Kapitel 8 ~ Abtauchen

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Als ich zu Hause ankam war meine Mum schon an der Arbeit. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz nach elf war. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel.

<Ruf mal an>. Ganz schön knapp. Hoffentlich war sie nicht sauer, dass ich ihr so spät erst geschrieben hatte. Ich holte mein Handy aus meinem Zimmer. Eine SMS von Sophia blinkte auf.

<Wollen wir uns um zwei im Freibad treffen?> Ich schrieb ein knappes

<Ja, gerne> zurück und rief dann meine Mum an. Sie hob schon nach dem zweiten Klingeln ab.

„Na endlich. Wo warst du denn?" Sie klang mehr erleichtert als sauer. Glück gehabt.

„Hey Mum. Tut mir leid, dass ich mich erst so spät gemeldet hab. Aber ich hatte mein Handy vergessen und eigentlich wollte ich auch noch nach Hause kommen. Aber dann hab ich doch zu viel getrunken." Sagte ich entschuldigend.

„Du trinkst in letzter Zeit ganz schön viel. Muss ich mir Sorgen machen?", horchte sie nach.

„Quatsch, Mum." Ich lachte.

„Ich bin nur sozusagen in einen Geburtstag reingeraten von dem ich nichts wusste."

„Aha." Ich konnte ihre Neugier spüren. „Und bei wem hast du geschlafen?" Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. Klar, dass sie darauf brannte.

„Jonas", sagte ich knapp.

„Ist der nicht in deiner Klasse?"

„Hmm."

„Kath, jetzt lass mich doch nicht so bohren." Ich hörte wie Mum von einer Kundin unterbrochen wurde.

„Okay du erzählst mir später alles. Ich muss wieder an die Arbeit."

„Is gut. Ich bin heute Nachmittag mit Sophia im Schwimmbad."

„Super viel Spaß." Wir legten auf und ich ging erst mal unter die Dusche um den Party-Muff von letzter Nacht abzuwaschen. Irgendwie war es gestern richtig schön gewesen. Ich hatte Spaß gehabt und mir einfach mal keine Sorgen gemacht. Vielleicht hatte Jonas Recht. Vielleicht war das ganze viele sich um alles Sorgen machen der Mühe nicht wert. Das Leben machte definitiv viel mehr Spaß, wenn man es nicht tat.

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Im Schwimmbad wartete Sophia schon an unserem Stammplatz auf mich. Sie lag auf einem großen Badetuch und trug einen knall pinken Bikini sowie eine überdimensional große Sonnenbrille. Als sie mich sah winkte sie euphorisch. Ich breitete mein Handtuch neben ihr aus und zog T-Shirt und Hotpants aus, sodass mein schlichter schwarzer Bikini zum Vorschein kam.

„Ist das Wetter nicht einfach der Hammer? Zu dumm, dass noch keine Ferien sind. Ich wette die werden wieder total verregnet", plapperte Sophia drauf los.

„Du Sophia, ich hab gestern bei Jonas gepennt." Kein Grund es aufzuschieben. Ich konnte ihr eh nichts verheimlichen. Sophias Hand schnellte erschrocken hoch zu ihrem Mund und sie sah mich an wie ein Pferd. Sophia geschockt und sprachlos zweimal in einer Woche. Das musste Rekord sein. Und beide male war ich dafür verantwortlich gewesen.

„Nein", hauchte sie und sah mich weiter geschockt an. Ich musste fast lachen.

„Hmm tja doch. Aber wirklich nur gepennt. Nichts weiter", relativierte ich das Ganze.

„Krass." Sophia schüttelte entgeistert den Kopf.

„Und wie kam's dazu?" Ich erzählte Sophia die ganze Geschichte, wobei die zwischendurch immer wieder „Nein" und „Wirklich?" murmelte und den Kopf schüttelte. Als ich fertig war schüttelte Sophia immer noch den Kopf.

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