?", fragte sie rein interessehalber.

„Ja, ich muss nur schnell was klären. Sollte nicht allzu lange dauern." Ich war auf einer Mission und durfte mich nicht beirren lassen, sonst drückte ich mich nachher doch noch.

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