Kaum ertönt die Klingel stürmen auch schon drei Kinder an die Tür. „Ja, Moment!" ruft Andreas und erscheint auch wenige Sekunden später im Flur. Doch da ist die Tür schon auf. „Hallo, ihr Lieben!", ertönt sogleich eine Stimme. „Hallo Mama.", begrüßt Andreas seine Mutter und nimmt ihr die Jacke ab. Er hängt sie auf und wendet sich dann auch mal an seinen Bruder. „Ich sehe schon, du hast die Kinder auf deiner Seite.", lacht er. Sein Bruder nickt. „In Ordnung, Kinder. Lasst Onkel Chris mal ein Luft zum atmen. Oder wartet bis er wenigstens seine Jacke aus hat." Doch die Kinder scheinen nicht von Chris ablassen zu wollen. „Ist ja gut. Wir haben ja Zeit, oder nicht?", lacht Chris. Immer noch steht er in voller Montur da und wird von den Kindern umringt. „Als hätten wir uns ewig nicht gesehen...", grinst Chris und streicht den Kindern über den Kopf. „Na, eure Mutter hängt bestimmt schon die Kugeln auf...", meint Andreas und sofort hat er die Aufmerksamkeit seiner Kinder. „Ja, wenn ihr hier die ganze Zeit den Chris so belagert, dann bekommt ihr das ja gar nicht mit." Mit lautem Protest lassen die Kinder ihren Onkel los und stürmen davon. „Ich frage mich nur was passiert, wenn sie erfahren, dass der Baum noch im Keller steht.", grinst Chris. Er zieht seine Jacke aus und hängt sie ebenfalls an die Garderobe. „Ob ich dann wieder in Deckung gehen muss?", scherzt Chris. Sein Bruder zuckt mit den Schultern. Es kann alles sein. „Du musst mir auf jeden Fall gleich mal helfen den dann aus dem Keller zu holen.", wendet sich Andreas an seinen Bruder. „Klar, wir haben ja noch Zeit bis zur Kirche, oder?", erkundigt sich dieser. Andreas gibt Entwarnung. „Chris, wir haben's erst halb elf. Die Kirche ist doch wirklich erst heute Abend um fünf Uhr."
Die beiden Brüder gehen zusammen in das Wohnzimmer. Dort werden sie schon erwartet. Von ihrer Mutter und den Kindern. Lene, Andreas Frau, ist auch dabei. „Du hast uns angelogen. Der Baum ist noch gar nicht hier...", motzt Liam, der älteste von den drei Kindern. „Oh, da muss ich mich vertan haben. Aber Chris und ich können ihn ja mal nach drinnen holen.", kündigt Andreas an und sofort bejahen es die Kinder. Eine gute Idee, denn schließlich wollen sie heute noch den Baum schmücken. Wie jedes Jahr wird es an Heiligabend gemacht und auch heute will die Familie zusammen den Baum schmücken bevor es in die Kirche geht. Während Andreas und Chris nach draußen verschwinden, wird im Wohnzimmer schon einmal die Lichterkette ausgepackt. Das erweist sich nun doch schwieriger, als gedacht, denn die Lichterkette hat sich ziemlich verknoten. Mit vereinten Kräften schaffen Lene und Mama es, den Tuck ein bisschen zu lösen und zu lockern. Liam und sein kleiner Bruder bemühen sich zu helfen. „Felix, das geht so nicht! Kannst du dich nicht mal um Annika kümmern?", fragt Liam Felix. Die kleine Annika trippelt zwischen den verschiedenen Dekorationsartikeln hin und her. Mit viel Freude verteilt die jüngste der Familie die vielen Kugeln im ganzen Wohnzimmer. „Hier.", bietet sie Liam an. Doch dieser lehnt ab. „Nein, lass mal. Geh doch noch spielen, ja?", entgegnet dieser. Annika schaut ihn mit großen Augen an. „Aber...", versucht die kleine Maus es noch einmal.
„Okay, komm her. Du kannst mir einen Gefallen tun. Sammel die ganzen Kugeln mal wieder ein und danach kannst du mir mal helfen.", mischt sich Mama ein. Sie nimmt sich liebevoll der kleinen an, die schon Tränen in den Augen hat. „Ihr könnt ja schon mal schauen, ob Chris und Papa den Baum überhaupt hier rein bekommen. Sie müssten eigentlich schon längst wieder da sein.", trägt Lene ihren beiden Söhnen auf. Sofort verschwinden die beiden Geschwister nach draußen. Lene lächelt. Sie versteht die beiden nur gut. Beide wollen helfen und beiden kann es eigentlich nicht schnell genug gehen. So ist das als Kind. „PAPA KOMMT!", schallt es plötzlich zweistimmig durch das Haus. Lene lacht. „Das ist doch was...", grinst sie und schaut zu Mama. Schon hört man Andreas und Chris schnaufen. Liam und Felix rennen lachen ins Zimmer. „Wo habt ihr denn euren Vater gelassen?", fragt Mama. Lene schaut Richtung Haustür. Schon hört man jemanden fluchen. Mama und Lene sehen sich an. „Oh je, ich ahne schon schlimmes.", teilt Mama ihre Sorge. Doch schon wenige Augenblicke später tauchen Andreas und Chris im Wohnzimmer auf. Tatsächlich mit Baum. „So, den stellen wir jetzt hier hin.", erklärt Andreas. Doch da stoppt er schon. „Hmmm, okay. Chris?" Sein Bruder schaut ihn an. „Was hast du vergessen?", fragt Chris. „Ich habe dieses Ding vergessen, das da immer drunter kommt. Es müsste noch draußen stehen. Kannst du das mal bitte holen? Eher kann ich den Baum nicht absetzen.", klagt Andreas. Chris nickt. „Typisch Bruder...", mault er und macht sich davon. Inzwischen hat Lene dafür gesorgt, dass alle Kugeln wieder da sind, wo sie hingehören und dass auch die Lichterkette zum aufhängen bereit ist. Als Chris dann auch das „Ding" an die Stelle, an der der Baum stehen soll stellt, ist endlich alle in Ordnung. Andreas hievt den Baum höher und richtet ihn dann aus.
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Magical Storys ~ Oneshotsammlung
ФанфикWeil mir die Oneshots auf meinem Profil zu viele waren, dachte ich mir, ich packe alle einfach in ein Buch. Willkommen in meiner Oneshotsammlung! Notausgänge finden Sie zu Ihrer Linken! Und Kotztüten gibt es aus finanziellen Gründen nicht.