♠ 9. Kapitel

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Der Rest der Woche war erstaunlich schnell vergangen. Aurora und Kaden hatte ich nach Aarons Besuch noch geschrieben. Danach hatte ich mit beiden telefoniert und wir hatten die Sache geklärt. Beide haben mich verstanden. Das war das einzig Gute an diesem Tag. Am Mittwoch hat Aaron mich gefragt, wann ich meine nächste Probe schreiben würde. Egal, in welchem Fach. Daraufhin hatte ich ihm erklärt, dass wir dem Nächst eine Matheprobe schreiben würden. Seine Antwort war ein strahlendes Lächeln, als hätte ich ihm gesagt, dass wir den Rest des Jahres diese Schule nicht mehr betreten mussten. Dann war er davon gegangen. Am Donnerstag hatte Kaden mich dazu überredet, am Freitag Abend zu Aarons Spiel zu gehen, da die Jungs für zwei Wochen Pause hatten, da sie nun im Finale standen und sie so Zeit hatten, zu Aarons Spiel zu gehen. Es hatte Kaden nicht mal wirklich viel gekostet, mich zu überreden. Er hatte nur kurz mit seinen unverschämt langen Wimper klimpern müssen, sagen müsse, dass ich sonst an einem Freitagabend vor dem Fernseher hocken würde und sein Vater auf meine Mutter achten würde. Und Aurora hatte nur diesen Hundeblick aufsetzten müssen und schon hatte ich zugestimmt. Am Freitag waren alle ziemlich nervös gewesen, denn auch bei Aaron und den anderen ging es langsam ums Eingemachte. Das Finale rückte näher und die ersten Ausscheidungen sollten stattfinden. Den ganzen Tag über wirkte Aaron wie ein Nervenbündel und schien jeden Moment an die Decke zu gehen. Kaden und Landon taten sich sehr schwer, ihn ruhig zu stellen. Man sah ich ihm an, dass ihm Basketball sehr wichtig war. Immer wieder drehte ich mich zu ihm. Egal, wie sehr ich es mir auch verbieten hatte wollen. Ich wollte ihm irgendwie zeigen, dass er nicht alleine war. Obwohl das eigentlich gegen meine Regeln verstieß. Schließlich blickte er von seinem Blatt auf und begegnete meinem Blick. Ich zuckte zusammen, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er mich ansehen würde, doch zum Umdrehen war es jetzt zu spät. Also schenkte ich ihm ein aufmunterndes Lächeln. Für einen Moment zeigte er keine Regung, dann schlich sich ein kleines, zögerliches Lächeln auf seine Lippen. Die Sorge in seinem Blick sah man ihm direkt an. Etwas in mir wünschte sich, er würde begreifen, dass er gut war. Ich hatte ihn ein paar Mal in Spielen sehen, als ich manchmal erst ganz spät aus der Schule gekommen war, wegen meine Kunstkurs. Ihnen beim Training zuzusehen war ganz entspannend gewesen. Und meiner Meinung war Aaron wirklich begabt. Die Frage war nur, wieso er das selbst nicht sah und kein Vertrauen in sich hatte.

Es klingelte. Der letzte Gong für diesen Freitag. Endlich aus. Hektisch und fröhlich sprangen alle von ihren Stühlen auf und packten ihre Sachen zusammen. Auch ich machte es ihnen nach. Die Freude aufs Wochenende war nun schon viel zu lange in mir drin gewesen. Weswegen ich froh war, dass das Wochenende schneller gekommen war, als ich gedacht hatte.

Ich sah, wie Kaden seinen Arm um Aurora legte. Sanft lächelte sie ihn an, während er einen Kuss auf ihren Kopf drückte. Die Menge, die aus dem Zimemr stürmte, war wirklich gewaltig, da wir 30 Schüler im Spanischkurs waren. Es war süß, wie Kaden sich um seine Freundin sorgte und genau wusste, wenn sie ihn brauchte. Auroras Angst war besser geworden, aber Kaden sorgte dafür, dass sie sich in seinen Armen sicherer fühlte. Und das tat sie auch. Man sah ihr an, dass ihr die Menge so nicht recht viel ausmachte. Alleine wäre das eine ganz andere Sache gewesen. Lächelnd betrachtete ich die beiden, wie sie aus dem Raum liefen. Dicht hinter ihnen Landon und etwas weiterhin kam Aaron. Man sah ihm an, dass er immer nervöser wurde, je näher das Spiel rückte.

Draußen im Gang ließ das Getümmel etwas nach, da einige bereits schon aus den Türen der Schule gestürmt waren. Mit schnellen Schritten schloss ich zu meinen Freunden auf und bekam einen grinsenden und spitzbübischen Blick von Landon geschenkt. »Schau mal an, wer da in Aarons Nähe sein will und den Blick heute gar nicht von ihm lassen konnte.« Hitze stieg in meine Wagen und Aaron blickte auf. Sah mich an. In seinen Augen funkelten so viele Emotionen und Gefühle, dass man sie auf einen Blick gar nicht alle einfangen konnte.

»Ich will ihm nur klar machen, dass er gut ist und sich keine Sorgen machen braucht«, erwiderte ich und versuchte, die Hitze aus meinen Wagen zu vertreiben. Belustigt zog Landon eine Augenbraue nach oben und grinste schief. »Wenn du so besser schlafen kannst.« Aurora kicherte leise und auch Kaden versuchte sein fettes Grinsen vergeblich zu verbergen. Allerdings ohne großen Erfolg. Seufzend schüttelte ich den Kopf. Doch ehe ich meinen Blick abwenden konnte, fing ich Aarons Lächeln ein, dass er mir schenkte. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Dieses Lächeln war warm und dankbar. Er war dankbar dafür, dass ich an ihn glaubte. Und es schien ihn zu überraschen. Allerdings wusste ich nicht genau, warum. Klar, wenn es um Vertrauen in ihn ging, besaß ich nicht sehr viel davon. Er hatte einfach zu viel zerstört. Allerdings glaubte ich daran, dass er ein gutes Spiel liefern würde. So wie er es immer tat.

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